Telus Prepaid, Quelle: WikiCommons[Prepaid Döner] Da war ich vor vielen Jahren das erste Mal mit meiner neuen Freundin Bettina bei meinem Stamm-Döner, wir holten und noch jeweils ein Bier und einen Kebab für den Weg nach Hause. Als wir draußen standen, fragte Bettina mich: "Sag mal, musst Du hier nichts bezahlen?" Und so erfand ich die Geschichte, dass ich vor einigen Wochen 100 Mark hinterlegt hatte und dass meine Einkäufe so lange abgezogen werden, bis das Konto aufgebraucht ist. "Wirklich?", fragte sie mich. "Wirklich!", sagte ich und sie glaubte es mir. Am nächsten Tag war ich beim Döner-Mann und ich erklärte ihm unser neues System und er sagte nur: "Kein Problem, mein Freund!" Das war sehr gut, denn egal wie abgebrannt ich war, bei meinem Döner-Freund bekam ich immer noch was.  

[Prepaid Suppenküche] Im Kaffee Bankrott war es genauso. Spätestens Mitte des Monats waren alle klamm und wollten anschreiben lassen, weil die Soli-Kohle nicht gereicht hat. Und dabei waren die Beträge schon symbolisch. 50 Cent für einen Kaffee, Mittagessen ab 1 €. Für arme Menschen eben. Doch das Eintreiben der Schulden war immer eine Tortur, und einige blieben deshalb sogar weg. Bis ich auf die Idee kam, ein Guthaben-System einzuführen. Und das ging so: Wenn die Leute Geld hatten, konnten sie uns das geben und bekamen 20 Prozent dazu angerechnet. Wer also beispielsweise gerade 20 Euro hatte und diese einbezahlte, konnte für 24 Euro Essen und Trinken. Das System wurde prächtig angenommen, das elende Anschreiben war beinahe spurlos verschwunden, in der Kaffee-Kasse hatten wir immer Geld und alle waren zufrieden. Ob das heute immer noch so ist, ich weiß es nicht.  

[Prepaid Auto] Mit Hilfe eines Vergleichsportals hatte ich für meine Schottland – Reise ein wirklich gutes Angebot für einen Mietwagen abgeschlossen, die Summe wurde schon frühzeitig von meinem Konto abgebucht. Vor Ort in Edinburgh wurde ich noch dies und das und jenes gefragt, und am Ende sah ich, dass noch weitere Summen von meinem Konto abgebucht worden sind. Damit war ich natürlich überhaupt nicht einverstanden und habe mächtig protestiert. Am Ende habe ich tatsächlich nur den vereinbarten Betrag gespart: Denn Prepaid ist Prepaid.  

[Prepaid Telefon] Auch die meisten Telefonanbieter verhalten sich wie Räuber und Wegelagerer. Da haben sie einmal ein funktionierendes Netz installiert und glauben dann, ihre Kunden ausnehmen zu können wie eine Weihnachtsgans. Dagegen muss mensch sich natürlich wehren und das Geld zurückfordern oder andere Kosten in Rechnung stellen oder was auch immer. Und dann bleibt auch noch die Option, gleich auf prepaid-tarife.com zurückzugreifen. Geld einzahlen und so lange konsumieren, bis das Guthaben verbraucht ist. So wie ich damals im Döner-Laden. Aber da stimmte wenigstens das Preis-Leistungs-Verhältnis.

Berlin, 05.01.2012

Stefan Schneider

[Prepaid-Abbildung] Telus-Prepaid. Quelle: WikiCommons

http://commons.wikimedia.org/wiki/File:TELUS_Prepaid.jpg

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