In der Tat ist die Zeit um Weihnachten für mich immer wieder Anlaß, darüber nachzudenken, was es bedeutet, dass da gesagt wird: Gott wird Mensch! Unabhängig von der Frage, ob es diesen Gott gibt oder nicht, ob Gott geglaubt werden kann oder nicht, steht doch dahinter die Überlegung, ob all das, was groß, wichtig und allmächtig sein soll, nicht in Wahrheit klein, gering und hilflos ist. Und umgekehrt. Und was es bedeuten kann, sich auf diese Umwertung der Werte einzulassen?
Für dieses Weihnachtsfest habe ich ein Bild ausgewählt des italienischen Malers Giotto di Bondone (1267-1337) "Geburt Jesu" (Capella degli Scrovegni, Padua). Giotto wählt ebenfalls eine ungewohnte Perspektive. Maria mit dem Kind gemeinsam in der Krippe, eine Helferin oder ein Engel dabei, Josef, offensichtlich mehr erschöpft als alle anderen, oder schlichtweg überfordert, davor, äußerlich teilnahmslos. Ein Bild, dass den Betrachter zwingt, sich auseinanderzusetzen mit der Situation, die so eindeutig, so übersichtlich nicht ist. Und dennoch ist das Bild in einer Hinsicht völlig eindeutig: Es zeigt eine Situation des Friedens und die Abwesenheit von Krieg und Gewalt.
In diesem Sinne wünsche ich allen BesucherInnen meiner Seiten ein Frohes Weihnachtsfest 2007 und einen guten Start in das Jahr 2008.
Stefan Schneider