Wohnungslosigkeit und (Alltags-)Kultur
"Wenn die Bezugnahme auf die Gesellschaft keinen Sinn verspricht, ist der einzelne zu ihrer Benutzung befreit und auf seine Bestände verwiesen." (Lutz Niethammer)
Lebenslage
Arme Menschen und insbesondere Wohnungslose, die kaum mehr besitzen als das, was sie am Leib tragen, haben selten genug Gelegenheit, etwas Bleibendes zu produzieren, allzuhäufig stellt sich stattdessen Schwund ein, das meiste geht irgendwo verloren auf den vielen kleinen und großen Fluchten. Die ausgetretenen Wegstecken zwischen Wärmestube und Notübernachtung, Weihnachtsfeier und Kleiderausgabestelle, Aldi und Sozialamt, ambulanter medizinischer Notversorgung und Suppenküche erfordern permanente Mobilität. Allzuviel nutzt sich ab, verschleißt und muß schließlich irgendwo ganz tief vergraben oder gar weggeworfen werden. Nur wenig wird geboten: Fade Suppen, ein paar Socken oder Unterhosen, ab und an ein Päckchen Tabak oder für ein paar Tage ein Bett (Variationen zum Thema: Läusepensionen), manchmal ein bißchen Predigt, Beratung oder sogar: Unterhaltungsprogramm. Wenn es mit der Kälte ganz dick kommt, werden Bunker oder U-Bahnhöfe aufgemacht - oder auch nicht. Wer nicht rechtzeitig kommt und gehörig drängelt, ist doppelt angeschmiert, bleibt außen vor und darf zusehen, wie er die Kurve kriegt: Schnell noch irgendwo ein paar Mark erbetteln und dann rauf auf die S-Bahn-Rutsche Richtung Erkner, um bis zum nächsten Morgen (vielleicht!) noch zwei, drei Stunden Schlaf zu erwischen. Ein Leben draußen in der ständigen Gefahr, beraubt, überfallen oder angefackelt zu werden. Und kommen Wohnungslose schließlich auf die naheliegende Idee, sich in leerstehenden Häusern, Wagendörfern oder sonstwo auf Dauer häuslich einrichten zu wollen: Geräumt und vertrieben wird unter Garantie, früher oder später, denn nur im Vorbeirauschen darf Not sichtbar werden.
In der öffentlichen Darstellung ihrer Not werden Wohnungslose häufig reduziert auf Einzelschicksale, individuelle Probleme, Katastrophen oder defizitäre Persönlichkeitsprofile. Solche fragmentarischen journalistischen Fallskizzen und Biographie-Stenogramme beinhalten die Gefahr, eher zur Bestätigung denn zum Abbau vorhandener Vorurteile und Klischees beizutragen. In einer weiteren Variante wird das Unbegriffene wohnungsloser (Über-)lebensweise schnell zum Gegenstand romantischer Projektionen, zum Abbild unerfüllter Bedürfnisse. Die soziale Realität eines Lebens ohne Wohnung, mit dem Übernachtungs-, Straßen- und Bahnhofselend, der Behördendiskriminierung und Polizeivertreibung, dem beschränkten Handlungsraum überhaupt wird mißinterpretiert als Subkultur, umgedeutet als Ausdruck eines selbstgewählten Lebensstils. Die Suche nach Zigarettenkippen auf den Bahnhöfen, das Umherstehen mit der Schnapspulle, das abgerissene Outfit, das Fischen nach Eßbarem aus Mülltonnen, das Schnorren um ein bißchen Kleingeld wären demnach Merkmale für ein Leben in Freiheit und Sorglosigkeit, Unabhängigkeit und Ungebundenheit, einfach (!) so in den Tag hinein. Aber auch gängige verallgemeinernde Abstraktionen zur Kennzeichnung sozialer Lagen (arbeitslos - mittellos - wohnungslos - stigmatisiert - ausgegrenzt usw.) können die wirklichen Lebensverhältnisse und beschränkten Handlungsmöglichkeiten, subjektive Wahrnehmungen und Deutungsmuster oft nicht adäquat fassen. Und schließlich: eine Sichtweise, die Wohnungslose einzig als Opfer gesellschaftlicher Verhältnisse begreift, läuft Gefahr, sie zu Objekten des Hilfehandelns zu degradieren, ihnen Probleme extern zuzuschreiben und sie mit ihrer Not durch karitativ-sozialpädagogisch-normative Hilfestrukturen (z.B. Aufenthalt gegen Nüchternheit, Hilfe gegen Wohlverhalten, Wohnung gegen Therapie usw.) zu erpressen. Weil die meisten dieser Angebote zum Bleiben nicht einladen und meistens auch gar nicht so gemeint sind, resultieren daraus entsprechende Mechanismen der Ablehnung und Verweigerung ("Drehtüreffekt"). Wohnungslose haben damit kaum eine andere Chance, als ungewollt das Vorurteil zu bestätigen, sie seien letztendlich selbst schuld, ihnen sei nicht zu helfen und sie hätten es nicht besser verdient. Politisch schlägt sich das nieder in einer von vom Berliner Regierenden Bürgermeister Eberhard Diepgen (CDU) unterschriebenen Senatsmitteilung zum Thema 'Wiedereingliederung von Obdachlosen': "Zu vielschichtig sind die Ursachen der Obdachlosigkeit und zu begrenzt die Einwirkungsmöglichkeiten der Sozialpolitik.(...) Auf der Straße lebende Menschen werden auch weiterhin für alle im Stadtbild sichtbar bleiben." (Drucksache 12/3162 vom 17.8.93). Hier wird Realitätssinn verkauft und zum Programm erhoben, eine neue, scheinbar "ehrliche" Verpackung der alten Masche, sich des Problems zu entledigen, ein Armutszeugnis der besonderen Art: Indirekt entschuldigt die Politik sich damit schon im Voraus für die Kältetoten des Winters und spricht sich selbst zugleich frei von jeder Schuld.
Flickwerk
Das einzige Mittel, das gegen Wohnungslosigkeit wirklich hilft, nämlich Wohnungen, ist strukturell verbaut, weil Wohnung in einer wertverwertenden Gesellschaft zuallererst Ware ist und nicht Grundbedürfnis, Grundrecht. Mit marktwirtschaftlicher Regulierung ist Wohnungsversorgung für alle nicht zu machen, und Alternativen dazu (im Kern ein veränderter Umgang mit "Eigentum", das ist unter ExpertInnen längst klar) müssen politisch erst noch erkannt und durchgesetzt werden. Bis dahin wird im Spiel mit der Not Flickwerk betrieben, unter den geförderten Einrichtungen für Wohnungslose findet sich auch schon mal ein Kulturprojekt (z.B. "Unter Druck. Kultur von der Straße" in der Brunnenstraße in Berlin), dann aber finanziert aus dem Etat für Soziales, mit der entsprechenden Aufsicht und Erfolgskontrolle durch eingestellte SozialarbeiterInnen. Und allzuschnell werden derartige Vorzeigeprojekte zum Bestandteil einer moralischen Entsorgung: Hurra, hurra, es gibt noch was! ... Aber was?
Kultur - eine Fiktion?
Eine Kultur der Wohnungslosen existiert zunächst als fiktive Realität: >>Was ich alles auf der Straße erlebt habe, darüber könnte ich ein Buch schreiben.<< Die vielen ungeschriebenen Bücher, geboren aus dem "Bedeutungsüberschuß des gelebten Lebens", wie Lutz Niethammer es einmal genannt hat, ein Bild für all das, was der Kopf verarbeiten muß, wenn man so vieles zurückgelassen hat, zurücklassen mußte und trotzdem weiter über die Runden kommen muß, Tag für Tag, Nacht für Nacht, häufig allein, immer unterwegs, meistens draußen. Wieviel wiegen diese ungeschriebenen endlosen Anklageschriften? Mit der Notwendigkeit, genauer und vor allem näher hinzusehen ist die Idee verbunden, daß Wohnungslose selbst zu Wort kommen sollen, selbst sagen, was ihnen wichtig ist, sich so darstellen, wie sie es wollen, wie sie es für richtig halten (ein Beispiel von vielen ist der Foto- und Textband: "Platte machen. Vom Leben und Sterben auf der Straße" von Manfred E. Neumann und Willi Schraffenberger im Quell Verlag). Dahinter steht die Vorstellung, daß es gerade die authentischen Aussagen und Ausdrucksformen Wohnungsloser sind oder sein könnten, die einen Zugang auf das "Leben und Sterben auf der Straße" eröffnen, ein Ernstnehmen Wohnungsloser als Subjekte ihrer Tätigkeit und Biographie ermöglichen. Wer ein wenig sucht, kann durchaus fündig werden - aber was damit gewonnen ist, steht auf einem anderen Blatt.
"Bedeutungsüberschuß des gelebten Lebens"
Kultur von der Straße, das ist ein Kraftakt, eine Leistung sondergleichen: jeder Text, jede Skizze, jeder Song, jedes Stück Theater, ein Produkt von unterwegs, abgerungen einem jeden Tag, kostbare Minuten und Stunden von Konzentration, Ablenkung und Leiden zugleich. Zur bloßen Wiedergabe des Erlebten kommt noch etwas hinzu, was allen noch so engagierten Außenstehenden, sei es ReporterInnen, WissenschaftlerInnen oder SozialarbeiterInnen, abgehen muß: Es ist immer diese Überschreitung der eigenen Grenzen, ein besonderes Stück Preisgabe, eine leidenschaftlich entwaffnende Offenheit, entstanden aus einer ganz persönlichen Not, kurzum: Das Beste von dem, was sie bewegt. Trotzdem sind es nur ganz wenige Einzelpersonen oder Initiativen unter den ungezählten Wohnungslosen, die wirklich etwas produzieren und damit auch "erfolgreich" durch Mithilfe von Freunden und Förderern an die Öffentlichkeit treten konnten. Das Zeitungsprojekt "Kölner Bankexpress", die engagierten Fotoarbeiten, Hefte und Ausstellungen von Karin Powser aus Hannover, die Poesie des Klaus Lenuweit aus Berlin, die Zeichnungen und Graphiken von Sebastian Blei aus Bremen, die Berber-Songs von Volker la Merde auf der LP "Liedermacher - Köpenick", die Theatergruppe "Ratten" aus Berlin, Catwiesel alias Hans-Joachim Roßmann aus Ahlhorn mit seinen Büchern und Lesungen, "Unter Druck" aus Berlin mit ihrem Straßenspiel "Wohnopoly", die Berliner Ausstellung "Kunst und Armut" von Gerd Umbach - das sind einige Facetten und gleichzeitig nur wenige Namen aus der Vielzahl unbekannter und unbemerkter KünstlerInnen und Gruppen. Erfahrene Wohnungslosigkeit wird hier zum integralen Bestandteil und Gegenstand einer produktiven "Tätigkeit in der Zone der nächsten Entwicklung" (Vygotskij). Zum Teil eröffnet sich damit tatsächlich ein "Dritter Weg" zwischen resignativer Selbstzerstörung und dem langen Marsch durch den Hilfetrichter, um aus dem Elend der Wohnungslosigkeit herauszutreten zu können - jedenfalls punktuell und im Ansatz. >>Indem er die Fähigkeit beweist, seine Existenzweise als Vagabund darzustellen, hat er sich von ihr emanzipiert.<< sagte Klaus Bergmann einmal über Hans Ostwald und seinem autobiographischen Roman "Vagabunden". Das erfahrene Leid wird nicht negiert, sondern bleibt präsent und wird transformiert in eine neue Realität. Dieser "Vagabund" Ostwald hat später unter Mitarbeit vom "ollen" Zille das "Zille-Buch" herausgegeben und vieles andere mehr - aber wer weiß das schon?
Man muß es sich buchstäblich vorstellen, dieses Bild von den wohnungslosen Poeten auf der Straße: Auf der Bank einer verlassenen Bushaltestelle irgendwo unterwegs, eine Kladde auf den Knien und mit klammen Fingern Texte kritzelnd, um alsbald alles wieder sorgsam und regendicht zu verwahren, weil er oder sie aufbrechen muß, um noch eine geschützte Ecke zu finden vor dem Einbruch der Nacht. Überhaupt ist diese Kultur, wenn sie sich denn vom zermürbenden Alltag absetzen kann, zerbrechlich und unbeständig. Texte sind oft kurz, nicht länger als eine Seite, Gruppen ebensoschnell gegründet, wie sie wieder zerfallen, Termine vereinbart, die nicht zustande kommen, weil wieder etwas dazwischenkommt... Um miteinander solidarisch zu sein und etwas auf die Beine zu stellen, so könnte man mit Bert Brecht zu erklären versuchen, fehlt eben häufig das gemeinsame Dritte. Zu groß ist die Not, und im Zweifelsfall ist das Hemd einem näher als die Hose.
Kommerzielle Verwertung von Wohnungslosenkultur
Wie Dagmar Berndt in einer Pressemitteilung über das Obdachlosenstück "Pest" des britischen Regisseurs Jeremy Wellers in der Volksbühne exemplarisch dokumentiert, wird das oft ausgenutzt von Leuten, die sich über Kulturarbeit mit sogenannten "Randgruppen" profilieren, und sich um die Situation ihrer wohnungslosen SchauspielerInnen nur insoweit scheren, wie diese für ihre Darbietungsambitionen nützlich sind und "funktionieren". An einer Veränderung ihrer Lage ist nicht gedacht - es könnte ja den authentischen Charakter des Stückes in Frage stellen.
Im schlimmsten Fall ist das Interesse an Wohnungslosen Inbegriff einer postmodernen gesellschaftlichen Situation von anything goes: Wohnungslose sind auch Menschen, durchaus sympathisch (eine Sichtweise, die den unvermeidlichen Umgang mit ihnen auf der Straße ungemein erleichtert), ein interessanter, exotischer Lebensstil (keineswegs problemlos, aber wer lebt schon problemfrei?) als Teil eines facettenreichen sozialen Big-bangs, in dem und mit dem wir leben. Die emotional aufgeladene Akzeptanz wird auf die persönliche Ebene von Verständnis beschränkt und mit dem Verweis auf zuständiges professionell-institutionalisiertes Hilfeengagement sowie den besten Wünschen für den weiteren Lebensweg entsorgt (in den heutigen harten Zeiten muß halt jeder zusehen, wo er bleibt!)
Perspektiven: Neue Bündnisse für ein Kulturzentrum
Eben weil konventionelle Solidarität mit den Zu-kurz-gekommenen nicht mehr funktioniert, aber gleichzeitig das Risiko Wohnungslosigkeit mittlerweile fast jede oder jeden treffen kann, müssen grundlegend neue Bündnisse gesucht und hergestellt werden: Die konkrete Auseinandersetzung um Wohnraum für alle gehört dabei mit Sicherheit zu den innovativsten und politisch brisantesten Perspektiven. Eine brauchbare Idee, wie Kultur von Wohnungslosen sinnvoll materialisiert werden könnte, stammt von der studentischen Projektgruppe "obdachlos in berlin" an der Hochschule der Künste: Ein Kulturhaus als Treffpunkt und Begegnungsstätte für Alltags- und Straßenkultur(arbeit), als Zentrum für Kunst und Bildung mit Restaurant, Galerie-, Proben- und Projekteraum und Bühne, als Redaktions- und Druckort einer Wohnungslosenzeitung, als Büro und Koordinationszentrum für sozialpolitische Aktivitäten. Um abgesichert zu sein, müßte es gleichzeitig Sitz und Aktionsort eines Vereins oder Bündnisses zur Lobbyarbeit für Wohnungslose sein. Wohnraum wäre damit zwar nicht erkämpft, aber vielleicht eine weitere Voraussetzung für diese notwendige gesellschaftliche Aufgabe geschaffen. Die innovative Chance bestände darin, völlig neue Kooperationsformen zwischen Wohnungslosen, Künstlern, engagierten Bürgern, Sozialarbeitern und einer Öffentlichkeit jenseits der üblichen Vorgaben der Sozialarbeit herzustellen. Außerdem bedarf Lobby- und Kulturarbeit einer sinnlich-konkreten Basis und Plattform - das gilt insbesondere für die Wohnungslosen selbst. In einem leerstehenden Gebäude ein Kulturhaus zu etablieren, wäre nicht einmal eine Besetzung, die nach den derzeitigen politischen Vorgaben sofort zu räumen wäre, es könnte die auf Dauer gestellte Generalprobe einer künstlerischen Inszenierung sein - im Rampenlicht der Weltöffentlichkeit, wenn sich denn die richtigen PartnerInnen dafür finden.
Das inhaltliche Programm einer solchen politisch-engagierten Kulturarbeit von und mit Wohnungslosen ist längst geschrieben. Jonny G. Rieger, der lange Jahre seines Lebens auf der Straße unterwegs war, hat es einst so formuliert: ≥Und wenn ich dann sagte: 'Seht, dieses Leben hier!' und jemand es sehen und wiedererkennen und etwas dabei fühlen und erleben konnte und wenn es den eingewurzelten Stumpfsinn nur ein wenig zu bewegen vermochte, dann hatte das alles hier einen Sinn gehabt.≤
Medien
- Abgeordnetenhaus von Berlin, Drucksache 12/3162: Mitteilung - zur Kenntnisnahme - über die Fortschritte in der Tätigkeit des Senats zur Wiedereingliederung von Obdachlosen und der Verhinderung drohender Obdachlosigkeit. Berlin 1993
- Bergmann, Klaus: Einleitung. In: Ostwald, Hans: Vagabunden. Ein autobiographischer Roman. Herausgegeben und eingeleitet von Klaus Bergmann. Frankfurt am Main, New York 1980, S. 5 - 33.
- Berndt: Dagmar: Presseerklärung zur Situation der mitspielenden obdachlosen Menschen in "Die Pest". Berlin 1992 (Unterlagen des Verfassers)
- Blei, Sebastian/ Strunk, Andreas: Sebastians Buch Nr. 1 - Der Tote im See. Grafiken und erläuternde Texte. Stuttgart 1982
- Kölner Bankexpress. Abhängig - parteilich. Von Berber zu Berber. Köln. (c/o Benedikt-Labre-Hilfe e.V., Hochstadenstr. 33, 50674 Köln)
- Kunst und Armut. Berliner realistische und kritische ZeichnerInnen. Ein gemeinnütziges Projekt des Sozialamtes Prenzlauer Berg, konzipiert und zusammengestellt von Gerd Umbach. Berlin 1993
- Liedermacher - Köpenick (LP): Berlin 1993 (Freies Büro - Bildungswerk Kultur e.V., c/o FEZ Wuhlheide, Eichgestell, 12459 Berlin, Tel: (030) 63887 - 256.
- Lenuweit, Klaus: Gedichte. In: Berliner Obdachlosen GmbH & Co.KG. Eigene Texte. 14 Autoren, 2 Autorinnen und 51 Texte. Berlin 1991 (Hektographiertes Manuskript, Unterlagen des Verf.)
- Lenuweit, Klaus: Gedichte. In: Unter Druck - Kultur von der Straße e.V. -: Obdachlose unter Druck. Berlin 1991 (Hektographiertes Manuskript, Unterlagen des Verf.)
- Neumann, Manfred E. /Schraffenberger, Willi: Platte machen. Vom Leben und Sterben auf der Straße. Portraits. Mit einer Reportage von Hans-Volkmar Findeisen. Stuttgart 1992
- Niethammer, Lutz: Posthistoire. Ist die Geschichte zu Ende? Reinbek bei Hamburg 1989.
- Obdachlosenprojekt Ratten: Mulackei. Robinsonaden eines schwarzen Freitags. Berlin 1993
- Obdachlosenprojekt Ratten: Pest. Die Freilebenden Menschen werden immer mehr. Texte. Fotos von Wolfgang Gregor, Ute Mahler, Hendrik Rauch, Ulrike Stäglich. Berlin 1993
- Ostwald, Hans: Das Zillebuch. Unter Mitarbeit von Heinrich Zille. Mit 223 meist erstmalig veröffentlichten Bildern. Berlin 1929
- Ostwald, Hans: Vagabunden. Ein autobiographischer Roman. Herausgegeben und eingeleitet von Klaus Bergmann. Frankfurt am Main, New York 1980
- Powser, Karin: In Hannover auf Straßen und Plätzen. Gedanken und Photos. Bochum 1989 (= Texte Drinnen & Draußen, Heft 2/1987. Hg. von Hannes Kiebel)
- Powser, Karin: Frauen auf der Straße. Texte und Fotos. Bochum 1989. (= Texte Drinnen & Draußen, Heft 3/1989. Hg. von Hannes Kiebel)
- Powser, Karin: Alt und arm - vom Leben und Überleben auf der Straße. Fotografien. Bochum 1991 (= Texte Drinnen & Draußen. Heft 5/1991. Hg. von Hannes Kiebel)
- Powser, Karin: obdachlos - keine Gnade auf der Straße. Bochum 1993. (= Texte Drinnen & Draußen, Heft 6/1993. Hg. von Hannes Kiebel, Bochum)
- Powser, Karin: Der Tag im Leben eines Wohnungslosen. Jeder Mensch braucht eine Wohnung. Eine Bank ist kein Zuhause. (Hg. Zentrale Beratungsstelle für Personen in besonderen sozialen Schwierigkeiten, Hagenstr. 36, 30161 Hannover) 2. Aufl. Hannover 1993
- Rieger, Jonny: Mein Leben gehört mir. Hamburg 1990
- Roßmann, Hans-Joachim alias Catwiesel: Mensch, kauf Blumen, solange du lebst. Ahlhorn 1992
- Roßmann, Hans-Joachim alias Catwiesel: Die Freiheit der Steine. Ahlhorn 1992
- Roßmann, Hans-Joachim alias Catwiesel: Sorgenpausen. Geschichten von der Landstraße. Ahlhorn 1993
- Roßmann, Hans-Joachim alias Catwiesel: Catwiesel's Erzählungen. Im Gewitter der Jahreszeiten. Ahlhorn 1993
- Schneider, Stefan: Theateraufführung "Untergang". In: "Binfo" - Informationsdienst der Berliner Initiative für Nichtseßhaftenhilfe - Nr. XI vom Juni 1991. Berlin 1991, S. 10.
- Schneider, Stefan: "obdachlos in berlin". Ein Kommunikationsprojekt. In: Gefährdetenhilfe 3/93. Bielefeld 1993, S. 105 - 108.
- Schneider, Stefan: Der Kölner Bankexpress - eine etwas andere Zeitung. In: "Binfo" - Informationsdienst der Berliner Initiative gegen Wohnungsnot e.V. - Nr. 22 vom Oktober 1993, Berlin 1993, S. 18.
- Schneider, Stefan: Offener Brief an Catwiesel. In: "Binfo" - Informationsdienst der Berliner Initiative gegen Wohnungsnot e.V. - Nr. 23 vom Dezember 1993, Berlin 1993, S. 15 - 16.
- Studentisches Kommunikationsprojekt "obdachlos in Berlin: Die Primärforschung. Berlin: Hochschule der Künste 1992
- Studentisches Kommunikationsprojekt "obdachlos in Berlin: Die Projektmappe. Berlin: Hochschule der Künste 1992
- Unter Druck - Kultur von der Straße e.V. -: Obdachlose unter Druck. Berlin 1991 (Hektographiertes Manuskript, Unterlagen des Verf.)
- Vygotskij, Lev S.: Mind in society: The developement of higher psychological processes. London 1978
Autor & Kontakt
Stefan Schneiderwissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Allgemeine Pädagogik der Hochschule der Künste Berlin; arbeitete an einem Forschungsprojekt "Biographie und Lebenslage Wohnungsloser in Berlin"; die Publikation der Ergebnisse ist für 1995 vorgesehen. Berlin, 12. Januar 1994
aus: Schneider, Stefan: Eine Kunst ohne Obdach: Der letzte Schrei?!? Die (Alltags-)Kultur der Wohnungslosen - bedrängendes Zeugnis der Armut und zugleich Armutszeugnis der Politik. In: Neues Deutschland von Sonnabend/ Sonntag, 22./23. Januar 1994. Berlin 1994, S. 14.