Liebe Freundinnen und Freunde des Helmholtz-Kiezes,
wie ich gehört habe, ist vom derzeitigen Kiezrat - federführend dabei Jens Lambert - beschlossen worden, die lächerliche Summe von 12.000 Euro nicht für die Ausbau des Platzhauses Helmholtzplatz zu verwenden. Das ist eine durchaus akzeptable Entscheidung, da ja der Kiezrat auf der Kiezkonferenz gewählt wurde und damit Legitimität besitzt. Dennoch, obwohl ich die genauen Gründe für die Ablehnung des Antrages zum Ausbau des Platzhauses auf dem Helmholtzplatz nicht kenne, möchte ich die Gelegenheit nutzen, mich zu dem Sachverhalt zu äußern.
- Ich bedauere es außerordentlich, dass keine finanziellen Mittel für den Ausbau des schwierig zu bespielenden Platzhauses über das Stadtteilbudget zur Verfügung gestellt wurden. Dies trotz des anhaltenden Bedarfs von Bürgerinnen und Bürgern des Helmholtzquartieres, das Haus verschiedentlich zu nutzen. Immer wieder wird eruiert, evaluiert und für viel Geld erforscht, welche "Bedarfe" es im Kiez gibt. Begriffe wie "Vernetzung", "Verstetigung" und "von Bürgern getragene Strukturen" fallen in den einschlägigen Studien immer wieder.
- Viel, sehr viel Geld ist in den letzten Jahren in unseren Kiez geflossen. Aber; um „Bedarfe“ nicht zum x-ten Male neu zu beschreiben, fordere ich die Schaffung wirklich nachhaltiger Strukturen, die möglichst einfach und überschaubar sind und damit eine solide Voraussetzung für bürgerliches Ehrenamt sein können. Ein gut ausgestattetes "Stadtteilzentrum" mit professionellen Ansprechpartnern wäre da meiner Meinung nach wünschenswert und nicht irgendwelche Kopfgeburten, die akademisierten Diskursen entsprungen sind.
- Daher erlaube ich mir, zwei konzentrierte Maßnahmen zu thematisieren und damit hoffentlich eine konstruktive Debatte wieder aufzunehmen:
- I. Den Ausbau des Platzhaus zu einem „Stadtteilzentrum“ für eine Mehrfachnutzung, mit mind. einem Lagerraum, einem Büro und vandalismussicheren Toiletten (da mir 12.000 Euro dafür zu wenig erscheinen, plädiere ich für eine solide Finanzierung und eine professionelle Baudurchführung) in Absprache mit den Förderverein Helmholtzplatz und
- II. die langfristige Finanzierung von mind. drei halben Stellen mit einem jährlichen Etat für Büroausstattung etc. zu avisieren (ähnlich dem jetzigen Kiezbüro). Das Platzhaus auf dem zentralen Helmholtzplatz (das Herz des Kiezes ist immer der Platz) ist im Gegensatz zu dem Kiezbüro in der Senefelderstraße dafür ein prädestinierter Ort.
- Wer diesen Ort in seiner derzeitigen Beschaffenheit bespielt, wird jedoch wissen, wie schwierig dies wegen der baulichen Situation ist (ein einziger Raum als Café, Lager, Tauschring-Büro, Veranstaltungsraum für Partys und Kindermalkurse). Von der Politik wird immer Vernetzung und Bürgerengagement gefordert. Doch, wer sich vernetzt und engagiert, muss viel kommunizieren. Missverständnisse und Konflikte gehen damit einher. Ich glaube, dass nur professionell agierende und angestellte Menschen in der Lage sind, dauerhaft ehrenamtliches Engagement im schwierigen Feld "Helmholtz-Kiez" zu ermöglichen. Ich bin der Meinung, dass die Voraussetzung dafür eine gute und langfristige personelle und materielle Infrastruktur ist.
Deshalb fordere ich
- Ausbau des Platzhaus auf dem Helmholtzplatz zu einem „Stadtteilzentrum“.
- Die langfristige Finanzierung von mind. drei halben Stellen mit einem jährlichen Etat für Büroausstattung.
Danke und mit nachbarschaftlichen Grüßen,
Tino Kotte
Gneiststraße 7 - 10437 Berlin
PS: Vielleicht könnte dieser Beitrag im Diskussionsforum des Kiezportales www.kiez-lebendig.de eingestellt werden?