Vorbemerkung: In der Stadt Burg (Magdeburg) gibt es in bahnhofsnähe ein sowjetisches Ehrenmal. Dieses ist im Zeitraum von Mai bis Oktober 2018 eingezäunt und Bestandteil der Landesgartenschau in Burg. Ein Zugang ist also nur möglich mit einer Eintrittskarte in Höhe von 15€ für die Landesgartenschau. Aber was ist mit den Leuten, die nur das sowjetische Ehrenmal besuchen wollen. Dazu setze ich mich mit dem Bürgermeister der Stadt Burg auseinander.

Da der Bürgermeister auf meine email nicht reagieren möchte, löse ich mein Versprechen ein und bitte die Nachfolgestaaten der Sowjetunion um Hilfe:

Sowjetisches Ehrenmal in Burg hinter dem Zaun der Landesgartenschau - Foto: Stefan Schneider1. Russland
2. Armenien
3. Aserbaidschan
4. Weißrussland
5. Georgien
6. Kasachstan
7. Kirgisistan
8. Republik Moldau
9. Tadschikistan
10. Turkmenistan
11. Ukraine
12. Usbekistan
13. Estland
14. Lettland
15. Litauen

Letztlich ist mir doch ein Besuch gelungen.


2018 Ehrenmal Burg2Sehr geehrter Herr V.,

danke für Ihre Rückmeldung. Um einen Zugang ausschließlich zum Ehrenmal hatte ich den Bürgermeister in meiner email vom 04. Juni 2018 ja gebeten.

Wir werden voraussichtlich am morgigen Samstag im Zeitraum zwischen 15:30 und 17:30 Uhr eintreffen und zur Legitimation Ihre email vorzeigen. Dass Sie das Recht hätten, eine Identitätsfeststellung durch das Vorzeigen von amtlichen Dokumenten zu verlangen, kann ich gegenwärtig nicht erkennen.

Wir freuen uns sehr auf den Besuch auf dem sowjetischen Ehrenmal und bedanken uns, dass Sie uns diesen Besuch mit Hilfe der Botschaft der Russischen Föderation möglich gemacht haben.

Mit freundlichen Grüßen

Stefan S.


Am 07.06.2018 um 19:18 schrieb Vogler J.:
>
> Sehr geehrter Herr s.,
>
> nach einem umfangreichen telefonischen Meinungsaustausch mit Frau O. von der Botschaft der Russischen Förderration wird die Stadt Burg über die Landesgartenschau Burg 2018 GmbH  in Ihrem Fall ohne Anerkennung einer Rechtspflicht den kostenfreien Zutritt zum sowjetischen Ehrenmal unter folgenden Voraussetzungen gewähren:
> -          der Zutritt wird auf eine Stunde zeitlich begrenzt,
> -          zutrittsberechtigt sind Sie und Ihre Begleitperson, Frau S., wobei Sie Ihre Identitäten durch Vorlage des Personalausweises bzw. ersatzweise des Reisepasses nachweisen müssen
> -          der Zugang wird ausschließlich über den Eingang am Bahnhof gewährt, da das sowjetische Ehrenmal von dort aus am nächsten liegt
> -          das Verweilen an den und die Besichtigung der LAGA-Flächen im Goethepark, einschließlich des Besuchs des Restaurants oder der Verkaufsflächen ist nicht im Zutrittsrecht inbegriffen
> -          nach Ablauf von einer Stunde nach Zutritt haben Sie und Ihre Begleiterin das LAGA-Gelände „Goethepark“ über den Eingang am Bahnhof wieder zu verlassen
> Damit sich das Personal auf Ihren Besuch einstellen kann, teilen Sie mir bitte bis morgen 12:00 Uhr mit, wann Ihnen und Ihrer Begleiterin der Zutritt gewährt werden soll. Hierfür benennen Sie bitte einen Zeitkorridor von einer max. einer Stunde für Ihr Eintreffen. Der früheste Einlass ist 9:00 Uhr der späteste 18:00 Uhr.
> In der Hoffnung, nunmehr Ihrem Anliegen ausreichend Rechnung getragen zu haben
> verbleibe ich
> Mit freundlichen Grüßen
>
> In Vertretung
> Jens V.
> Stadtoberrat



2018 Ehrenmal Burg - Foto: Stefan SchneiderSehr geehrter Herr Botschafter, sehr geehrter Herr Generalkonsul, sehr geehrter Herr Konsul der Republik xxx,

ich bitte um Ihre Hilfe und Unterstützung.

Zusammen mit meiner Begleiterin möchte ich gerne in der Stadt Burg (Magdeburg) den sowjetischen Ehrenfriedhof (https://de.wikipedia.org/wiki/Sowjetischer_Ehrenfriedhof_(Burg)) besuchen, um die Menschen zu ehren, die im Kampf gegen den Faschismus in Deutschland ihr Leben verloren haben. Diese Menschen gaben ihr Leben für unsere Freiheit und Demokratie.

Leider ist der sowjetische Ehrenfriedhof gegenwärtig vollständig umzäumt und nur zugänglich gegen einen Eintritt von 15 € wegen einer Landesgartenschau, die in der Stadt veranstaltet wird.

Meine Bitte, mir den Besuch des sowjetischen Ehrenfriedhofs in Burg (Magdeburg) kostenfrei zu ermöglichen, hat mir der Bürgermeister Jörg Rehbaum (Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.) verweigert:

„Ich bitte um Verständnis, dass ich [...]mit Verweis auf unsere Geschäftsbedingungen für sie keine Ausnahme regeln kann.“

Der sowjetische Ehrenfriedhof in der Stadt Burg (Magdeburg) ist also gegenwärtig nicht frei zugänglich. Das ist aus meiner Sicht nicht akzeptabel.

Ich möchte Sie als Repräsentanten einer der Nachfolgestaaten der Sowjetunion bitten, mir – und anderen Menschen – dabei zu helfen, kostenfrei den sowjetischen Ehrenfriedhof besuchen zu dürfen.

Mit freundlichen Grüßen

s.


Sehr geehrter Herr Bürgermeister Rehbaum,

danke für Ihre Antwort auf meine email, die ich bedauerlicherweise nicht akzeptieren kann.

Dass wir in einem freien und demokratischen Land leben, haben wir nicht unserer eigenen Kraft zu verdanken, sondern Millionen von Menschen, die uns vom Faschismus befreit haben. Es waren in erster Linie sowjetische Soldaten, die dafür ihr Leben gaben.

Als freier Bürger eines freien Landes obliegt es mir, wann und wo ich diesen Menschen gedenken möchte und es ist naheliegend, dies an einem Ort zu tun, der genau zu diesen Zwecken errichtet worden ist. Eines dienstlichen Erfordernisses bedarf es dafür nicht.

Und es kann auch nicht sein, dass die Allgemeinen Geschäftsbedingungen einer Landesgartenschau GmbH meine bürgerschaftlichen und demokratischen Rechte außer Kraft setzen.

Aus diesen Gründen lege ich Ihnen nahe, erstens Ihre Entscheidung nochmals zu überdenken und zweitens grundsätzlich den Besuch der Gedenkstätte ohne Eintrittsgeld zu ermöglichen.

Anderenfalls würde ich mich bei dem Botschafter Russlands in der Bundesrepublik Deutschland und den Botschaftern der anderen Nachfolgestaaten der Sowjetunion sowie bei der Landes- und Bundesregierung beschweren.

Mit freundlichen Grüßen

s.

Am 04.06.2018 um 16:10 schrieb Rehbaum J.:
> Sehr geehrter Herr s.,
> ich freue mich sehr, dass Sie beabsichtigen, unsere schöne Stadt zu besuchen und sich das sowjetische Ehrenmal anzusehen.
> In der Tat sind das sowjetische Ehrenmal und im weiteren auch die Ehrenfriedhofsanlagen in die Gartenschauflächen eingebettet und sind gleichzeitig auch Teil der Gartenschau. Gemäß den Allgemeinen Geschäftsbedingungen unserer Landesgartenschau GmbH ist daher ein Eintrittsgeld zu entrichten und zwar unabhängig davon, ob sich der Besucher alle Areale der Gartenschau anschauen möchte, oder nur einen Teilbereich. Eine Ausnahme könnte gegeben sein, wenn Sie ein dienstliches Erfordernis hätten, dass russische Ehrenmal zu inspizieren. In dem Falle würden wir Ihnen selbstverständlich einen kostenlosen Zutritt ermöglichen. Das Vorliegen einer solchen Ausnahme kann ich anhand ihrer Mail jedoch nicht erkennen.
> Ich bitte um Verständnis, dass ich aus Gründen der Gleichbehandlung und mit Verweis auf unsere Geschäftsbedingungen für sie keine Ausnahme regeln kann.
>
> Mit freundlichen Grüßen
> Jörg Rehbaum
>
>
> -----Ursprüngliche Nachricht-----
> Von: s.
> Gesendet: Montag, 4. Juni 2018 13:36
> Betreff: Besuch Sowjetisches Ehrenmal
>
> Sehr geehrter Herr Bürgermeister Jörg Rehbaum,
>
> ich möchte gerne am kommenden Samstag, den 09. Juni 2018 im Zeitraum vom
> 16-18 Uhr mit meiner Begleiterin das in bahnhofsnähe gelegene Sowjetische Ehrenmal sowie den dazu gehörigen Friedhof besuchen.
>
> Gegenwärtig müsste ich den Eintritt für die Landesgartenschau entrichten. Die Landesgartenschau zu besuchen, ist aber nicht meine Absicht.
>
> Ich würde Sie deshalb bitten, sicher zu stellen, dass mein Besuch des Sowjetischen Ehrenmals ohne Eintritt möglich ist. Eine einfache Email, in der Sie mir das bestätigen, wäre meines Erachtens völlig ausreichend!
> Ich würde Ihre email dann am Eintritt vorzeigen.
>
> Mit freundlichen Grüßen
>
>s.

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