30.1.91
Vor dem Computer sitzend,
ausgepowert,
völlig leer, anders als sonst nach der Feldforschung,
alle Kräfte abgezogen,
so geht es nicht,
warum nicht,
einen Berg von Arbeit vor mir,
nochmal ganz von vorn anfangen,
so, wie es gefordert ist,
den Anforderungen entsprechend,
aber
ich weiß nicht, ob ich so will.
Ich will
Ich soll Abstand nehmen und sagen, wie es gewesen ist, was
ich getan habe, als ob dies eine Sache sei, getrennt von mir,
und doch an mich gebunden.
Entfremdet oder doch
auf andere Weise neu angeeignet.
Was ich weiß, weiß ich nicht aus mir heraus, sondern
gleichsam durch einen Umweg,
Über die Entfremdung zum In-eins-Fallen,
so ruhig auf einmal ich bin,
in mich selbst ruhend,
entkräftet als Stärkung, die Paradoxia die Lebens, mit
Bammel, der Aufgabe nicht gewachsen zu sein,
nein anders, das Programm, an der Aufgabe zu wachsen, größer
zu werden und ruhiger, dann bin ich kein Liliputaner mehr,
kein Sklave, aufrecht durch die Welt gehen, frei.
Ich darf jetzt nur nicht die Nerven verlieren, nur nicht
nervös werden, einen klaren Kopf behalten, konzentriert an
die Sache heran gehen.
Wissend, das ich das schaffe, daran wachse.