Ebenfalls mit auf Initiative meiner Kolleginnen Sabine Röhrbein (SPD) und Katja Haese (Linkspartei) und mir wurde auf der 17. Tagung der BVV Pankow am 09.07.2008 eine gemeinsame Resulution zum Erhalt von Radio Multikulti eingebracht und beschlossen. Ob es etwa bringt, ist eine andere Frage.
Stefan Schneider, 20.09.2008
VI-0519 - Radio Multikulti muss der Region erhalten bleiben!
Die BVV möge beschließen:
Die BVV Pankow appelliert an den Senat von Berlin, die Intendanz des RBB und den Rundfunkrat des RBB, alles in ihrer Macht stehende zu unternehmen, um den Erhalt von Radio Multikulti über das Jahr 2008 hinaus zu sichern.
Wir fordern den Senat auf, sich intensiv, nachdrücklich und unverzüglich für eine Veränderung des Gebührenverteilungssystems innerhalb der ARD mit Wirkung von 2009 an einzusetzen, da trotz weitreichender Sparanstrengungen Einschnitte, sogar über die bereits beschlossene Einstellung von Radio Multikulti hinaus, in das Programmangebot des RBB drohen.
Wir bitten die Intendanz des RBB, sich auf das Wagnis einzulassen, ein Radioprogramm, welches 1994 auch als Antwort auf die Welle rassistischer Gewalt in Deutschland gegründet wurde, trotz knapper Mittel ab 2009 nicht einzustellen, sondern höchstens vorübergehend die Kooperation mit dem WDR auszuweiten.
Wir bitten den Rundfunkrat des RBB, sich wieder für eine Konzentration von Integration und Multikulturalität bei Radio Multikulti einzusetzen, da dies die Eckpfeiler des Programms sind, die nicht ohne Schaden für die Integration und das Zusammenleben auch in Pankow verrückt werden können.
Durch die Einstellung von Radio Multikulti würde eine gewachsene Struktur zerschlagen, die einen nicht mehr wegzudenkenden Integrations- und Kulturfaktor im Hörfunkangebot des RBB darstellt. In der Stadt haben sich HörerInneninitiativen gebildet, die sich vehement für ihr Programm einsetzen. Auch Pankower BürgerInnen bringen ihren Protest zum Ausdruck, Verbände sprechen sich für die Fortführung von Radio Multikulti aus. Wir bitten den RBB, diesen Protest als Unterstützung für eine Fortführung des Programms zu verstehen. Wir bitten den Senat darüber hinaus, diesen Protest als Ansporn aufzufassen, um die dringend notwendige Veränderung des Gebührenverteilungssystem zu erreichen.
Berlin, den 08.07.2008
Einreicher: Fraktionen SPD, Linke, Bündnis 90/Die Grünen
gez. BV Sabine Röhrbein, gez. BV Katja Haese, gez. BV Dr. Stefan Schneider