[Liegeplatz] Es war meine damalige Freundin, die sanft aber beharrlich darauf drängte, doch in einem Segelverein einzutreten. Mein Boot brachte ich zum Herbst immer über den Teltowkanal zum Hafen Tempelhof, drückte dem Baggerfahrer vom Schrottplatz 50 Mark in die Hand und dann hob er mich – also mein Boot – mit langen Gurten aus dem Wasser und bugsierte mich langsamst und leicht schwankend (wegen dem Kopfsteinpflaster und dem hohen Kran) auf meine Böcke. Im nächsten Jahr brauchte ich immer bis zum Juli oder sogar noch länger, bis mein Boot wieder startklar war. Das tat der Freude am Segeln zwar keinen großen Abbruch, aber optimal war es nicht, genauso wie mein Liegeplatz dort. Zu Silvester fürchtete ich immer einen Brandschaden durch irre gehende Knallkörper, und einmal wurden mir aus dem Boot auch Werkzeuge und Maschinen geklaut. Und preisgünstig war es auch nicht. Was mich an diesem Liegeplatz wohl so lange festhalten ließ war die unmittelbare Nähe zu Maximilian und den Rostbratwürsten mit Zigeunersalat.
[Werkstattofen] Der Eintritt in den Segelverein brachte so manche Vorteile mit sich, vor allem mit Blick auf die Disziplin. Das Zu-Wasser-Bringen der Boote war immer eine Gemeinschaftsaktion, die Ende März stattfand, der umgekehrte Weg aus dem Wasser heraus war Ende Oktober. Manchmal gab es sonnige, einigermaßen warme Tage, aber wir erlebten auch ausgesprochen eisige Temperaturen und in einigen Jahren auch Schnee. Es gab also Tage, an denen kehrte ich vollkommen durchgefroren vom Segelverein zurück. Aber auf dem Gelände gab es Segelkammern, also kleine Lauben, und es war wieder meine Freundin, die sanft aber beharrlich darauf drängte, uns auf eine solche zu bewerben. Denn der Besitz einer Segelkammer verhieß, dort einen Ofen zu installieren und sich bei den Tätigkeiten immer wieder aufwärmen zu können.
[Steganlage] Eines Tages wurde uns dann auch die Laube von Otti, einem vor kurzem verstorbenen Segelkameraden, angeboten, und wir hatten einen guten Sommer lang zu tun, diese Laube zu entkernen und entsprechend unseren Vo nie Rasen wachsen wird, aber das ist ein anderes Thema – und es müssen immer wieder Bäume gefällt werden. Nach zwei Jahren Lagerzeit sind die dann so weit durchgetrocknet, dass sie auch verheizt werden können. Insbesondere im Winter lässt es sich so auf dem Gelände hervorragend leben: Warm und naturnah. Sollte das Holz mal ausgehen, gäbe es immer noch die Möglichkeit, bei brennholz saarland einen ganzen Waggon voll nachzuordern.
[Gartengelände] Auch meine Freunde haben vor ein paar Jahren ein Gartengelände gepachtet und planen, dort eine Art Ferienhaus zu errichten. Sicher auch mit Ofen. Denn Holz gibt eine hervorragende Wärme ab. Und sollte ihnen mal das Holz ausgehen ...
Berlin, 12.05.2013
Stefan Schneider
[Abbildung] Buchen-Brennholz im Wald aufgearbeitet. Foto: Gerhard Elsner 2006, Quelle: http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Fuelwood.JPG