Schaubild: Kreativ lernen, Quelle: WikiCommons, Details ArtikelendeErfahrungen sammeln ist eine individuelle Sache der Natur. Durch verschiedene Einflüsse, Ausgangssituationen und Umstände entwickeln sich Persönlichkeiten und Erfahrungsschätze auf einzigartige Weise. Dieser Grundsatz gilt auch für das Lernen. Einige Menschen lernen in freier Umgebung schneller als in dem starren Konzept des Klassenraumes. Ist das traditionelle Lernmodell Schule in der modernen Gesellschaft überholt?

Es gibt verschiedene Ansichten, die für und gegen das Lernkonstrukt des Klassenraumes sprechen. Neue Forschungen und Ansätze, die dem freien Denken zugrunde liegen, lassen die Stimmen für erweiterte Lernmodelle lauter werden. Doch das bisherige Schulmodell hat seine Vorteile. Für Kinder ist es wichtig, einen festen Platz zu haben, wo sie lernen können. Ein Klassenraum ist der perfekte Ort dafür, in dem Ablenkung ausgeschlossen ist. Der Fokus ist klar auf ein Ziel ausgerichtet: Lehrstoff soll aufgenommen werden.

Weiterhin bieten Schulen die Möglichkeit, sich direkt über gelernte Themen auszutauschen und Fragen zu stellen. Lehrer bieten Hintergrundwissen, welches sofort im Dialog ausgetauscht werden kann und auf altersgerechte Art vermittelt wird. Auch innerhalb des Klassenverbandes lassen sich Diskussionen anregen, die für einen erweiterten Meinungsaustausch hilfreich sind. Verschiedene Ansichten und Blickwinkel tragen dazu bei, ein größeres Bild der besprochenen Thematik zu zeichnen. Es sind Wissensressourcen, die nicht unterschätzt werden dürfen. 

Feste Strukturen

Das Konstrukt der 45-minütigen Stunden und der frontal ausgerichtete Unterricht bieten Kindern somit eine gewohnte Umgebung. Ziel und Aufgabe innerhalb dieses Rahmens werden verinnerlicht. Was für Schulanfänger jedoch noch neu und aufregend wirkt, entwickelt sich mit steigendem Alter zur nervigen Angelegenheit: Die starren Strukturen werden als Belastung empfunden und sorgen dafür, dass mit Handys, Magazinen oder Gesprächen eine Flucht aus dem Lehrkonzept gesucht wird. Die Folge ist Unaufmerksamkeit und fehlendes Wissen.

Offene und flexible Lernstrukturen sind in einem Klassenzimmer somit schwer umsetzbar. Auf einige Schüler kann der Raum auch eine bedrückende Wirkung ausstrahlen, die Enge vermittelt. Die gedrückte Stimmung wirkt sich auf die Lernbereitschaft aus und senkt die Erfolgskurve. An dieser Stelle können Lehrer versuchen, ihren Lehrplan zu variieren. Durch Einbindung neuer Medien können Inhalte moderner vermittelt werden und suggerieren ein offenes Lernen, das nicht nur durch Bücher und Arbeitsblätter möglich ist. Ein freies Lernumfeld wird dadurch jedoch nur bedingt geschaffen.

Ansätze zur Veränderung nutzen

An genau diesem Punkt sollte aber die Optimierung einsetzen. Schulen werden das führende Lehrkonzept bleiben, um Kinder mit Wissen zu versorgen. Doch veraltete Lehrstoffe und -material können durch den Einsatz von Filmen, interaktiven Karten oder praktischen Beispielen den Wünschen der Schüler angepasst werden. Es geht nicht darum, Lehrstoff in ein digitales Korsett zu zwingen, sondern Tradition und Moderne zu vereinen. Durch die täglichen Reize sind Schüler und Jugendliche auf Bewegtbilder und Töne gepolt. Schule soll kein Ort sein, dies unnötig zu fördern, aber sie kann darauf aufsetzen, um Aufmerksamkeit zu gewinnen.
Die Bereitschaft des Lernens würde durch die moderne Medieneinbindung enorm wachsen. Hier sind jedoch Lehrer, Eltern und Schulämter gefordert: Gemeinsam müssen offenere Varianten für Lehrpläne und Inhalte gefunden werden. Wenn diese Basis sich flexibler gestaltet, können Lerneffekte bei der jungen Generation wachsen. Eine Herausforderung, die Zukunft hat.


Abbildung: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Kreativ-lernen.jpg

Urheber: Markus Bärlocher

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