Das Neueste ist hier:
2011 gerne wieder.
Der Wegweiser der Kältehilfe 2009_20010 für Berlin wird Anfang Dezember erscheinen. Er wird von der AG Leben mit Obdachlosen verbreitet. Ausserdem nachstehend zum download
Wegweiser der Kältehilfe 2009_20010.pdf
Aktuelle Änderungen sind übrigens hier zu finden: www.kaeltehilfe-berlin.de/angebot.htm
Aus aktuellem Anlass verweise ich auf den Weblog der Brunnenstr. 183.
Bereits 2006 sollte das Haus zwangsversteigert werden. Die „Brunnen183“ hatten bis zum Gerichtstermin deutlich mehr Geld gesammelt, als der Verkehrswert lautete, doch der Termin wurde abgesagt und das Haus bereits im Vorfeld an einen Investor verkauft. Vor einiger Zeit betrat schon einmal die Polizei das Haus. Und zwar zur Personenerkennung. Denn der neue Hausbesitzer besaß seiner Aussage nach keine Personalien der dort lebenden Personen. Ausserdem schaute auch die gasag und der Stromanbieter vorbei, da es „Hinweise“ auf illegale Strom- und Gasbeschaffung gegeben haben soll. Mit einem Großaufgebot von ca. 600 Einsatzkräften räumt die Polizei nun das Haus.
Was nun aus dem Haus wird, bleibt erstmal im dunklen.Siehe auch: de.indymedia.org/2009/11/266915.shtml
17.07.2009 - Ratten 07 Der aufhaltsame Aufstieg des Arturo Ui (Bert Brecht). Unter der Regie von Gunter Seidler spielt das Obdachlosentheater Ratten07 die Premiere am 17.07.2009; weitere Vorstellungen am 18., 19., 24., 25., 26., 30., 31.07. u. 01.08.2009 jeweils um 20:00Uhr
im: tfk-theaterforum Kreuzberg e.V., Eisenbahnstr. 21, 10997 Berlin
Eintritt: 13,- / 10,- Euro
Dazu gibt es auch eine Rezension von mir.
24.05.2009 - Roma-Familien benötigen dringend Unterstützung!
S q u a t T e m p e l h o f ! - Öffentliche Massenbesetzung des ehemaligen Flughafen Tempelhof am 20.06.2009
"Wir fordern den Senat auf, den Zaun zu öffnen. Falls das nicht geschieht, werden wir uns das Gelände mit Hilfe des zivilen Ungehorsams aneignen. Unsere Mittel sind dabei so vielfältig wie unsere Bewegung. Wir sind die Familie von nebenan, die Neuköllner Crew, die Autonomen, der Punk, die Illegalisierte, der Kioskbesitzer, die Hartz-IV Bezieherin, Leute mit Hund, die internationale Aktivistin, der Rollstuhlfahrer, Spaßfanatikerinnen und und und. Es gibt unzählige Ideen für die unkommerzielle Nutzung des Geländes: Günstiger Wohnraum, Bauwagenplätze, interkulturelle Gärten und Parks, Theater, Grillplätze, kulturelle Zentren, Skateparks, Abenteuerspielplätze, Museen, nicht-kommerzielle Landwirtschaft… - Seid kreativ, tobt euch aus, nehmt euch den Freiraum!" (aus dem Text des Aufrufes!)
Nachstehend eine Einladung für ein Fest zum Ende der Kältehilfe am Mittwoch, den 01.04.2009 zwischen 14:00 und 17:00 Uhr in der Heilig Kreuz Kirche in Kreuzberg.
Dieses Fest richtet sich in erster Linie an wohnungslose Menschen aus den Notübernachtungen und alle, die auf die Angebote der Kältehilfe angewiesen sind. Deshalb möchte ich darum bitten, diese Einladungen ausdrücklich zu verteilen.
Auch wenn es auf der Einladung nicht ausdrücklich vermerkt ist, wird es auf dem Fest eine Diskussion mit allen Gästen geben, um die Erfahrungen mit der Kältehilfe aus Sicht wohnungsloser Menschen auszuwerten. Dies ist insbesondere deshalb bedeutsam, weil es das in dieser Form bisher noch nie gab. Und zum anderen können auf Grundlage dieser (ersten) Auswertung um so glaubwürdiger Forderungen gegenüber Senat und Bezirken erhoben werden. Also eine interessante neue Perspektive. Die Veranstaltung wird von mir moderiert werden.
Fest zum Ende der Kältehilfe 2008/2009
Demo in Berlin
Termin: 28. März 2009
Beginn: 12 Uhr, Rotes Rathaus
Abschlusskundgebung: 15 Uhr, Gendarmenmarkt
Goldene Kakerlake besucht Neujahrskonzert der AWO Berlin-Brandenburg
Antirassistische Aktivisten besuchten am Samstag den 17. Januar die Benefizveranstaltung in Berlin, um auf die unmenschlichen Machenschaften der AWO Berlin Mitte hinzuweisen. Sie verteilten Flugblätter zur Lebenssituation von Flüchtlingen in dem Berliner Lager Motardstr und zeigten ihre mobile Fotoausstellung über das Lager.
Mehr Informationen und Bilder gibt es hier http://de.indymedia.org/2009/01/239684.shtml
Der Wegweiser der Kältehilfe 2008_2009 für Berlin ist Anfang Dezember erschienen. Er wird von der AG Leben mit Obdachlosen verbreitet. Ausserdem nachstehend zum download
Wegweiser der Kältehilfe 2008_2009.pdf
Aktuelle Änderungen sind übrigens hier zu finden: www.kaeltehilfe-berlin.de/angebot.htm
17.10.2008 - Internationaler Tag der Armutsbekämpfung
»Wo immer Menschen dazu verurteilt sind, im Elend zu leben, werden die Menschenrechte verletzt. Sich mit vereinten Kräften für ihre Achtung einzusetzen, ist heilige Pflicht.« Père Joseph Wresinski, Paris, Trocadero, 1987.
Weltweit versammeln sich am 17. Oktober Menschen, die dem Aufruf von P.Joseph Wresinski folgen wollen. Er rief 1987 diesen jährlichen Tag aus, um den unbekannten Opfern von Armut, Hunger, Unwissenheit und Gewalt Achtung zu erweisen. Gleichzeitig ermutigen MitbürgerInnen sich gegenseitig, Armut als Beleidigung der Menschenwürde zu bekämpfen.
Programm des 21. Welttages gegen die Armut in Berlin.pdf
Weltweiter Aktionstag am 6.10.2008 „Recht auf Wohnen für alle!“
"Kein Frieden beim Wohnen von Berliner Bedürftigen"
Der weltweite Aktionstag „Recht auf Wohnen“ wird seit Jahren mit Aktionen, Besetzungen und Veranstaltungen von vielen Menschen in der Welt begangen, die mühevoll für eine Wohnung oder bessere Wohnbedingungen kämpfen. Der diesjährige Aktionstag in der Bundesrepublik Deutschland ist der Gruppe der BezieherInnen von Grundsicherung bei: Erwerbsfähigkeit, im Alter und bei Erwerbsminderung gewidmet, die wegen schlecht gemachten
Gesetzen und kommunalen Richtlinien Hunger und Armut erleiden und Schulden anhäufen. Mitunter verlieren sie wegen der unflexiblen Reaktionen der Ämter ihre Wohnung.Veranstaltung am Montag, den 6.10.2008 von 16:00 Uhr – 19:00 Uhr in die Lunte, Weisestraße 53 in Neukölln Nähe Boddinstraße.Weitere Informationen:
Berliner Aufruf Aktionstag 06.10.2008.pdf
Wohnbudget und Sozialtarif.pdf
Die Woche vom 15. bis 21. September 2008 ist die Woche des Grundeinkommens ! Dazu finden in vielen Orten Deutschlands, der Schweiz und Österreichs eine ganze Reihe von Veranstaltungen statt, die oftmals kostenlos sind. Auch gibt es eine eigene Homepage zu dieser Veranstaltungswoche:
www.woche-des-grundeinkommens.org
Ratten 07 Premiere am 17.07.2008 um 20:00 Uhr und weitere Aufführungen
Der Gute Mensch von Sezuan (Bert Brecht)
Theaterforum Kreuzberg e.V. , Eisenbahnstr. 21
Das Recht auf Wohnen und die Sozialgesetzgebung
Bundesweites Arbeitstreffen zu Strategien und Forderungen von Erwerbslosen-, Wohnungslosen- und Mieterorganisationen
Freitag 23. Mai 2006, 15 Uhr - Sonntag, 25. Mai 2008 ca. 13 Uhr
Bochum, Kulturzentrum Bahnhof Langendreer, Wallbaumweg 108
Beate Maria Wörz: Nehmen Sie Platz!' Sitzen und andere BeWEGungen im Stadtraum'. Ausstellungseröffnung am 06.03.2008 um 19:00 Uhr und Austellung im Projektraum Alte Feuerwache in Berlin - Friedrichshain.
Der Arbeitskreis "Marginalisierte - gestern und heute!" plant eine Veranstaltungsreihe zum Erinnern und Gedenken an die Opfer der Aktion "Arbeitsscheu Reich" am 23.01.1938 und weitere Attacken auf sogenannte Asoziale während der NS-Zeit.
Die Akademie der Künste Berlin zeigt eine Ausstellung zu
Heinrich Zille - Kinder der Straße. Die Ausstellungseröffnung findet am 10.01.2008 um 19:00 Uhr statt. Zu der Ausstellung gibt es ein kleines Begleitprogramm.
Der Wegweiser der Kältehilfe 2007_2008 für Berlin ist Anfang Dezember erschienen. Er wurde im Strassenfeger veröffentlicht sowie von der AG Leben mit Obdachlosen verbreitet. Ausserdem nachstehend zum download
Das Blau der Notre-Dame-de-Chartres - Chartres ist eine kleine Stadt südwestlich von Paris - sei ein ganz besonderes Blau. Nirgendwoanders auf der Welt gäbe es dieses Blau, so heisst es. In diesem Jahr 2009 hatte ich die Gelegenheit, die Kathedrale mit ihren legendären Glasmalereien zu besichtigen und war zunächst masslos enttäuscht. Warum? Nun, ich hatte - gerade an diesem wolkenfreien, sonnigen Tag - eine Kathedrale aus Licht erwartet, flutende Strahlen, ein Kaleidoskop farbiger Sinnlichkeit. Statt dessen empfing mich ein mehr oder weniger dunkles Gebäude. Und auch die wenigen lichteren, vor kurzem im Rahmen eines UNESCO-Programms gereinigten Scheiben aus dem 12. und 13. Jahrhundert waren lange nicht so hell und strahlend., dass sie mich spontan beeindrucken konnten. Enttäuscht drehte ich ab, beschäftigte mich ausserhalb der Kirche mit den Prinzipien ihrer Architektur und nahm an einer Führung der Krypta teil und erfuhr einiges über die Geschichte dieses Ortes. Aber ehrlich gesagt fühlte ich mich betrogen. Wo war es, dieses sagenhafte Blau von Chartres?
Zurück in der Kirche studierte ich die Literatur im Museumsladen und wurde aufmerksam auf einige Details. Nochmals machte ich mich auf den Weg durch die Kirche, diesmal suchend nach einigen prägnanten Motiven, die ich nun noch unbedingt im Original sehen wollte. Und das war ein mühseliges Unterfangen, denn plötzlich schien es mir, als sei die Kirche nur gebaut worden, um möglichst viele Fenster mit unendlich vielen Szenen präsentieren zu können. Und dann begriff ich, dass dieses Blau der Notre-Dame-de-Chartres ein ikonographisches Programm war. Eine öffentliche Enzyklopädie des Glaubenswissens der damaligen Zeit. Ein Bildungsprojekt für die damals mehrheitlich analphabetische Gesellschaft. Eine Volksbibliothek der Geschichte und Gegenwart. Ein Blick in das Wesen und Selbstverständnis des damaligen Mittelalters.
Genau dieses Bildsegment aus der Notre-Dame-de-Chartres, welches die Geburt Jesu zu Bethlehem zeigt, habe ich diesmal als Weihnachtsgruss ausgewählt, weil damit für mich die Botschaft verbunden ist, dass es wichtig ist, Spuren zu folgen, aber auch, diese kritisch zu lesen und geduldig zu sein, wenn sich deren Bedeutung nicht sofort erschliesst.
Nicht umsonst ist Blau, das wissen wir seit der französischen Revolution, die Farbe der Brüderlich-, heute sagen wir: Geschwisterlichkeit. Und in diesem Sinne ist das Blau der Notre-Dame-de-Chartres ein frühes Projekt der Aufklärung: Was wir über uns und unsere Geschichte wissen, ist und wird öffentlich und für alle sichtbar gemacht. Die Architektur hat die Aufgabe, dieses zu ermöglichen. Vor diesen Motiven sind wir - im Bemühen um eine Ausdeutung - gleich. Es gibt potentiell kein oben, kein unten mehr, sondern die Möglichkeit, sich als Gleiche um ein Verstehen und Erörtern zu bemühen.
In diesem Sinne wünsche ich allen BesucherInnen meiner Seiten ein Frohes Weihnachtsfest 2009 und einen guten Start in das Jahr 2010.
Berlin, am 24.12.2009,
Stefan Schneider
Irgendwannmal im Jahr 1998 erreichte uns eine selten dämliche Umfrage zu den Regeln bezüglich der Verkäufer_innen der Zeitung. Wir versuchten, diese Fragebogen so naturgetreu wie möglich zu beantworten und haben dabei eine Menge Bier getrunken. Kursiv gesetzt unsere Antworten von damals. Berlin, 22.04.2011
Name: Strassenfeger/Looser
Stadt/Region: Berlin/Bundesgebiet
Auflage: 60 000
Anzahl aktueller Verkäufer (ca.): E=mc2
Zeitschrift existiert seit: 1995
Aktuelle Telefonnummer: 030/7847xxx
1. Werden Standplätze fest (bzw. für länger) oder abwechselnd vergeben?
- wird fest vergeben, als Stammplatz
- längerfristig, für folgenden Zeitraum:
- abwechselnd
falls abwechselnd, nach welchem Vergabesystem und für welchen Zeitraum:
Bei uns wird überhaupt nichts vergeben. Aber es gilt folgende Grundregel: Wo ein Verkäufer steht, kann gleichzeitig nicht noch ein zweiter stehen (höchstens daneben)
2. Gibt es bestimmte Kriterien oder "Bewährungszeiten" für die Stammplatzvergabe?
- ja, folgende:
Stammplätze nur Lebenslänglich ohne Bewährung - nein
3. Was passiert mit Verkäufern, die nur unkontinuierlich verkaufen oder den an ihnen vergebenen Standplatz verlassen bzw. sich auf andere Plätze stellen?
Gar nichts, solange es nicht auffällt. Ansonsten: Wahrscheinlich laufen sie herum.
4. Bitte kreuzen sie die zutreffenden Aussagen an. Die Freiräume sind für Bemerkungen:
- Alkoholkonsum während des Verkauf wird generell nicht geduldet, also auch nicht versteckter, im Sinne von der "Dose Bier hinter der nächsten Ecke".
Ist auch theoretisch unmöglich: In einer Hand die Zeitung, in der anderen ein Bier, da ist keine Hand frei zum geldkassieren. - Verkäufer/innen dürfen auf vorbeilaufenden Passanten zugehen und diese anreden.
- Allerdings nur Mo-Do von 9-12 Uhr und Fr von 14-17 Uhr. (= Spätansprechstunde)
- Verkäufer/innen dürfen auch "mobil" verkaufen, also während des Verkaufs z.B. in Fussgängerzonen auf - und ablaufen.
Aber nur mit Lebensberechtigungsschein
5. sonstige Bemerkungen zum Verkaufsverhalten:
Unsere Verkäufer dürfen auch im Dunkeln verkaufen und auch Sonntags.
6. Wie erfolgt die Kontrolle der Regeln?
Durch die Verkäufer bzw. Verkäuferversammlung (Exekutivkommitee)
7. Welche Sanktionen werden für Verstösse verhängt?
teeren & federn, Daumenschrauben, fesseln & knebeln, zur Konkurrenz schicken.
8. Gibt es generelle Zugangsvoraussetzungen (z.B. obdachlos, Höchsteinkommen, etc.) für neue Verkäufer?
das Führungszeugnis muss mindestens 8 Vorstrafen enthalten.
9. Gibt es eine Hächstabgabemenge von Heften pro Verkäufer?
- nein
- ja, und zwar: Soviel jemand tragen kann.
10. Was passiert mit ehemaligen VerkäuferInnen, die längere Zeit (wie lange?) abwesend waren (Klinik, JVA, etc.) und nun wieder verkaufen mächten?
a) Entlassungsschein muss vorgelegt werden.
b) Teilnahme an 4-5 Strafgottesdiensten (katholisch!)
c) Probeverkauf vor dem Exekutivkommitee (s.o.)
Sonstige Anmerkungen:
Wir hoffen, Euch mit unseren Antworten geholfen zu haben; bei weiteren Fragen wenden Sie sich bitte vertrauensvoll an un!
Das Looser/Strassenfeger - Team
Eine Industriewaschmaschine für die Notübernachtung. (Edito 27.03)
Liebe Leserin, lieber Leser,
nach langen Bemühungen und mit freundlichen Unterstützung der Senatsverwaltung für Soziales ist es dem Verein mob e.V. im Herbst diesen Jahres endlich gelungen eine professionelle IndustrieWaschmaschine anzuschaffen für die ganzjährig geöffnete selbstverwaltete Notübernachtung in der Prenzlauer Allee 87. Die Notübernatung bietet Platz für 8 Männer und 6 Frauen, auch das Mitbringen von Hunden ist erlaubt. Der Bedarf liegt auf der Hand: Das Waschen der Bettwäsche und Kleidung der Notübernachter, dazu Handtücher aus unserem Treffpunkt und der gespendeten Kleidung haben einen Umfang angenommen, das übliche und gebrauchte Haushaltswaschmaschinen einfach schlapp machen bei dem Dauerbetrieb. Endlich also konnte die Profi-Waschmaschine geliefert werden und dann stellte sich heraus, das sie nicht durch den kürzlich in Selbsthilfe fertiggestellten Türrahmen des Waschraums passte. Also musste der Rahmen nochmals aufgestemmt werden, und ausserdem stellte sich heraus, dass wir zusätzlich für die Waschmaschine eine Starkstromleitung verlegen müssen – ganz im Sinne von: „besondere Dinge erfordern besondere Maßnahmen!“
Diese Situation ist typisch für das gesamte vergangene Jahr, und wir könnten ohne Ende vergleichbare Beispiele aufführen und damit die Zeitung füllen. Fast jeder Fortschritt, den wir in diesem vergangenen Jahr 2003 erreichen konnten, war mühsam erkämpft und erfolgte nicht ohne zusätzliche Komplikationen und Schwierigkeiten. Ihnen wird es, wenn Sie auf das Jahr zurückblicken, womöglich nicht anders ergangen sein. Viele Preiserhöhungen, Kürzungen in nahezu allen Bereichen, und eine gesamtwirtschaftliche Situation, die sich im Grunde nicht verbessert hat. Dass Sie uns trotzdem als Leserin und Leser die Treue gehalten haben, dafür möchten wir Ihnen an dieser Stelle ausdrücklich Dankeschön sagen. Danken möchten wir auch allen Leserinnen, die durch eine Patenschaft obdachlosen Menschen ermöglichen, in unserer Notübernachtung ein Bett im Warmen zu haben. Dankbar sind wir auch für die zahlreichen Sach- und Möbelspenden für unseren Trödelpoint, wir haben dem einen oder anderen Obdachlosen damit die Möglichkeit geben können, wieder ein Wohnung einzurichten.
Das kommende Jahr wird für Sie und für uns sicherlich nicht einfacher werden, gerade mit Blick auf die im Bundestag und Bundesrat und im Vermittlungsausschuß beschlossenen umfangreichen sogenannten Reformen im Gesundheits- und Sozialbereich. Mit der zunehmenden Verarmung immer weiterer Kreise der Bevölkerung zurecht zu kommen, wird eine der Herausforderungen für die nächsten Jahre werden. Nach dem Motto: Wer aufgibt, hat schon verloren, wird uns nichts anderes übrig bleiben, als zuzusehen, wie wir unter immer schwieriger werdenden Rahmenbedingungen über die Runden kommen. Unser Ziel ist dabei, auch weiterhin unsere Angebote für obdachlose und arme Menschen, angefangen vom strassenfeger über unseren Tagestreffpunkt bis hin zur Notübernachtung für Männer und Frauen.
Stefan Schneider & Jutta Welle
für den Verein mob e.V./ strassenfeger
Unser Dank und unsere besten Wünsche für das Neue Jahr gilt natürlich auch allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die zum Teil ehrenamtlich, zum Teil auf gemeinnütziger Basis in unseren Projekten mitwirken: Die Verkäuferinnen und Verkäufer, die Teams in den Zeitungsausgabestelle am Bahnhof Zoo und am Ostbahnhof, der Vertriebsleitung, der Redaktionsgruppe und den Redakteurinnen und Redakteuren vom strassenfeger, dem Team vom Treffpunkt Kaffe Bankrott – Küche und Tresen, mit Mitarbeiterinnen im Vereinsbüro und in der Personalabteilung, den Kollegen in der Buchhaltung, den Webmastern, der Gruppe, die sich um die Notübernachtung kümmert, dem Team in den Lagerräumen in der Fröbelstraße, den Fahrern und Beifahrern von unserem Trödelprojekt, den Selbsthelfern und Bauarbeiterinnen auf unseren Baustellen in der Prenzlauer Allee und in der Oderberger Str., den Mitarbeiterinnen im Lager und im Büro von unserem Trödelpoint und allen Unterstützerinnen und Freunden, die an dieser Stelle nicht ausdrücklich genannt worden sind.
Editorische Notiz: In Wirklichkeit was alles ja noch viel schlimmer, als hier dargestellt. Nachdem wir im ersten Stock das Problem mit dem Türdurchbruch gelöst und eine Starkstromleitung gelegt hatten, stellte sich heraus, dass die Ziegeldecke im ersten Stock derart marode war, dass an einen ernsthaften Betrieb nicht zu denken war. Wir mussten also nachmal umplanen und völlig von vorne anfangen - unten im Bereich der Aufenthaltshalle. Da aber der Fördergeber einen Bericht brauchte, tat ich im Bericht so, als wäre die Maschine bereits seit eingien Tagen erfolgreich im Betrieb. Tatsächlich arbeiteten wir aber noch daran, das überhaupt zu realisieren. Insgeheim spekulierte ich darauf, dass der zuständige Bearbeiter Herr Brose nun nicht unangemeldet auftauchen und den Betrieb einer Waschmaschine kontrollieren würde. Drei oder vier Monate später konnten wir dann tatsächlich die Waschmaschine in Betrieb nehmen und ich war sichtlich erleichtet. Wenn ich später Besuchergruppen bei mob e.V. / strassenfeger herumführte, stellte ich meinen Besucher_innen diesen Raum als den W. Brose Gedächtnis - Raum vor und erzählte die Geschichte von dem aufwändigen Förderantrag und die noch umständlichere Installation dieses Teils. Wirklich ein Paradestück für die Serie Pleiten, Pech und Pannen. Brüssel, 12.12.2010 - Stefan Schneider
Auf Twitter erhielt ich vor einer Zeit eine Interviewanfrage. Womöglich hat die keine Person, sondern ein Robot gestellt. Egal, ich fühlte mich geehrt und gab whohub.com ein Interview, bei der es vor allem um meine Bloggererfahrung ging. Hier ist es: www.whohub.com/docschneider
Nachtrag 12.01.2022: Die Domain existiert nicht mehr, und damit auch nicht mehr das Interview. Schade eigentlich, aber das führt uns nochmal auch die Vergänglichkeit des Internets vor Augen. Mal schauen, wann das hier verschwindet.
Gruß, Stefan