Amarillo
oder: Der Tod liegt über diesem Land

Lehmfarbige Backsteinmauern
unter Wellblechdächern, grau in grau,
staubig die einsame Asphaltstraße
im öden Pastell der Wüste.
Nichts an Bewegung bei 35* Grad
außer dem austrocknenden Talwind.
Selbst das grün der 3 1/2 Palmen,
und menschenverlassen wie alles hier.
Der Elektrozaun, 3 m unüberwindbar
in die Höhe rangend, umschloß mit
seinem Summen das Gelände.
Kein Schild, keine Fahne hätte einem
Fremden einen Hinweis gegeben, aber niemand
würde sich hierher verlieren.
Es ist kalt - irgendwo in Deutschland.

26.08.1985

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