Protest gegen Klinikschließung in Prenzlauer Berg

Sammelstelle für Unterschriften bei Gesundheitsstadträtin

Der Ausschuss für Gesundheit, Soziales und Arbeit der BVV Pankow diskutierte auf seiner Sitzung am 8. April 2008 nochmals und sehr betroffen über den Beschluss der Vivantes-Geschäftsleitung, das Krankenhaus Prenzlauer Berg als Klinikstandort zu schließen. Dabei wurde unter anderem auch darauf verwiesen, dass bereits zahlreiche Bürgerinnen und Bürger mit ihrer Unterschrift auf entsprechenden Listen an verschiedenen Orten des Bezirks ihrem Protest gegen diese Entscheidung Ausdruck verliehen haben.

Um diese Protesterklärungen in gesammelter Form der zuständigen Senatsverwaltung zuleiten zu können, hat die Bezirksstadträtin für Gesundheit, Soziales, Schule und Sport, Lioba Zürn-Kasztantowicz, ihr Sekretariat als Sammelstelle benannt. Protestlisten gegen die Schließung des Krankenhauses Prenzlauer Berg können dort zur Weiterleitung abgegeben werden. Die Adresse: Bezirksamt Pankow, Ortsteil Prenzlauer Berg, Abteilung Gesundheit, Soziales, Schule und Sport, Fröbelstr. 17, Haus 2, Zimmer 332, 10405 Berlin, Postanschrift: 13062 Berlin, Postfach 730 113.


Beschluss zur Schließung des Vivantes-Krankenhauses Prenzlauer Berg zurücknehmen!

Dr. Stefan Schneider, gesundheitspolitischer Sprecher der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen in Pankow, erklärt:

Quelle: http://www.hofmann-ahnenforschung.de/vi80571.jpg Die Entscheidung des Vivantes-Aufsichtsrates vom 27.02.2008 zur vollständigen Schließung des Krankenhauses Prenzlauer Berg ist aus Sicht der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen in Pankow ein Fehler und sollte zurückgenommen werden. Der Nordosten Berlins braucht auch in Zukunft wohnortnahe, kleinere Krankenhäuser, die auf die besonderen Anforderungen der hochverdichteten Innenstadtbezirke zugeschnitten sind. Wenn die Innenstadt wieder attraktiv wird für junge Familien, für Baugruppen und Townhouses, sind dies deutliche Hinweise dafür, dass auch ein Bedarf für kleine innerstädtische Krankenhausstandorte gegeben ist. Auch ist mittelfristig ein Bedarf für eine geriatrische Versorgung prognostizierbar.

Das Krankenhaus Prenzlauer Berg leistet seit Jahren eine anerkannt gute Arbeit, und auch wirtschaftlich ist der Standort in den schwarzen Zahlen. Offenbar muss ein kleiner Standort dafür büßen, dass es der Konzernleitung von Vivantes nicht gelungen ist, eine überzeugende Perspektive für den Gesamtkonzern zu entwickeln. Auch der rot-rote Senat trägt eine Mitverantwortung an der Schließung, weil er nicht hinreichend klar gestellt hat, dass die benötigten Mittel zur notwendigen Modernisierung und Erweiterung des Standortes in Höhe von wenigstens 10 Millionen Euro dafür in den nächsten Jahren auch bereit stehen werden.


Dabei wurden dem Pankower Vivantes Krankenhausbeirat, dem Bezirksverordnete aller in der BVV Pankow vertretenen Fraktionen angehören, noch im Sommer 2007 von der damaligen Standortleitung Pläne für eine umfassende Modernisierung und Erweiterung vorgelegt. Mit der 100%igen Kehrtwende innerhalb eines Jahres fühlen sich Beschäftigte und die Bewohner vor Ort getäuscht. Knapp 20.000 Patienten pro Jahr, die zu einem großen Teil aus Prenzlauer Berg und Pankow kommen, verlieren mit dieser Entscheidung ihre Klinik.


Die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen fordert Vivantes daher auf, den Schließungsbeschluss zurückzunehmen, damit auf der Grundlage eines Gesamtkonzepts für Vivantes Alternativen zur Schließung und Perspektiven für den Standort Prenzlauer Berg seriös geprüft werden können. Und auch der Senat sollte sich zu seiner Verantwortung für die Krankenhausplanung bekennen und seiner Verantwortung nachkommen, die erforderlichen Mittel für investive Maßnahmen bereit zu stellen.


siehe auch: 

- Beitrag in der VorOrt (zur Geschichte) 

- Homepage der Grünen Fraktion Pankow

Solidarische Hinweise

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