Als wir anfingen, passten alle wichtigen Papiere in einen Aktenorder. Dass wir dennoch mehr als einen hatten, lag wohl eher am Sonderangebot im Schreibwarenladen. Und alles, was mit Geld zu tun hatte, sammelten wir in einem Schuhkarton. Das lang schon an den unterschiedlichen Formaten. Im Laufe der ersten zwei, drei Jahre änderte sich das nur unwesentlich. Das, was an Akten wichtig war, passte im Grunde in eine Umzugskiste. Aber spätestens, als wir dann nach einer Phase guter Öffentlichkeit und finanzieller Konsolidierung Projekt um Projekt entwickelten und auch die ersten Förderungen dazu kamen, änderte sich das und die Papierflut musste strukturiert werden. Ich erinnere ich noch genau an die Ordnungszahlen: Null war für die Grundlagendokumente, Eins für die Vereinsangelegenheiten, Zwei Personalangelegenheiten, Drei Förderung, Vier Außenvertretung und so weiter. Die einzelnen Projekte hatten Ordnungsbuchstaben: A für die Zeitung, B für den Treffpunkt und so weiter. Der Vorteil dieses Systems bestand vor allem darin, dass Dokumente einfach abzulegen und in der Regel schnell wieder zu finden waren. Sie waren im Regel und nur das, was aktuell bearbeitet werden sollte, lag auf dem Schreibtisch in den Aktenmappen. Ich erinnere mich auch noch genau, dass ich es meinen Mitarbeiter_innen ausdrücklich verboten hatte, irgendetwas in den Schreibtischschubladen verschwinden zu lassen. Das Ordnungsprinzip war: Entweder etwas wird nachvollziehbar auf dem Schreibtisch bearbeitet oder die Information ist transparent für alle einsehbar in den Aktenregalen vorzufinden. Soweit zu eine Aktenführungsgrundlagen in einer demokratischen Vereinsstruktur.
Ein bisschen an diesen Organisationsaufbau fühlte ich mich erinnert, als ich neulich die Internetseite von SOFTGUIDE besuchte. Auch hier sind große Systematiker am Werk, die sehr viel von Strukturen und tranparenter Darstellung halten. Die Software, die Unternehmen und Organisationen brauchen könnten, sind klar strukturiert. Der Ordnungsbuchstabe A steht für Standard- und Systemsoftware, unter B sind Betriebliche Anwendungsbereiche aufgeführt und unter C finden wir Branchenspezifische Software. Selbstverständlich gibt es ergänzende zu der aufgeführten Systematik auch die Möglichkeit, mit Suchfunktionen direkt nach der Software oder den Dienstleistern zu suchen. Ein Pinboard, Nachrichten, Ausschreibungen und Verweise auf Dienstleistungen ergänzen dieses der sachliche Portal, das dankenswerterweise auf jeglichen Schnickschnack verzichtet. Bemerkenswert, dass die Ordnungszahl 99 durchgehend für allgemeine Software verwendet wird. Ich hatte damals die 99 für mutmaßlich abgeschlossene Projekte verwendet, für mich bedeutetete die 99 immer die Schnittstelle zum Archiv.
Inzwischen erfolgt die Aktenführung in Unternehmen weitgehend digital und das hat viele Vorteile. Es steht jede Menge Software bereit, um Probleme zu lösen. Vorsorglich habe ich bei SOFTGUIDE schon mal ein Bookmark gesetzt – denn jedweder kreativer Prozess ist nur so gut wie die Organisationsstruktur, die ihn zusammen hält.
Warschau, 20.01.2012,
Stefan Schneider
Dieser Beitrag wurde inspiriert durch Sandra Licht.
In meiner Studienzeit habe ich mich nicht nur mit Pädagogik und den angrenzenden Sozialwissenschaften sowie Theologie befasst, sondern auch mit Kunst bei der Firma Kunsttransporte Belaj. Das war gar nicht mal ein schlechter Job, wir trudelten so gegen halb neun ein, checkten die LKWs, bekamen unsere Kundenzettel in die Hand gedrückt und donnerten los. Manchmal war ich auch für zwei, drei oder vier Tage unterwegs durch Deutschland. Dabei gab es ein paar Gesetzmäßigkeiten: Immer wenn wir glaubten, einmal früh Feierabend zu haben, kam noch mindestens ein Auftrag rein, wenn wir gebeten wurden, noch mal schnell nur zwei oder drei Bilder abzuholen waren es meistens zwanzig oder dreißig, und große und schwere Bilder waren eigentlich grundsätzlich nur in Ateliers im Dachgeschoss abzuholen, passten in keine Aufzüge und mussten umständlich und kräftezehrend durch enge Treppenhäuser bugsiert werden, während kleine und leichte Bilderchen in der Regel im Vorderhaus Parterre abzuholen waren. Freundliche Künstler_innen und Galerist_innen mit Verständnis für die schwere Arbeit, die einem einen Kaffee und Kekse anboten und ganz selbstverständliche Einblicke in Ihre Arbeitsweise gewährten waren ebenso dabei wie arrogante und hochnäsige Leute, für die wir nur lästiges Fußvolk waren.
Für den Philosophen Lew Wygotski ist Kunst die Vorwegnahme dessen, was noch nicht gesagt werden kann, für das es noch keine Worte gibt. Das begriffen selbst wir und waren stets neugierig, welche Aussage, welche Position, welches künstlerische Statement uns beim nächsten Auftrag erwarten würde. Und während wir so Bilder und Skulpturen verpackten, schleppten, stapelten, stauten, zwischenlagerten und umpackten und kreuz und quer durch die Lande karrten, lernte ich, dass die in den Museen und Galerien gezeigte Kunst mehr ist als nur ein exklusives Geschäft mit den feinen Unterschieden. Damals gab es noch kein Internet, aber es ist naheliegend, dass das gewerbliche Geschäft mit den Objekten der Kunst auch im world-wide-web Einzug halten würde.
Ich kann mich an viele Künstler nicht mehr erinnern und deshalb auch nicht sagen, ob ein James Rizzi Bilder dabei waren, aber neulich in Tel Aviv bei einem Spaziergang am Strand fand ich eine Skulptur, die mir bekannt vorkam und nach einigen Recherchen fand ich den Künstler, dessen schwere Granitblöcke ich damals bewegt hatte. Es war Ilan Averbuch, und mit dem bin ich heute bei Facebook befreundet und werde ihn hoffentlich kommenden Mai in New York wieder treffen können.
Milanowek bei Warschau, 13.01.2012,
Stefan Schneider
Inspiriert durch night rider.
Bezpłatne ciepłe posiłki dla potrzebujących każda niedzila godz. 17:00 Metro Centrum
Inicjatywa Jedzenie Zamiast Bomb jest nieformalną kampanią na rzecz światowego pokoju i sprawiedliwości społecznej. Działamy całkowicie oddolnie, nic pobieramy dotacji od państwa, ani innych instytucji, nie posiadamy sponsora, nie jesteśmy też związani z żadną grupą wyznaniową. Przesłaniem naszych akcji jest sprzeciw wobec panującego obecnie systemu. Ogromne marnotrawstwo żywności w krajach bogatych, niszczenie jej nadwyżek dla utrzymania wysokich cen, komercjalizacja i podporządkowanie logice zysku każdej strefy życia, czy w końcu kolejne wojny o stale kurczące się zasoby. Konsekwencją są miliony ludzi na świecie cierpiących głód, tysiące umierających każdego dnia, rozszerzające się obszary nędzy również w tzw. krajach dobrobytu. W samej Polsce, gdzie ponad połowa mieszkańców żyje poniżej poziomu socjalnego minimum, liczba bezdomnych to wciąż dziesiątki tysięcy, a prawie dwa miliony ludzi musiało wyemigrować w poszukiwaniu lepszego życia, rząd stale przeznacza publiczne środki na kolejne wojny i rozbudowę instalacji militarnych.
W miejsce pogoni za zyskiem i szerzonego przez korporacyjnych propagandzistów kultu konsumpcji, staramy się promować idee pomocy wzajemnej i międzyludzkiej solidarności. Odzyskiwane przez nas nadwyżki żywności, które trafiłyby na śmietnik, niewielkim wysiłkiem przetwarzamy w pełnowartościowe, wegetariańskie posiłki, które następnie rozdajemy najbardziej potrzebującym.
Jeżeli nasze przesłanie jest ci bliskie, zapraszamy do współpracy.
See also here: http://www.facebook.com/FNBWarszawa?sk=wall
Am Dienstag, den 1. November 2011 um 19:20 Uhr MEZ drückt der Internet-Nutzer mit der IP 87.188.245.125 auf die Return-Taste und erstellt einen neuen Artikel, in dem er das Lemma Post-Privacy wie folgt erklärt: "'''Post-Privacy''' bezeichnet einen Zustand, indem Datenschutz nicht mehr gilt. Dies bedeutet nicht, dass ein jeder Mensch überwacht wird, sodass er für alle transparent ist, sondern, dass was irgendjemanden über einen Menschen bekannt ist, problemlos transparent gemacht werden kann ...." (Beleg). Keine vier Minuten später, um 19:24 Uhr MEZ beantragt die IP 77.13.5.220 die umgehende Schnelllöschung (SLA) dieses Artikels. Sein Argument: "TF + belegfreier Blöd-Zinn". (Beleg) Mit TF ist hier Theoriefindung gemeint. Es entspricht dem Regelwerk von Wikipedia, dass Neuigkeiten auf dem Gebiet der Wissenschaften erst dann begrifflich abgebildet werden, wenn sie eine wenn sie eine gewisse Resonanz erreicht haben. Selbst Einstein hätte es 1905 und in den Jahren darauf bei Wikipedia sehr schwer gehabt mit seiner Speziellen Relativitätstheorie. Einige der weniger klugen Wikipedia-Autoren sehen diesen Fall der Theoriefindung bereits dann als gegeben a, wenn die Theorie ihnen selbst nicht einleuchtet. Wie zum Beweis fügt der Schnelllöschantragsteller noch hinzu: Blöd-Zinn. Aber in der Tat ist die Beleglage dieses Artikels zu diesem Zeitpunkt noch dürftig. Weitere acht Minuten später erhebt der Ersteller des Artikels gegen den Schnelllöschantrag einen Einspruch. Dieser hat gemäß den Regeln von Wikipedia die Wirkung, dass der SLA in einen regulären Löschantrag umgewandelt wird, bei dem sieben Tage lang das Pro und Contra debattiert werden kann.
Keine zwei Stunden später hat diese Debatte den Raum von Wikipedia längst verlassen: Ganz woanders, auf dem Micro-Blogging-Portal Identi:ca twittert nun ein gewisser plomlompom alias Christian Heller: LöschDiskussion zum de-Wikipedia-Artikel "Post-Privacy" rockt jetzt schon: http://ur1.ca/5kycs Taugt #PostPrivacyBuch als SchriftQuelle? ;) (Beleg). Und bereits um 23:19 Uhr MEZ ist die Wikipedia-Definition von Post-Privacy eine völlig andere. Durch die von Nutzer drstefanschneider vorgenommenen Änderungen wird nun definiert: "'''Post-Privacy''' ist ein Begriff, der im Zusammenhang mit der Debatte um die durch das Internet verursachten gesellschaftlichen Veränderungen entstanden ist. Er bezeichnet einen Zustand, ...." (Beleg). In den folgenden Tagen wird der Beitrag nicht nur durch verschiedene Autoren mehrfach weiter ausgebaut , verändert und verbessert, es entwickelt sich auch eine für Wikipedia -Verhältnisse eher kurze und mit nur wenigen Argumenten geführte Löschdiskussion, zu deren prominentesten Teilnehmern wohl der deutschlandweit bekannte Weberklärer Sascha Lobo zählt. Nach Ablauf der für die Löschdebatte vorgesehene Woche trifft der Wikipedia-Administrator Tobias D B am 8. November 2011 um 13:45 Uhr MEZ die Entscheidung, dass der Artikel erstmal bleibt und nicht gelöscht wird. Erstmal bedeutet hier: Jede_r Nutzer_in kann jederzeit einen neuen Löschantrag stellen, allerdings müssen dann neue Argumente vorgetragen werden. Für Wikipedia-Verhältnisse ausführlich ausführlich kommentiert Tobias D B seine Entscheidung: "Der Artikel ist wahrlich nicht besonders toll, aber durchaus akzeptabel. Relevanz besteht durch die öffentliche Diskussion um den Datenschutz im digitalen Zeitalter, da wird der Begriff verwendet." (siehe Löschdiskussion).
Diese Episode demonstriert in einem sehr positiven Sinne, was mit Post-Privacy gemeint ist: Wenn Menschen sich im Internet bewegen, ist es absolut öffentlich, wer wann was gemacht, gesagt, geschrieben, hoch- oder runtergeladen, bestellt oder manipuliert hat.
Gelegentlich schlucke ich mal eine Tablette gegen Kopfschmerzen. Aber bei richtig heftigen Kopfschmerzen hilft eigentlich nur, ins Bett zu gehen, den Raum abzudunkeln und bis zum nächsten Tag zu schlafen. Glücklicherweise habe ich nur selten Kopfschmerzen. Häufig treten sie dann auf, wenn mein Kopf sehr intensiv etwas denken muß, was er in der letzten Zeit nicht hat denken müssen. Das ist so eine Art Privat-Theorie von mir, die aber irgendwie stimmt und die Bezug nimmt auf Überlegungen von Alexander Luria. Mit meinen 46 Jahren bin ich an einem kritischen Punkt, weil etwa ab diesem Alter der Medikamentenverbrauch rapide zunimmt. Es ist ein richtiger Knick nach oben in den Kurven der Untersuchungen zu diesem Thema. Und noch aus einem zweiten Grund nimmt der Medikamentenverbrauch gesamtgesellschaftlich rapide zu. Experten erklären dies mit dem Demographischen Wandel.
Bei mir ist es häufig so, dass ich von meiner Ärztin ein Rezept aufgeschrieben bekommen habe, und wenn ich dann in der Apotheke stehe, haben sie es nicht da und sie werden es bestellen und ich darf dann am nächsten Tag nochmals zur Apotheke. Zum Glück gibt es nun Mycare, das ist eine staatlich geprüfte Onlineapotheke, bei der es nun möglich ist, sein Rezept einzuschicken. Diese Apotheke stellt auf Anforderung sogar Freiumschläge zur Verfügung, um einem das Porto zu ersparen. Und umgehend werden die Medikamente per Post verschickt.
Im Moment ist die ganze Pharmaziebranche noch sehr technikfern gegenüber seinen Kunden. Es sollte möglich sein, sein Rezept gleich digital zu laden, vielleicht als Barcode um dann umgehend auf einem Gadget seines Mobilfunktelefons sehen zu können, welche Apotheke das gerade abholbereit vorrätig hat. Aber so lange wir noch nicht so weit sind, ist Mycare sicher eine ganz brauchbare Alternative.
Stefan Schneider, 01.12.2011
Inspiriert durch Sandra Licht