[Reiseroute] Auf meiner diesjährigen Reise durch Deutschland werde ich durch einige Städte kommen: Meppen, Lingen, Rheine, Minden, Hannover, Wolfsburg, Magdeburg, Brandenburg, Potsdam. Und dabei habe ich nur die größeren aufgeführt. Die Reise war so nicht geplant, sondern hat sich zufällig so ergeben. Und um mich in den einzelnen Städten zu orientieren, finde ich im www.branchen-info.net alle Informationen, die ich brauche. Dazu später mehr.
[Auswahl] Auf der Suche nach einem neuen Boot bin ich in Naarden, das ist in den Niederlanden am Ijsselmeer, fündig geworden. Ich wollte einen Schiffstyp haben, der nicht sehr viel Tiefgang hat, trotzdem einen Langkieler, eine Kajüte mit großem Arbeitstisch und guter Aussicht sowie die Möglichkeit, den Mast schnell zu stellen und zu legen. Außerdem sollte das neue Schiff nicht zu viel kosten. Das schränkte den Kreis der in Frage kommenden Modelle natürlich erheblich ein. In Naarden also fand ich ein Boot, das diesen Kriterien entsprach und das ich preisgünstig haben konnte. Natürlich werde ich in das alte Schätzchen noch einiges an Arbeit und Geld investieren müssen, bis es technisch so aufgerüstet ist, dass ich zufrieden bin und sicher damit auf der Ostsee segeln kann.
[Planung] Als erstes nach der Übergabe steht auf dem Programm, das Schiff in meinem Heimathafen nach Schmöckwitz zu bringen. Das Boot auf einen Laster zu verfrachten und nach Berlin zu karren – aber das entspricht nicht meinem Stil, deshalb habe ich diese Lösung auch nie ernsthaft verfolgt. Es bleibt also der Wasserweg. Ein Weg würde über den Rhein führen, aber mit einem nicht sehr starken Motor gegen die Strömung zu fahren ist nicht unbedingt eine große Freude. Der nördliche Weg entlang den friesischen Inseln über die Nordsee ist sehr schön, wenn mensch Erfahrung hat mit Ebbe und Flut und sein Boot gut kennt beherrscht. Beides muss ich mir erst noch erarbeiten, deshalb ist diese Route aber auch keine gute Option. Bei meinen Recherchen habe ich herausgefunden, dass es zwischen der Nordsee und dem Rhein noch eine weitere schiffbare Verbindung Richtung Osten gibt, die ich nutzen kann. Das ist der Haren-Rütenbrock-Kanal. Noch nie gehört? Ich auch nicht. Von Groningen kommend muss ich südöstlich Richtung Ter Apel weiter fahren, und von dort führt der Kanal dann mit einigen Schleusen und Brücken nach Haren und nach Meppen, wo ich auf den Ems-Dortmund-Kanal stoße. Von dort geht es weiter Richtung Mittellandkanal nach Brandenburg.
[Abenteuer] Es ist klar, dass ich auf dieser Reise, wenn ich abends im Hafen festmache, auch mal das eine oder andere ansehen möchte. Oder Lust habe, in einem Restaurant essen zu gehen. Oder irgend ein Ersatzteil brauche. Auf Magdeburg zum Beispiel freue ich mich schon. Da ich an Bord wahrscheinlich einen Internet-Anschluss haben werde, sollte es kein Problem sein, mich auf www.branchen-info.net umfassend zu informieren. Natürlich bin ich aufgeregt, ob die Reise mit einem neuen alten Boot gut gehen wird. Aber ein bisschen Aufregung gehört zu jedem Abenteuer dazu, auch wenn es nur ein kleines ist.
Berlin, 28.05.2013
Stefan Schneider
[Abbildung] http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Alter_Hafen_Magdeburg.JPG
[Qualitätskontrolle] Unterwegs auf Reisen habe ich es mir zur Angewohnheit gemacht, doch wenigstens einmal einen McDonalds aufzusuchen und dort einen Hamburger zu essen. Gründe dafür sind – so war es jedenfalls früher einmal – die kostenlosen und sauberen Toiletten und der Kaffee ist auch einigermaßen akzeptabel. Hauptgrund ist aber der Test, ob der Hamburger dort genauso schmeckt wie sonst auch auf der Welt. So ist es meistens auch. Nur einmal, und das war in der Altstadt in Krakau, habe ich eine kleine Abweichung bemerkt. Der Tomatenketchup schmeckte dort tomatiger also sonst. Ob das nun tatsächlich so war oder eher an meinen Geschmackserwartungen lag, ist eine ganz andere Frage. Bemerkenswert aber sind die Preisunterschiede für ein und das selbe Produkt in den unterschiedlichen Ländern. Jahre später habe ich entdeckt, dass dieser Preisunterschied seit den 90er Jahren regelmässig untersucht und im Big-Mäc-Index wiedergegeben wird. Die Resultate sind erstaunlich: Umgerechnet in US-Dollar beträgt die Preisspanne (gemessen im Jahr 2010) ganze 5 Dollar und 36 Cent. In der Ukraine werden für einen Big-Mäc nur 1,84 US-Dollar erhoben, während in Norwegen der veredelte Hackfleischklops für umgerechnet 7,20 US-Dollar über den Tisch wandert. Nun würde wahrscheinlich kaum ein Norweger, Schwede oder Schweizer (dort sind die Fast-Food-Ikonen ähnlich teuer) auf die Idee kommen, sich keine Palette Mäcs aus der Ukraine schicken zu lassen, obwohl es doch eigentlich naheliegend wäre.
[Binnenmarkt] Was im Bereich der Nahrungsmittel absurd klingt, ist für andere Waren ein plausibles Geschäftsmodell. Bei Sendungen aus dem Ausland ist normalerweise Einfuhrumsatzsteuer und bei zollpflichtigen Artikel auch Zoll zu zahlen. Das gilt aber nicht innerhalb der Europäischen Union. Deshalb können Sendungen aus Großbritannien ohne Zollformalitäten zugestellt werden, denn – auch wenn Großbritannien noch immer am Pfund festhält – fallen keine Zusatzkosten an. Auch innerhalb der EU können die Preise für ein und dasselbe Produkt durchaus unterschiedlich sein. Der i-store ist ein Europäisches Shopping Center, das sich die Währungs- und Preisunterschiede in den verschiedenen EU-Ländern zu nutze macht und daher den Kunden immer wieder neue, überraschende Preisangebote machen kann. Die Palette des Centers bezieht sich gegenwärtig auf Computer und Zubehör, TV / Video und Audio, Handys/ Navigation / Spielkonsolen, Kameras / Optik und Zubehör sowie Kameraobjektive und Zubehör. Versandkosten fallen nicht an und alle Preise verstehen sich inklusive aller Gebühren, Mehrwertsteuer. Deshalb lohnt beim nächsten Einkauf ein Blick über den Tellerrand oder anders gesagt, ein kurzer Stop auf dem Portal von i-store. Nur um McDonalds sollte ich – aus unterschiedlichen Gründen – in Zukunft lieber einen großen Bogen machen. Das aber ist ein anderes Thema.
Berlin, 13.05.2013
Stefan Schneider
[A
[Umwege] Soziale Situationen stressen mich, und ich habe viele Jahre darauf verwendet, mir diesen Stress und diese Angst abzutrainieren. Ein Phänomen in solchen Situation ist der Angstschweiß. Ich habe das lange Zeit verdrängt, aber dann tauchte dieses Thema in einem Gespräch auf und jemand sagte: Angstschweiß, das könne man riechen! Das hat mich einigermaßen beschäftigt und ich habe lange darüber nachgedacht. Nein, das wollte ich nun nicht und ich habe mir in schwierigen Situationen immer wieder mantramäßig klar gemacht, dass ich keinen Angstschweiß haben wolle. Es war einigermaßen erstaunlich für mich zu erleben, welche Selbststeuerungsfähigkeiten der menschliche Körper hat und ich weiß auch nicht genau, wie das funktionierte, aber ich schwitzte deutlich weniger. Die Sache hatte nur einen Haken – der Schweiß war nicht etwa weg, sondern suchte sich nur einen anderen Weg. Meine Füße waren klitschnass, und wenn ich am Abend aus den Schuhen stieg, hatte ich einen beißenden Geruch in der Nase. Das ging so einige Zeit, bis ich mich entschloss, mit diesem Problem zu meiner Ärztin zu gehen. Sie verschrieb mir Talkum und nach einigen Wochen war das Problem gelöst. Kein schwitzen - dafür gibt es also Lösungen, so lernte ich.
[Auswege] Heute habe ich viele Strategien entwickelt, damit Angstschweiß nicht mehr auftritt. Dazu gehört, mich auf die Situation vorzubereiten, neue Örtlichkeiten vorab zu besichtigen, bei Vorträgen mache ich in der Regel vorab eine Sprechprobe und checke die Technik. Maßgeblich aber sind mentale Techniken, die dabei helfen, die Situation in einen angstfreien Kontext zu setzen. Ich besinne mich auf meine Fähigkeiten, versuche, die Bedeutung einer Sache zu relativieren und mögliche Szenarien vorwegzunehmen, wenn etwas nicht klappt. Und entscheidend ist vor allem: Erfahrung, Erfahrung, Erfahrung. Gut, und dann gibt es noch die körperliche Seite. Aber ich kann mich trainieren, kann dafür sorgen, Gewicht zu reduzieren und dann gibt es noch Produkte wie Zero – Stop It. Aber es gibt auch die andere Seite – den Genuss, schweißgebadet seine Ziele zu erreichen und die Freude darüber später unter der Dusche.
Berlin-Mariendorf, 12.05.2013
Stefan Schneider
[Abbildung] https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/a/a8/Sweat_lodge_at_Lake_Superior_PP.jpg
[Liegeplatz] Es war meine damalige Freundin, die sanft aber beharrlich darauf drängte, doch in einem Segelverein einzutreten. Mein Boot brachte ich zum Herbst immer über den Teltowkanal zum Hafen Tempelhof, drückte dem Baggerfahrer vom Schrottplatz 50 Mark in die Hand und dann hob er mich – also mein Boot – mit langen Gurten aus dem Wasser und bugsierte mich langsamst und leicht schwankend (wegen dem Kopfsteinpflaster und dem hohen Kran) auf meine Böcke. Im nächsten Jahr brauchte ich immer bis zum Juli oder sogar noch länger, bis mein Boot wieder startklar war. Das tat der Freude am Segeln zwar keinen großen Abbruch, aber optimal war es nicht, genauso wie mein Liegeplatz dort. Zu Silvester fürchtete ich immer einen Brandschaden durch irre gehende Knallkörper, und einmal wurden mir aus dem Boot auch Werkzeuge und Maschinen geklaut. Und preisgünstig war es auch nicht. Was mich an diesem Liegeplatz wohl so lange festhalten ließ war die unmittelbare Nähe zu Maximilian und den Rostbratwürsten mit Zigeunersalat.
[Werkstattofen] Der Eintritt in den Segelverein brachte so manche Vorteile mit sich, vor allem mit Blick auf die Disziplin. Das Zu-Wasser-Bringen der Boote war immer eine Gemeinschaftsaktion, die Ende März stattfand, der umgekehrte Weg aus dem Wasser heraus war Ende Oktober. Manchmal gab es sonnige, einigermaßen warme Tage, aber wir erlebten auch ausgesprochen eisige Temperaturen und in einigen Jahren auch Schnee. Es gab also Tage, an denen kehrte ich vollkommen durchgefroren vom Segelverein zurück. Aber auf dem Gelände gab es Segelkammern, also kleine Lauben, und es war wieder meine Freundin, die sanft aber beharrlich darauf drängte, uns auf eine solche zu bewerben. Denn der Besitz einer Segelkammer verhieß, dort einen Ofen zu installieren und sich bei den Tätigkeiten immer wieder aufwärmen zu können.
[Steganlage] Eines Tages wurde uns dann auch die Laube von Otti, einem vor kurzem verstorbenen Segelkameraden, angeboten, und wir hatten einen guten Sommer lang zu tun, diese Laube zu entkernen und entsprechend unseren Vo nie Rasen wachsen wird, aber das ist ein anderes Thema – und es müssen immer wieder Bäume gefällt werden. Nach zwei Jahren Lagerzeit sind die dann so weit durchgetrocknet, dass sie auch verheizt werden können. Insbesondere im Winter lässt es sich so auf dem Gelände hervorragend leben: Warm und naturnah. Sollte das Holz mal ausgehen, gäbe es immer noch die Möglichkeit, bei brennholz saarland einen ganzen Waggon voll nachzuordern.
[Gartengelände] Auch meine Freunde haben vor ein paar Jahren ein Gartengelände gepachtet und planen, dort eine Art Ferienhaus zu errichten. Sicher auch mit Ofen. Denn Holz gibt eine hervorragende Wärme ab. Und sollte ihnen mal das Holz ausgehen ...
Berlin, 12.05.2013
Stefan Schneider
[Abbildung] Buchen-Brennholz im Wald aufgearbeitet. Foto: Gerhard Elsner 2006, Quelle: http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Fuelwood.JPG
[Statussymbol] An und für sich mag ich keine Männer. Oder, genauer gesagt, eine bestimmte Sorte Männer mag ich nicht. Natürlich ist die folgende Aufzählung eine Verallgemeinerung, die dem einzelnen Mann nicht gerecht wird. Aber dennoch. Diese Tendenz alles immer genau zu wissen und anderen dieses Wissen aufdrängen zu müssen. Das Drängeln auf der Straße, das dichte Auffahren, Lichthupen, um dann doch wieder an der nächsten roten Ampel zu halten. Die fehlende Intelligenz in Verbindung mit dem lautstarken Auftreten. Die große Klappe und die fehlende Substanz. Der latente Sexismus und die oberflächliche Kumpanei. Feinripp, Pils und Fußball. Dicke Bäuche und Glatzen. Die Arroganz und die Besserwisserei. Die Rechthaberei und die männliche Aggressivität. Schlips und Anzug. Lackschuhe und Anzugtypen. Die Saufgelage und die männlichen Statussymbole. Und vor allem, der permanente Schwanzvergleich: Meiner ist der Größte! Ist das nicht widerlich? Männer - ein wahres Gruselkabinett.
[Steinschwanz] Eine Stadt, die mir in diesem Zusammenhang auch nicht gefallen hat, war Darmstadt. Ich war dort von der Evangelischen Fachhochschule eingeladen zu einem Probevortrag für eine Professur in Gemeinwesenarbeit. Ich hatte einen wahrhaft großartigen Vortrag vorbereitet, hatte aber trotzdem keine Chance, weil das Kollegium sich schon auf eine hausinterne Bewerberin festgelegt hatte. Mein Auftritt war also pure Staffage. Untergebracht war ich vorzüglich in der Jugendherberge am See und auch die Hochschule wäre eine schnuckelige Arbeitsstätte gewesen. Was mich aber an der Stadt wirklich störte, war das Wahrzeichen der Stadt, das Ludwigsmonument. Das steht schon seit 1844 auf dem zentralen Luisenplatz in Darmstadt und ist in Wahrheit nichts weiter als ein riesiger Steinschwanz. Mal ehrlich: Wer nackt auf die Straße geht, riskiert eine Anzeige, aber wenn eine Stadt mitten im Zentrum einen Pimmel aufstellt, regt sich niemand darüber auf. Kurios.
[Schwanzvergleich] Wenn ein Mann also ein Potenzmittel sucht, gibt es ein sehr interessantes Produkt und zwar nicht als Pille, sondern als Gel. Das Kamagra Oral Jelly Gel hat den Vorteil einer schnellere Wirkung (nur 15 Minuten) und einer besseren Verträglichkeit. So wird es wenigstens versprochen. Der im Gel enthaltene Wirkstoff ist – wie bei Viagra auch – Sildenafil. Der Hersteller aus Indien liefert dieses Gel in den Geschmacksrichtungen Erdbeer, Banane, Orange, Vanille, Butterscotch, Ananas, Schokolade und Mango. Das ist wirklich lecker! Ein Beutel enthält 100 Milligramm. Versprochen wird eine Wirkzeit von 4 bis 6 Stunden. Meines Erachtens wäre es eine wirkungsvolle Werbestrategie, den Darmstädter Pimmel damit mal einzureiben und dann zu sehen, was passiert.
Berlin, 04.05.2013
Stefan Schneider
[Abbildung] "Leuchtpuller bei Nacht" - Das Ludwigsmonument Darmstadt, Quelle: WikiCommons http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Darmstadt-Luisenplatz-Rheinstrasse.jpg?uselang=de