Monographien
- Welle, Jutta/ Schneider, Stefan: Leitfaden für Wohnungslose Berlin. Ein Projekt der Pfefferwerk Stadtkulturgesellschaft in Kooperation mit mob e.V. Berlin 2004
- Schneider, Stefan: Wohnungslosigkeit und Subjektentwicklung. Biografien, Lebenslagen und Perspektiven Wohnungsloser in Berlin. Ergebnisse einer empirischen Untersuchung. Mit Fotos von Karin Powser. Berlin 1997 (= Dissertation, vorgelegt am Fachbereich Erziehungs- und Gesellschaftswissenschaften der Hochschule der Künste Berlin)
- Schilf, Sabine/ Schneider, Stefan/ Zglinicki, Claudia von: Obdachlose Jugendliche in Berlin-Prenzlauer Berg. Eine Untersuchung der Problematik und konzeptionelle Überlegungen. Vorgelegt durch die S.T.E.R.N. Gesellschaft der behutsamen Stadterneuerung mbH - Treuhänderischer Sanierungsträger -. Berlin 1996
- Schneider, Stefan: Wohnungslose sind gesellschaftliche Subjekte. Gesellschaftliche Bedingungen und individuelle Tätigkeiten am Beispiel der Besucher der Wärmestube Warmer Otto in Berlin - Moabit. Berlin 1990 (= Unveröffentlichte Diplomarbeit am Fachbereich Erziehungswissenschaften der TU Berlin)
Artikel/Aufsätze/Konzepte/ Vorträge etc.
- Schneider, Stefan: „Othering“ – wie Menschen in Wohnungsnot zu „Obdachlosen“ gemacht werden – und was daraus folgt …. Berlin 2024
Schneider, Stefan: Peer-Engagement im Handlungsfeld Wohnungslosigkeit. Eine konzeptionelle Bestandsaufnahme einer aktuellen Entwicklung. Frankfurt am Main 2024 - Schneider, Stefan: Vom Diskutieren und Improvisieren. Interview zum 30. Geburtstag von strassenfeger e.V. Berlin 2024 (= Strassenfeger Magazin 03/2024 vom August 2024)
- Schneider, Stefan: Peer-to-Peer, Need-to-Need,Buttom up or Top down? Eindrücke zur Ad-Hoc-Gruppe 5. Nürnberg 2024. In: Sowa, Frank: Wolokon 2024
- Schneider, Stefan: „Ruft den Kaltebus, wenn ihr einen Obdachlosen seht!“ In: Hanloser, Nowak, Seeck (Hg): Corona und linke Kritik(un)fähigkeit. München AG SPAK, 2021, S. 93-97.
- Schneider, Stefan: Platte, Plenum, Politik. Selbstvertretung wohnungsloser Menschen als Herausforderungen für Akteure und Unterstützende. In: SozialExtra 2 2021, S. 122-127.
- Schneider, Stefan: Keine Gnade auf der Straße. Rede zur Eröffnung einer Ausstellung von Karin Powser am 27.09.2019 in Esslingen. Esslingen 2019
- Schneider, Stefan: Vagabund, Berber, Betroffener, Selbstvertreter? – zur Funktionalität der Selbstbezeichnungen wohnungsloser Menschen. Abstract für den Kongress: Figurationen der Wohnungsnot, Kontinuität und Wandel soziale Praktiken, Sinnzusammenhänge und Strukturen am 29./30. September 2018 an der TH Nürnberg. Freistatt 2018
- Schneider, Stefan: Soziale Arbeit & Selbstvertretung Wohnungsloser – Methodologische Elemente. Hamburg 2018 (=Vortrag auf der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Soziale Arbeit, Hamburg)
Schneider, Stefan: Selbstorganisation, Empowerment, Partizipation und die Wohnungslosenhilfe? Die Großtreffen wohnungsloser Menschen in den Jahren 1929, 1981, 1991 und 2016 und ihre Wirkungen auf die Soziale Arbeit – Eine Annäherung (Freistatt/ Berlin 2018 - in Vorbereitung) - Schneider, Stefan: Dinge in Bewegung bringen. Zur Verabschiedung von Dr. Peter Szynka in den Un-Ruhestand am 15.12.2017 in Hannover. Freistatt 2017 (siehe auch: Freistätter Online Zeitung)
- Schneider, Stefan: Zwischen Platte und Plenum – auf dem Weg zu einer Selbstvertretung Vereinter Wohnungsloser. Freistatt/ Berlin 2017 (in: wohnungslos, 04/2017)
- Schneider, Stefan: Teilhabe und Selbstorganisation wohnungsloser Menschen am Beispiel Wohnungslosentreffen Freistatt 2016 – Entwicklung und Ausblick: In: Gillich, Stefan/ Keicher, Rolf (Hrsg.) 2017, Ohne Wohnung in Deutschland: Armut, Migration und Wohnungslosigkeit. Lebenslagen. Freiburg im Breisgau 2017, 257-267.
- Schneider, Stefan: Teilhabe und Selbstorganisation wohnungsloser Menschen/ Wohnungslosentreffen - Zwischenbericht & Ausblick. Schriftliche Fassung des Impulses auf der Tagung des Evangelischer Bundesfachverband Existenzsicherung und Teilhabe e.V. in Erfurt 2016. Berlin 2017.
- Schneider, Stefan: Wohnungslosenhilfe - Chance zur Beteiligung der Auftraggeber vertan. Stellungnahme zur Empfehlung der BAG Wohnungslosenhilfe e.V. „Mehr Partizipation wagen – Förderung und Unterstützung von Partizipation in der Wohnungslosigkeit“ vom Mai 2015. Berlin/ Freistatt 2017
- Schneider, Stefan: Kaffee Bankrott. Suppe, Beratung, Politik. Anforderungen für Soziale Teilhabe. Berlin 2017 (Vortrag auf einer Veranstaltung der Winterkirche in Bremen)
- Schneider, Stefan: Keine Gnade auf der Straße. Berlin 2016 [Beitrag zum Ausstellungskatalog Karin Powser: Keine Gnade auf der Straße]
- Schneider, Stefan: Self-organization, empowerment and partizipation and its impacts on social work with homeless by taking the example of large group meetings of homeless people in germany 1929, 1991 and 2016. [Abstract for the European Research Conference on Homelessness and Social Work in Europe Copenhagen, 23rd September 2016]
- Schneider, Stefan: Kontrolle und Normen in der Gesellschaft. Wann wird aus Vergewisserung antisoziales Mißtrauen? Berlin 2014
- Schneider, Stefan: Verzaubert in Pankow. Eine LSBT*-Stadtteilgeschichte. Berlin 2014 (Rezension zu Verzaubert in Nord – Ost. Die Geschichte der Berliner Lesben und Schwulen in Prenzlauer Berg, Pankow und Weissensee. Hg: Sonntagsclub. Bruno Gmünder Verlag 2009)
- Schneider, Stefan: Draussen ist überall. Berlin 2014 (Rezension zu Hartmann, Kathrin: Wir müssen leider draussen bleiben. Die neue Armut in der Konsumgesellschaft. München 2012).
- Schneider, Stefan: Konflikte in der Wohnungslosenhilfe. Handlungsfähigkeit, Selbsthilfe, Teihabe, Generalstreik. Köln 2014 (Vortrag und Präsentation auf der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Soziale Arbeit)
- Schneider, Stefan: Facebook, die soziale Illusion. Berlin 2013 (Rezension zu: Leistert/ Röhle (Hg.): Generation Facebook. Über das Leben im Social Net. Bielefeld: Transkript Verlag 2011)
- Schneider, Stefan: Methodisches Arbeiten und Lehre in der Sozialen Arbeit. Emden 2013
- Schneider, Stefan: Mobbing. Wie die Vergesellschaftung der Produktion verhindert wird. Berlin 2013 (Rezension zu: Karlberg, Anna-Maria: Denunziert und abserviert. Gelnhausen: Wagner Verlag GmbH 2012)
- Schneider, Stefan: Realismus und Moral. Wohnungslose im Film am Beispiel von Die Wittelsbacher (2004). Berlin 2013.
- Schneider, Stefan: Sozialraumorientierte Wohnungslosenhilfe zwischen Gentrifizierung und Integration – am Beispiel Helmholtzplatz in Prenzlauer Berg. Berlin 2012. In: Specht, Thomas (Hrsg.): Armut, Wohnungsnot und Wohnungslosigkeit in Deutschland. Ein Reader zur Uberwindung von Wohnungslosigkeit und Armut. Bielefeld: BAG W-Verl., 2012, S. 565 - 588.
- Schneider, Stefan: Soziales Banditentum zur Verbesserung der Lebenslage des Sozialverbandes? Berlin 2012 (= Rezension zu: Klein, Ralph: Moderne Piraterie. Die Piraten vor Somalia und ihre frühen afrikanischen Brüder. Berlin, Hamburg 2012)
- Schneider, Stefan: Etablierte Positionen Sozialer Arbeit abbauen. Berlin 2012 (= Rezension zu Deutscher Verein für öffentliche und private Fürsorge e.V. (Hrsg.): Fachlexikon der Sozialen Arbeit. Nomos Verlag: Baden-Baden 2011 (7. völlig überarbeitete und aktualisierte Auflage) ISBN 978-3-8329-5153-5
- Schneider, Stefan: Zum Verhältnis von Sozialwirtschaft zu Sozialer Arbeit. München 2012 (Präsentation)
- Schneider, Stefan: Dreieck, Kreis, Viereck, Stern. Hochschullehre, Didaktik & Social Media. Eine Annäherung. München 2012 (Präsentation)
- Schneider, Stefan: Post-Privacy oder: Wird das Private wieder politisch? Berlin 2012 (= Rezension zu Christian Heller, Christian. Post Privacy: Prima leben ohne Privatsphäre. München 2011)
- Schneider, Stefan: Wege ins Leben? Der Beitrag der Bezugswissenschaft Pädagogik für die Soziale Arbeitam Beispiel des Handlungsfeldes Wohnungslosigkeit & Armut. Benediktbeuern 2012
- Schneider, Stefan: "Wir arbeiten nach dem Prinzip der Tafel!" Probleme, Grenzen und Chancen von sozialen (Selbsthilfe-)Treffpunkten mit Essensversorgung am Beispiel vom Kaffee Bankrott, Prenzlauer Berg, Berlin. Esslingen 2012 (Präsentation auf dem 2. Tafel-Symposion in Esslingen 2012)
- Schneider, Stefan: Konzepte und Methoden der Sozialen Arbeit mit benachteiligten Menschen. Neubrandenburg 2012
- Schneider, Stefan: Handlungsfähigkeit. Eine Positionierung zu Methoden und Konzepten Sozialer Arbeit (Präsentation). Emden 2012
- Schneider, Stefan: Zeichen der Landstraße und Menschen, der auf der Straße leben. Warschau 2012
- Schneider, Stefan: Intercultural Social Work in open and low-threshold homeless services in Germany. Warsaw 2012
- Schneider, Stefan: Lebensmittelpunkt: Helmholtzplatz. Berlin 2012. (In: Sanierungszeitschrift VorOrt, Ausgabe Feb. 2012, S. )
- Schneider, Stefan: Zwischen Selbsthilfe und Teilhabe – Welche Voraussetzungen braucht Partizipation in der Wohnungslosenhilfe? Leipzig 2011 (= Ergebnisssicherung von Forum IV der Bundestagung der BAG-Wohnungslosenhilfe in Leipzig 2011)
- Schneider, Stefan: Sozialraumorientierte Wohnungslosenhilfe zwischen Gentrifizierung und Integration am Beispiel vom Helmholtzplatz in Prenzlauer Berg, Berlin. Leipzig 2011 (= Präsentation zu einem Vortrag auf der Bundestagung der BAG-Wohnungslosenhilfe in Leipzig 2011)
- Schneider, Stefan: Die Bedeutung von Methoden für die Ausbildung und Praxis der Sozialen Arbeit. Wiesbaden 2011
- Schneider, Stefan: Organisation von Bearbeitungsprozessen aktueller und zukünftiger sozialer Probleme. Wiesbaden 2011
- Schneider, Stefan: Immaterielle Arbeit - eine Perspektive 'Guter Arbeit'? Schwerte 2011
- Schneider, Stefan: Theoretische Konzepte einer gemeinwesenorientierten Sozialen Arbeit am Beispiel vom Helmholtzplatz in Berlin - Prenzlauer Berg. Berlin 2011
- Schneider, Stefan: Die Commons der Multitude. Ethische Prinzipien der Gesellschaft des 21. Jahrhunderts. Berlin/ Esslingen 2011.
- Schneider, Stefan: Ohne Wohnung wohnen, die gesundheitlichen Folgen und mögliche Beiträge der Medizin. Jena 2010
- Schneider, Stefan: Ohne Wohnung wohnen, die gesundheitlichen Folgen und mögliche Beiträge der Medizin – eine Annäherung (Präsentation). Jena 2010
- Schneider, Stefan: Multitude. Where the term comes from and what we can do with it. Berlin 2010
- Schneider, Stefan: Yes, we can? - Konsequenzen aus der Maserati-Affaire. Berlin 2010
- Schneider, Stefan: Wer Betroffenenbeteiligung will, muss Selbsthilfe fördern?! Mainz, Berlin 2010
- Schneider, Stefan: Armut, Stadt und Soziale Arbeit im 20. Jahrhundert. Ein Rückblick. Berlin, Freiburg 2010
- Schneider, Stefan: Lilo am 1. Mai 2010 auf der Bornholmer Brücke. Eine Untersuchung. Berlin 2010
- Schneider, Stefan: Interkulturelle Soziale Arbeit in offenen und niederschwelligen Angeboten der Wohnungslosenhilfe. Berlin, München 2010
- Schneider, Stefan: Multitude. Woher der Begriff kommt und was wir damit machen können. München 2010
- Schneider, Stefan: Einleitung und Begleitung von Prozessen nachhaltiger Entwicklung und Transformation in ländlichen Gebieten - Perspektiven, Strategien und Methoden. München 2010
- Schneider, Stefan: Wohnungslose: Partizipation, Selbsthilfe und Selbstorganisation. Neue Wege zur Teilhabe von Betroffenen. Berlin 2010
- Schneider, Stefan: Squattings – chance or deadlock for homeless and homeless migrants? Variant experiences from different european countries. Abstract. Berlin 2010.
- Schneider, Stefan: Squattings in Berlin. A brief history and current struggles, strategies and visions. Brussels 2010.
- Schneider, Stefan: Über die Verpflichtung zur Unterbringung durch kommunale ordnungsrechtliche Maßnahmen. Eine Rezension. Berlin 2010
- Schneider, Stefan: Mein Leben gehört mir! Reflexionen Wohnungsloser auf Krisenzeiten des 20. Jahrhunderts in originalen Zeugnissen. Berlin 2010.
- Schneider, Stefan: So lebt die Hoffnung weiter. Eine Laudatio. Berlin 2009
- Schneider, Stefan: Aktuelle Probleme der Sozialen Arbeit. Jena 2009
- Schneider, Stefan: Interkulturelle Soziale Arbeit in offenen und niederschwelligen Angeboten der Wohnungslosenhilfe (Präsentation). München. Bundestagung der BAG Wohnungslosenhilfe e.V. 2009
- Schneider, Stefan: Verweigerung und Bettelhilfe. Berlin/ Hattersheim 2009
- Schneider, Stefan: Bis aufs letzte Hemd - Eine Bettleroper am Theater Freiburg. Berlin/Freiburg 2009
- Schneider, Stefan: Intervention bei drohender gesellschaftlicher Exklusion. Berlin 2009
- Schneider, Stefan: Ich allein weiss, was ich bin. Elfriede Lohse-Wächtler (1899 - 1940). Berlin 2009.
- Schneider, Stefan: Qualitätsstandards in der psychosozialen Beratung - Bedeutung für die Soziale Arbeit. Ravensburg-Weingarten 2009.
- Schneider, Stefan: Probleme und Perspektiven Interkultureller Sozialer Arbeit in existenziellen Notlagen. Ravensburg-Weingarten 2009.
- Schneider, Stefan: Armut per Gesetz? Ein kurzer Blick auf die Situation von JobCenter Kunden in Pankow. Berlin 2008
- Schneider, Stefan: Soziale Arbeit in Sanierungsgebieten. Nürnberg 2008.
- Schneider, Stefan: Interkulturelle Soziale Arbeit in existenziellen Notlagen. Nürnberg 2008
- Schneider, Stefan: Aktuelle Probleme der Sozialen Arbeit. Vortrag am Fachbereich Sozialwesen der Fachhochschule Jena. Jena 2008.
- Schneider, Stefan: Zwischen Existenzsicherung und Hilfe zur Lebensbewältigung - Handlungskonzepte für die Arbeit mit Menschen in Notlagen. Vortrag an der Fakultät Soziale Arbeit, Gesundheit und Pflege der Hochschule Esslingen. Berlin/ Esslingen 2008.
- Schneider, Stefan: Aktuelle sozialpolitische Entwicklungen in ihren Auswirkungen auf Hilfen für Menschen in existenziellen Notlagen. Thesenreferat an der Fakultät Soziale Arbeit, Gesundheit und Pflege der Hochschule Esslingen. Berlin/ Esslingen 2008.
- Schneider, Stefan: Wohnungslosigkeit und Armut im Strukturwandel. Von der Insel zur Drehscheibe. Ein kurzer Überblick 1977 - 2008. St. Petersburg 2008
- Schneider, Stefan: Von der Selbsthilfegruppe zur etablierten Institution. Bausteine einer Organisationsentwicklung. Berlin 2008
- Schneider, Stefan: Die Sicht der Leser - Zum Gedenken an Manfred Häussler (04.12.1948 - 29.03.2008). Berlin 2008.
- Schneider, Stefan: Willkommen in Europa! Oder: wer verkauft den Straßenfeger? Berlin 2008. In: Strassenfeger, Ausgabe 11/2008, Seite 11
- Herbst, Kerstin (Text) /Schneider, Stefan (Fotos): Budapest von hinten. Berlin/ Budapest 2008
- Schneider, Stefan: Kultur ohne Preisempfehlung - Ungarns Straßenzeitung "Fedél Nélkül". Berlin 2008. In: Strassenfeger, Ausgabe 07/2008. Berlin 2008, Seite 11.
- Schneider, Stefan: Wohnst Du noch oder lebst Du schon? Einige Anmerkungen zum Thema Wohnungslosigkeit. Berlin 2008.
- Schneider, Stefan: Wohnungslos! Und welche Regeln gelten? Vom Umgang mit wohnungslosen BürgerInnen am Beispiel von der Aufstellung von Regeln einer fiktiven Notübernachtung. Berlin 2007.
- Schneider, Stefan: Was einE PraktikantIn bei mob e.V. alles wissen sollte. Berlin 2007.
- Schneider, Stefan: Soziale Arbeit und Armut/Arbeitslosigkeit/Wohnungslosigkeit. Fördern und Fordern (Vortrag). Berlin 2007.
- Schneider, Stefan: Organisierung der Unorganisierbaren? Erfahrungen, Bedingungen, Grenzen und Perspektiven aus der Arbeit mit wohnungslosen und armen Menschen. (Vortrag an der Humboldt Universität) Berlin 2007
- Schneider, Stefan: Kunde oder Vagabund? 80 Jahre Strassenzeitungen 1927 - 2007. Berlin 2007.
- Schneider, Stefan: Heiligendamm/ Rostock/ Reddelich. Mit dem Strassenfeger beim G8 Gipfel / AlternativGipfel. Berlin 2007.
- (Schneider, Stefan unter dem Pseudonym Bruno Katlewski): Dreigroschenoper? Die ist bei mir jeden Tag! Berlin 2006.
- Schneider, Stefan: Auffällig unauffällig. Wohnungslose in Osaka. Berlin 2006.
- Schneider, Stefan: Leben auf der Straße. Wohnungslos in Deutschland (Vortrag). Berlin/ Osaka 2006
Schneider, Stefan: Life on the Streets. Homeless in Germany (Lecture). Berlin/ Osaka 2006 - Schneider, Stefan: Sozialmanagement für die Ressourcen Wohnungsloser (Statement auf dem Symposium Obdachlose in Deutschland und Japan) Berlin/Osaka 2006
- Schneider, Stefan: Einrichtungen und Projekte für wohnungslose Menschen in Deutschland - Eine Auswahl kommentierter Links mit dem Schwerpunkt Berlin. Berlin/ Osaka 2006
Schneider, Stefan: Associations and Projects Helping the Homeless in Germany. A selection of commented links mostly from the Berlin area. Berlin/ Osaka 2006 - Schneider, Stefan: Dauerthema Notübernachtung. Berlin 2006
- Schneider, Stefan: Hans Klunkelfuß und das Selbsthilfehaus Oderberger Straße. Berlin 2006
- Schneider, Stefan: Indien - ein sehr persönlicher Sachbericht. Berlin 2005
- Schneider, Stefan: Weibliche Wohnungsnot. Zur Situation wohnungsloser Frauen in Deutschland (Vortrag). Warszawa 2005 (Międzynarodowa Konferencja pt. „Modele wychodzenia z bezdomności w krajach europejskich, standardy i praktyki pracy z bezdomnymi ze szczególnym uwzględnieniem kobiet i dzieci” pod patronatem Wicepremier Izabeli Jarugi-Nowackiej)
- Herbst, Kerstin/ Schneider, Stefan: Wohnungslosenhilfe in Deutschland. Fakten - Strategien - Ergebnisse - Probleme. Warschau 2005.
- Schneider, Stefan: self – help project promoted by poor homeless people. Berlin/ Barcelona 2004 (Group of projects and actions that dignify the life of the homeless: From marginalization to citizenship. World Urban Forum – UN Habitat, in the Universal Forum of Cultures Barcelona)
- Herbst, Kerstin/ Schneider, Stefan: Wohnungslosenhilfe in Warschau. Bericht über Projektbesuche und Vorort-Erkundungen. Berlin 2004.
- Schneider, Stefan: Über die Quadratur des Kreises oder: Arbeiten, um zu (über)leben? Berlin 2004
- Schneider, Stefan: Körperliche Zuwendung und drogenlose Entspannung - Physiotherapie für Wohnungslose und Arme. Schwerpunkte von Gesundheit Berlin e.V. - Kongress Armut und Gesundheit - 9. Kongress 2003 Berlin 2003.
- Herbst, Kerstin/Schneider, Stefan: Obdachlos und psychisch krank. Rezension vom 30.06.2003 zu: Klaus Nouvertné, Theo Wessel, Christian Zechert (Hrsg.): Obdachlos und psychisch krank. Psychiatrie Verlag (Bonn) 2002. 220 Seiten. ISBN 3-88414-268-2. In: socialnet Rezensionen unter www.socialnet.de/rezensionen/496.php,
- Herbst, Kerstin / Schneider, Stefan: Selbsthilfe: Chaotische Professionalität. In: wohnungslos. Aktuelles aus Theorie und Praxis zur Armut und Wohnungslosigkeit. 45. Jahrgang, 3/2003. Bielefeld 2003, S. 9.
- Schneider, Stefan/ Welle, Jutta: Konzeption der Notübernachtung. Skizzen für eine selbstverwaltete Notübernachtung bei mob e.V./ strassenfeger. Berlin 2003.
- Schneider, Stefan: Tod auf Raten in der Stadtmission. Berlin 2003
- Schneider, Stefan: Selbsthilfe ist ein Säule der Wohnungslosenhilfe! Statement auf der Außerordentlichen Mitgliederversammlung der Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe. Weimar 2001.
- Schneider, Stefan: Bürgerrechte statt Armenfürsorge. (Zu Hendrik Bolkestein: Wohltätigkeit und Armenpflege im vorchristlichen Altertum. Frankfurt/M. 2001) Berlin 2001. In: strassenfeger 11/2001
- Schneider, Stefan: »Hierarchien, Konkurrenz, gegenseitige Ausbeutung, wachsende Brutalität und nicht etwa Solidarität«. Straßenkinder in Deutschland. In: strassenfeger. Draußen vor der Tür. Ausgabe 14/1998. Berlin 1998, S. 5ff.
- Klunkelfuß, Hans/ Schneider, Stefan: Quo vadis Straßenzeitungen? Skizzen für eine bundesweite Initiative. Berlin/ Michelstadt 1998.
- Czaplewski, Heinz/ Schneider, Stefan/ Welle, Jutta: Obdachlosenselbsthilfezentrum Berlin - Konzept. Berlin 1998.
- Schneider, Stefan: Parteinahme für Arme, Ausgegrenzte und Obdachlose oder: Politik zu machen heißt, Probleme anzusprechen, deren Klärung notwendig ist (Interview mit dem StohHalm). Rostock 1997.
- (Schneider, Stefan/ unter Pseudonym Bruno Katlewski): Wohnen ist kein Grundbedürfnis! Obdachlose sind überflüssige Menschen. Eine Polemik in sechs Teilen. In: strassenfeger. Draußen vor der Tür. Ausgabe 2/97 vom 27.02.1997. Berlin 1997, S. 8 - 9.
- Schneider, Stefan: Schon am frühen Morgen Bier trinken ... Obdachlosigkeit, Presse und der alltägliche Rassismus. (Eine Polemik). Berlin 1996.
- Schneider, Stefan: Kuckuck? Nichts Gutes über Gerichtsvollzieher (Rezension) Berlin 1996.
- Kemnitz, Sonja/ Schneider, Stefan: Ein Armenhaus in der Mitte der Stadt. Konzeptionelle Vorüberlegungen und erste Skizzen für eine Projektbeschreibung. Berlin 1995
- Kemnitz, Sonja/ Schneider, Stefan: Randständig - abwegig - unbedacht. motz & Konsorten - Ein Programm. Berlin 1995
- Schneider, Stefan/ Kemnitz, Sonja/ Knuf, Thomas: Es gibt kein richtiges Leben im falschen. Ein Briefwechsel. (Heimat - los?!? - Wärest Du nur konsequent - Heimatloser Normalzustand) Berlin 1995
- Schneider, Stefan/ Doseé, Thomas: Wohnungslosigkeit in Berlin. Eine Collage zum Projekt Ob-Dach am Fachbereich Architektur der TU Berlin (Seminar & Ausstellung). Berlin 1995
- Schneider, Stefan: Erste Tagung der Wohnungslosenzeitungen vom 04.-06.10.1995 in Loccum. Berlin 1995
- Schneider, Stefan: motz & Co - Jetzt weltweit im Internet. In: wohnungslos. Aktuelles aus Theorie und Praxis zur Armut und Wohnungslosigkeit. 37. Jahrgang, 3/95. Bielefeld 1995, S. 115 – 11.
- Schneider, Stefan: Eine Kunst ohne Obdach: Der letzte Schrei?!? Die (Alltags-)Kultur der Wohnungslosen - bedrängendes Zeugnis der Armut und zugleich Armutszeugnis der Politik. In: Neues Deutschland von Sonnabend/ Sonntag, 22./23. Januar 1994. Berlin 1994, S. 14f.
- Schneider, Stefan (in Zusammenarbeit mit Horst "Hotte" Hädrich und Dagmar Berndt): "Haste mal 'ne Mark?" - Und viele andere Fragen. In: Neues Deutschland vom Freitag, 4. Februar 1994. Berlin 1994, S. 10.
- Schneider, Stefan: Keine Gnade auf der Straße! (Interview) Berlin 1994. In: Mob. Das Straßenmagazin: Obdachlosigkeit in Berlin. Nr. 1 vom 18.03.1994. Berlin 1994, S. 4-5.
- Rosigkeit, Vera/ Schneider, Stefan: Null Hoffnung, dass die Obdachlosigkeit in irgendeiner Weise von der Gesellschaft gelöst werden will. Gespräch mit Leonie Ossowski. Berlin 1994
- Schneider, Stefan u.a.: ... es war nicht alles rosig auf meinem Weg, auch wenn es sich manchmal so anhört ... Gespräch mit Catwiesel, dem Landstreicher. Berlin 1994
- Schneider, Stefan: "obdachlos in berlin" - ein Kommunikationsprojekt. In: "Binfo" - Informationsdienst der Berliner Initiative gegen Wohnungsnot e.V./ BIN, Nr. 19 vom Februar 1993, Berlin 1993, S. 10-12, und in: Gefährdetenhilfe 3/93. Bielefeld 1993, S. 105 - 108; sowie in: HDK Magazin 2/93. Hg. von der Hochschule der Künste Berlin - Pressestelle -. Berlin 1993, S. 95 - 97.
- Schneider, Stefan: Tabula rasa am Bodensee oder "Sauberer isch's konstanzerischer": Üben den Umgang einer Stadt mit Wohnungslosen. Bielefeld 1993. In: Gefährdetenhilfe 2/93, Bielefeld 1993, S. 72-73, sowie in: "Binfo" - Informationsdienst der Berliner Initiative gegen Wohnungsnot e.V./ BIN.
- Schneider, Stefan: Liedermacher von der Strasse? (Plattenkritik). Berlin 1993. In: Gefährdetenhilfe 3/93. Bielefeld 1993, S. 123, und in: "Binfo" - Informationsdienst der Berliner Initiative gegen Wohnungsnot e.V./ BIN, Nr.. 22 vom Oktober 1993. Berlin 1993, S. 17 und in: Lobby für Wohnsitzlose und Arme. Jg. 5. Ausgabe Nr. 7 vom Oktober 1993. Frankfurt am Main 1993, S. 21.
- Schneider, Stefan: Der Kölner Bankexpress - eine etwas andere Zeitung. In: "Binfo" - Informationsdienst der Berliner Initiative gegen Wohnungsnot e.V./ BIN. Nr. 22 vom Oktober 1993. Berlin 1993, S. 18.
- Schneider, Stefan: Obdachlosenreport? (Rezension). Berlin 1993. In: "Binfo" - Informationsdienst der Berliner Initiative gegen Wohnungsnot e.V./ BIN. Nr. 22 vom Oktober 1993. Berlin 1993, S. 13 und in: Kölner Bankexpress. Nr. xx vom xxxx 1993, Köln 1993, S. xx und in: Lobby für Wohnsitzlose und Arme. Jg. 5. Ausgabe Nr. 7 vom Oktober 1993. Frankfurt am Main 1993, S. 22.
- Schneider, Stefan: Tod auf Raten in der Achterbahn (Kommentar). Berlin 1993. In: taz Berlin von Montag, den 29.11.1993, S. 28.
- Schneider, Stefan: Offener Brief an Catwiesel, den Landstreicher. Berlin 1993. In: "Binfo" - Informationsdienst der Berliner Initiative gegen Wohnungsnot e.V./ BIN. Nr. 23 vom Dezember 1993. Berlin 1993, S. 15-16.
- Schneider, Stefan: Wohnungsnot in Polen - Beispiele aus Gizycko. Berlin 1993. In: "Binfo" - Informationsdienst der Berliner Initiative gegen Wohnungsnot e.V./ BIN. Nr. 23 vom Dezember 1993. Berlin 1993, S. 11.
- Schneider, Stefan: Und führet sie in die Gesellschaft? (Rezension). Essen 1992. In: Die Berufliche Sozialarbeit. Zeitschrift des Deutschen Berufsverbandes der Sozialarbeiter und Sozialpädagogen e.V., Nr. 2/92, S. 37. Essen 1992.
- Schneider, Stefan: Platte machen? (Rezension). Berlin 1992. In: In: "Binfo" - Informationsdienst der Berliner Initiative gegen Wohnungsnot e.V./ BIN. Nr. xx vom Oktober 1992. Berlin 1992, S. 00.
-
Schneider, Stefan: Theateraufführung der Berliner Obdachlosen GmbH & CoKG "Untergang" (Rezension). Berlin 1991. In: "Binfo" - Informationsdienst der Berliner Initiative für Nichtseßhaftenhilfe - Nr. XI vom Juni 1991, S.10. Berlin 1991
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Schneider, Stefan: Kongress der Kunden, Berber, Obdach- und Besitzlosen vom 19. - 22. Juni 1991 in Uelzen. In: "Binfo" - Informationsdienst der Berliner Initiative für Nichtseßhaftenhilfe - Nr. XII vom August 1991, S.14. Berlin 1991
- Schneider, Stefan: Forschung zu Lebenslage und biographischer Entwicklung Wohnungsloser - ein Beitrag zur Qualifizierung und konzeptionellen Entwicklung ambulanter sozialer Arbeit mit Wohnungslosen in Berlin (West). Berlin 1990 (= Antrag auf Förderung bei der Berlin-Forschung)
Schneider, Stefan: 2009.01.06 - Ich allein weiss, was ich bin. Elfriede Lohse-Wächtler (1899 - 1940)
Eine der großen Überraschungen meiner Reise nach Weingarten/ Ravensburg Anfang 2009 war die Entdeckung von Elfriede Lohse-Wächtler im Rahmen einer Ausstellung im nahegelegenen Friedrichshafen. Das Poster mit diesen Farben, diesem Ausdruck und dieser Haltung, es sprach mich unvermittelt an und der nachfolgende Besuch im Zeppelin-Museum Friedrichshafen war absolut lohnenswert und eindrucksvoll. Wenn ich im folgenden überwiegend ihre (Selbst-)portraits dokumentiere, dann zeige damit auch, was mich bewegt: Wer ist diese Frau, die sich so erschütternd, dramatisch und bewegend inszeniert? Der nachstehende Text ist das Resultat einer ersten Auseinandersetzung.
Stefan Schneider, Berlin 12.01.2009
Schneider, Stefan: Ich allein weiss, was ich bin. Elfriede Lohse-Wächtler (1899-1940). Berlin 2009.pdf
Unter den Wohnungslosen treffen wir immer wieder auf herausragende Schriftsteller und Künstler, die zumindest phasenweise obdachlos waren oder zeitweise auf der Straße lebten. Zu ihnen gehören Persönlichkeiten wie Hans Ostwald, Jo Mihaly, Jonny G. Rieger, Hans Tombrock, Sebastian Blei oder Karin Powser. Eine grossartige Künstlerin, die erst in den letzten Jahren wieder entdeckt und mit Einzelausstellungen gewürdigt worden ist, ist Elfriede Lohse–Wächtler (1899 – 1940). Sie war hochbegabt und hochsensibel, unangepasst und mutig und ein vielseitiges künstlerisches Talent. Sie wurde psychisch krank, wohnungslos, später Opfer der NS-Euthanasie: entmündigt, zwangssterilisiert und schliesslich vergast. Es ist hypothetisch zu diskutieren, welchen Verlauf ihr Leben und ihre künstlerische Karriere hätte nehmen können, hätte sie damals in Hamburg adäquate Angebote der Wohnungslosenhilfe finden können, die auf ihre psychosoziale Notlage angemessen reagiert hätten. Aber ihr Lebensweg ist eine sehr deutliche Aufforderung, wohnunglose Menschen von ihren Stärken, Fähigkeiten und Kompetenzen her zu verstehen und nicht nur mit dem Blick auf Defizite und Schwächen.
Kindheit, Jugend
Elfriede Lohse-Wächtler wird als Anna Frieda Wächtler am 4. Dezember 1899 in Löbtau bei Dresden geboren. Sie will Elfriede genannt werden, da sie ihre Taufnamen nicht mag. Nach Abschluss der Bürgerschule beginnt sie im Herbst 1915 ein Studium an der Dresdner Königlichen Kunstgewerbeschule und belegt die Fachklasse Mode bei Margarete Jung. Gegen den Willen ihres Vaters, der für sie eine Ausbildung zur Bühnenbildnerin und Kostümschneiderin ins Auge gefasst hat, wechselt sie in die Fachklasse Angewandte Graphik bei Oskar Georg Erler. Im Alter von 16 Jahren zieht sie bei ihren Eltern aus, beginnt ein Leben als freie Künstlerin und verdient ihren Lebensunterhalt mit Batik-, Postkarten- und Illustrationsarbeiten sowie Lithographien. Sie bricht radikal mit dem herrschenden Weiblichkeitsideal, nennt sich Nikolaus Wächtler, schneidet sich die Haare ab, trägt fortan ungewöhnliche, selbstgeschneiderte Kleidung, raucht Pfeife und steht revolutionären Veränderungen in der Gesellschaft aufgeschlossen gegenüber. Ab 1919 studiert sie an der Hochschule für Bildende Künste bei Otto Gussmann. Sie wohnt im Atelier von Conrad Felixmüller im Dresdener Zentrum, das schnell zum Treffpunkt eines illustren Künstlerkreises wird.
"Laus", wie die Freunde sie nennen, ist begeistert von Dada und sucht Kontakt zu dem Berliner Oberdadaisten Johannes Baader, besucht Veranstaltungen des Spartakusbundes. verkehrt in der Dresdener Boheme, so der Sezession Gruppe 1919 mit Otto Dix, Conrad Felixmüller, Pol Cassel und Otto Griebel. Letzter berichtet noch Jahre später:
"Plötzlich zog Laus alle Sachen runter und tanzte splitternackt mit der Tabakspfeife zwischen den Zähnen vor uns. Laus konnte sich so etwas unbeschadet leisten, sie war exzentrisch, ihr gefiel alles aussergewöhnliche, aber nie das Gemeine, und dieser Nackttanz war grossartig und gar nicht ordinär."
Ehe - Psychiatrie - Erfolg - Obdachlosigkeit
1919 verliebt sie sich in den Maler und Opernsänger Kurt Lohse, einem Freund von Dix. Die Verbindung steht von Anfang an unter keinem guten Stern, zu verschieden sind ihre Charaktere. Lohse ist rücksichtslos, verschwenderisch und lebt von Gelegenheitsarbeiten. Dennoch heiraten beide am 6. Juni 1921 in Dresden und ziehen in die Sächsische Schweiz oberhalb von Wehlen, wo sie ein freies und ungebundenes Leben leben - hauptsächlich auf Pump. Die künstlerische Arbeit gedeiht, die Partnerschaft, von heftigen, zum Teil gewalttätigen Auseinderandersetzungen bedroht, leidet jedoch. Als der Gerichtsvollzieher diese Episode beendet, nimmt. Lohse verschiedene Engagements an kleinen Stadttheatern an, Elfriede Lohse-Wächtler zieht vorübergehend sogar in ihr Elternhaus.
1925 folgt Elfriede Lohse-Wächtler ihrem Mann, der nun Chorsänger am Stadttheater Hamburg ist, in die Hansestadt. Dort schliesst sie sich dem von Ida Dehmel gegründeten Bund Hamburgischer Künstlerinnen an. Die Ehe ist bald wieder in einer Krise, die Zeit ist geprägt von wirtschaftlicher Not und Lohses Seitensprüngen. Sie verdient mit ihrer Kunst schlecht und beantragt beim Hamburger Senat finanzielle Unterstützung. Das Paar trennt sich 1926 erneut und Lohse zieht mit seiner Geliebten zusammen, die im Februar 1927 von ihm ein Kind bekommt, das erste von insgesamt fünf. Ein tiefer Schock für Elfriede Lohse-Wächtler, die wegen ihrer geringen finanziellen Mittel mehrfach abgetrieben und bereits eine Fehlgeburt erlitten hat. Erste Symptome einer psychischen Erkrankung zeigen sich im Januar 1929. Übersteigerte Nervosität und Vervolgungswahn. Ihr jüngerer Bruder Hubert besucht sie in Hamburg und stellt fest, dass sie zu keinem Menschen vernünftig sprechen kann und keine vernünftigen Gedanken mehr hat. Zusammen mit dem Künstlerfreund Johannes Baader bringt er sie am 4. Februar 1929 in die Staatskrankenanstalt Hamburg-Friedrichsberg. Baader hält dazu in einem Brief an Otto Dix fest:
"Wären Geld und Haus und Menschen, die sich ihr ausschliesslich widmen konnten, vorhanden gewesen, so hätte sich die Einweisung in die Psychiatrische Klinik (vielleicht) erübrigt. Das Einschnappen in die pathologische Situation ist ausgelöst worden durch das allmählich eingetretene völlige Versagen jeder Existenzmöglichkeit; dazu kam das Ringen zwischen Kurt Lohse und ihr, und die Notwendigkeit, den Besitz von K.L. (dem sie zutiefst und unauflöslich verknüpft ist) mit einer anderen Frau zu teilen. So rettete sie sich, wie der psychologische Terminus lautet, in die Krankheit."
Nach der Aufnahmeuntersuchung wird sie zunächst in einem grossen Saal untergebracht. Gegen ihren Willen muss sie in der ersten Zeit im Bett bleiben. In der erhalten gebliebenen Patientenakte finden sich Hinweise über ihren Zustand. Sie ist unruhig, läuft viel im Saal umh
er, ist unbeständig in ihren Stimmungen, zerstreut, weinerlich und leidet unter Entzugserscheinungen, da sie nicht rauchen darf. Den Aufenthalt empfindet sie als Qual, gleichzeitig entwickelt sie schon bald einen enormen Schaffensdrang. Bereits drei Tage nach ihrer Einweisung beginnt sie wieder zu zeichnen, es entstehen 60 Zeichnungen und Pastelle, Porträts ihrer Mitpatientinnen, die sogenannten “Friedrichsberger Köpfe". Sie werden später von der Kunstkritik enthusiastisch gelobt. Die Kopf- und Halbkörperporträts zeigen verwirrte, debile und leidende Menschen. Nach einem siebenwöchigen Aufenthalt wird Elfriede Lohse-Wächtler stabilisiert entlassen. Jedoch ist der Stationsarzt unsicher über die Diagnose: "Schizophrenie? Transitorische Psychose einer Instabilen?"
Mit einer Ausstellung der "Friedrichsberger Köpfe" im Hamburger Kunstsalon Maria Kunde wird sie über Nacht bekannt und erhält gute Kritiken. Weitere Ausstellungen und Ausstellungsbeteiligungen folgen. Doch der geringe Erlös aus den wenigen Verkäufen reicht nicht aus, um die Existenz zu sichern. Sie beginnt, innerlich unruhig, durch St. Pauli zu ziehen. Leidenschaftlich malt sie gegen die materielle Verelendung an. Es ist ihre produktivste Zeit. Sie lebt, liebt, hungert und malt mit den Randfiguren der Gesellschaft zwischen Hafen und Herbertstrasse. Sie zeichnet in Amüsierlokalen und Bordellen, porträtiert treffsicher das Milieu der Huren. Doch das Leben am gesellschaftlichen Rand verstärkt auch ihre Isolation und Vereinsamung. Psychisch geht es ihr immer schlechter, Selbstporträts zeigen ihren Verfall. Ohne jegliche "Wohlfahrtsunterstützung" verliert sie 1931 ihre Wohnung, wird obdachlos und übernachtet mehrere Monate auf der Strasse und in Bahnhofswartehallen.
Dresden, Arnsdorf und Euthanasie
Physisch und psychisch am Boden und mittellos kehrt sie im Sommer des Jahres 1931 zu ihren Eltern nach Dresden zurück. Im März 1932 muss sie wegen einer Fussverletzung in das Stadtkrankenhaus. Weil sich ihr seelischer Zustand weiter verschlechtert, liefert sie ihr Vater am 17. Juni 1932 in die Landesanstalt Arnsdorf ein. Offenbar ohne weitere Prüfung wird vom zuständigen Stationsarzt Schizophrenie diagnostiziert. Zunächst, in den ersten drei Jahren, bleibt sie künstlerisch aktiv - sie fertigt Porträts von Ärzten, Krankenschwestern und Patienten, schneidert nach eigenen Entwürfen und Schnitten Kleider und Kostüme. Sie hat auch Freigang, die Anstalt erlaubt ihr Ausflüge mit den Eltern und mehrwöchige Sommerurlaube.
Im Jahr 1935 trifft sie das Gesetz zur Verhütung genetisch erbkranken Nachwuchses vom 14. Juli 1933, dass die Zwangssterilisation von vermeintlich genetisch Kranken (Schizophrenie, Manisch-depressive Krankheit, Chorea Huntington, erbliche Blindheit und Taubheit, schwerer Alkoholismus) gestattete: Elfriede Lohse-Wächtler wird entmündigt, am 10. Mai 1935 wird Kurt Lohses Antrag, die Ehe "wegen unheilbarer Geisteskrankheit" zu scheiden, vom Preussischen Landgericht Altona stattgegeben. Sie wird am 20. Dezember 1935 zwangssterilisiert. Ihre Persönlichkeit ist gebrochen, künstlerisch fühlt sie sich zerstört. Es folgt die physische Vernichtung, die Rationen in der Anstalt werden reduziert, der Hungertod ist die erwünschte Konsequenz. Elfriede Lohse-Wächtler überlebt dies mehrere Jahre. 1937 werden ihre Arnsdorfer Bilder als Entartete Kunst zerstört. Am Vormittag des 31. Jui 1940 besteigt sie einen graugrünen Bus mit zugeklebten Fensterscheiben. Die Landes-Heil- und Pflegeanstalt Pirna-Sonnenstein ist ihre letzte Station. Noch am selben Tag wird sie zusammen mit 25 anderen Frauen vergast und danach eingeäschert. Noch kurz zuvor bemühte sich ihre Mutter vergeblich um die Entlassung der Tochter. Laut Todesanzeige vom 12. August 1940 verstarb Elfriede Lohse-Wächtler an einer Lungenentzündung mit Muskelschwäche, "trotz aller Mühen der Ärzte, die Patientin am Leben zu erhalten".
In den Jahren 1940 und 1941 ermordeten die Nationalsozialisten allein in der Heil- und Pflegeanstalt Pirna-Sonnenstein 13.720 vorwiegend psychisch kranke und geistig behinderte Menschen in einer Gaskammer. Insgesamt wurden im Rahmen der Aktion T4 unter Leitung von Dienststellen der NSDAP und einer speziell geschaffenen Zentrale der Vernichtungsaktion in der Tiergartenstrasse 4 in Berlin in den Jahren 1940 und 1941 mehr als 70.000 psychisch kranke und geistig behinderte Menschen aus psychiatrischen Einrichtungen, Alters- und Pflegeheimen und Krankenhäusern vergast.
Im Jahr 1999 wird zum Gedenken an sie im Sächsischen Krankenhaus Arnsdorf eine Stele errichtet und ein Stationshaus nach ihr benannt. In Pirna-Sonnenstein wird ihr 2005 eine Straße gewidmet, seit Februar 2008 trägt auch in Arnsdorf eine Straße ihren Namen.
Ausstellungen
- Zeppelin Museum, Friedrichshafen vom 7. November 2008 bis 1. Februar 2009
- Paula-Modersohn-Becker-Museum, Bremen, vom 1. März bis 3. Mai 2009.
Webseiten
- Elfriede Lohse-Wächtler bei Wikipedia
- Elfriede Lohse-Wächtler (Homepage des Förderkreises)
- Bals, Ulrike: Vergiftetes Leben. taz Hamburg 1999
- Duda, Sibylle: Elfriede Lohse-Wächtler. Deutsche Malerin.
- Freitag, Michael: Das Grauen einer begnadeten Frau. In: Psychiatrienetz
- Schulte, Henrike: Ich allein weiss wer ich bin. Berlin 2005
- Schwarz, Michael: Elfriede Lohse-Wächtler. Eine Künstlerin in der Psychiatrie. Heidelberg 2003
Literatur
- Elfriede Lohse-Wächtler.1899-1940. Von Doris Blübaum, Bettina Brand-Claussen, Thomas Röske, Rainer Stamm, Daniela Weinstock. Katalog zur Ausstellung in Friedrichshafen und Bremen. Tübingen, Berlin: Wasmuth Verlag 2008
- Duda, Sibylle. 1999. “Elfriede Lohse-Wächtler”, in: Duda, Sibylle & Luise F. Pusch. Hg. 1999. WahnsinnsFrauen. Dritter Band. Frankfurt/M. suhrkamp TB 2493. S. 139-171.
- Heilemann, Hubert: Elfriede Lohse-Wächtler – Dresdener Künstlerin, Arnsdorfer Patientin, ermordet auf dem Sonnenstein. In: W. Weig, H. Heilemann (Hrsg.): Gewalt gegen psychisch Kranke: gestern – heute – und morgen? Zum Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus unter den psychisch kranken und geistig behinderten Menschen. Regensburg: Roderer, 2001,13-23 (Schriftenreihe der Bundesdirektorenkonferenz Psychiatrischer Krankenhäuser. Band 5)
- Küster, Bernd (Hrsg.): Malerinnen des XX. Jahrhunderts: Dora Bromberger, Maria von Heider–Schweinitz, Elfriede Lohse–Wächtler, Erna Schmidt–Caroli, Ursula Schuh, Rose Sommer–Leypold. Bremen 1995.
- Peters, Anne/ Smitmans, Adolf (Hrsg.): Paula Lauenstein, Elfriede Lohse-Wächtler, Alice Sommer: Drei Dresdener Künstlerinnen in den zwanziger Jahren. Städtische Galerie Albstadt, 24. November 1996 bis 19. Januar 1997. Albstadt. Städtische Galerie 1996.
- Reinhardt, Georg: Im Malstrom des Lebens verweht. Elfriede Lohse-Wächtler 1899 - 1940. Wienand-Verlag, Köln 1996
- Sondermann, Regine: Kunst ohne Kompromiss. Die Malerin Elfriede Lohse-Wächtler. 1899 - 1940. 2. überarb. Auflage, Weissensee Verlag, Berlin 2008
- Stadler, Siegfried: Würgende Angst. Krankenmord: Letzte Bilder von Elfriede Lohse-Wächtler. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, Nr.209, 8.9.2000, S.51
- Stiftung Sächsische Gedenkstätten zur Erinnerung an die Opfer Politischer Gewaltherrschaft (Hrsg.): ”… das oft aufsteigende Gefühl des Verlassenseins”: Arbeiten der Malerin Elfriede Lohse-Wächtler in den Psychiatrien von Hamburg-Friedrichsberg (1929) und Arnsdorf (1932 - 1940). Hg. von der S Dresden: Verlag der Kunst 2000
- Schneider, Stefan: Dauerthema Notübernachtung. Berlin 2006
- Schneider, Stefan: Organisierung der Unorganisierbaren? (Vortrag an der HU Berlin) Berlin 2007
- Schneider, Stefan: Wohnst Du noch oder lebst Du schon? Berlin 2008
- Herbst, Kerstin/ Schneider, Stefan: Obdachlos und psychisch krank (Rezension). Berlin 2003
- Herbst, Kerstin/Schneider, Stefan: Selbsthilfe: Chaotische Professionalität. Berlin 2003
- Schneider, Stefan: Kunde oder Vagabund? 80 Jahre Strassenzeitungen 1927 – 2007. Berlin 2007
- Schneider, Stefan: Hans Klunkelfuß und das Selbsthilfehaus Oderberger Straße. Berlin 2006
- Schneider, Stefan: Wohnungslos! Und welche Regeln gelten? Berlin, 2007
- Klunkelfuß, Hans/ Schneider, Stefan: Quo vadis strassenzeitungen? Berlin/Michelstadt 1998
- Schneider, Stefan/ Doseé, Thomas: Wohnungslosigkeit in Berlin. Eine Collage. Berlin 1995
- Schneider, Stefan: Life on the Streets: Homeless in Germany. Berlin/ Osaka 2006
- Schneider, Stefan: "Haste mal 'ne Mark' ..... und viele andere Fragen. Berlin 1994
- Schneider, Stefan: Auffällig unauffällig – Wohnungslose in Osaka. Berlin 2006
- Schneider, Stefan: Sozialmanagement für die Ressourcen Wohnungsloser (Statement) Osaka 2006
- Schneider, Stefan: Erste Tagung der Wohnungslosenzeitungen in Loccum 95. Berlin 1995
- Schneider, Stefan: Körperliche Zuwendung und drogenlose Entspannung. Berlin 2003
- Schneider, Stefan: Einrichtungen und Projekte für wohnungslose Menschen in Deutschland. Berlin 2006
- Schneider, Stefan: Selbsthilfe ist eine Säule der Wohnungslosenhilfe! Weimar 2001
- Schneider, Stefan: Leben auf der Straße. Wohnungslos in Deutschland. Osaka 2006
- Schneider, Stefan: Poebel & Gesocks - Wolf Schulz zum Gedenken (2010)
- Schneider, Stefan: Wohnungsnot in Polen - Beispiele aus Gizycko. Berlin 1993
- Schneider, Stefan: Homeless Summer Camp 2011 Germany, Europe
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S.T.E.R.N. 1996
Schilf, Sabine/ Schneider, Stefan/ Zglinicki, Claudia von:
Obdachlose Jugendliche in Berlin-Prenzlauer Berg. Eine Untersuchung der Problematik und konzeptionelle Überlegungen. Vorgelegt durch die S.T.E.R.N. Gesellschaft der behutsamen Stadterneuerung mbH - Treuhänderischer Sanierungsträger -. Berlin 1996
- Impressum
- 0. Vorbemerkung
- 1. Einleitung
- 2. Obdachlosigkeit
- 3. Obdachlose Jugendliche/junge Erwachsene
- 4. Gesetzliche Grundlagen der Leistungserbringung
- 5. Angebotsformen
- 6. Kastanienallee 71- ein Prenzlauer Berger Beispiel
- 7. Konzeptionelle Überlegungen/Handlungsstrategien
- 8. Zusammenfassung
- 9. Literatur
- Anhang
- Zu den Autoren
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