[Anschluss] Es war meine damalige Freundin, die mich überzeugte, nun doch in einen Segelverein einzutreten. In den Jahren davor hatte ich es immer erst im Juli oder August geschafft, mein Boot ins Wasser zu bringen, und entsprechend kurz fiel die Saison aus. Denn spätestens im Oktober war es vorbei mit der Gemütlichkeit auf dem Wasser. In Frage kam nur der Osten der Stadt, denn mit den Schicki-Micki-Yachtclubs vom Wannsee wollte ich nichts zu tun haben. Damals waren erst einige der Vereine überhaupt im Internet vertreten, und zu Hause vor dem PC studierte ich die Seiten. Die Wassersportvereinigung am Langen See hatte es mir angetan. Das war verkehrsmäßig gut erreichbar und die Preise waren moderat. Als wir im Sommer vorsprachen – mit unserem Boot waren wir noch auf der Mecklenburgischen Seenplatte unterwegs – gefiel uns auf Anhieb das bewaldete Gelände und die vielen kleinen Segelkabinen.
[Abriss] Als wir dann mit unserem Boot im späten September erstmalig anlegten war es schon kühl und früh dunkel. So lernten wir bald die Vorzüge der Messe – das war die Bezeichnung für den Gemeinschaftsraum – kennen. An zentraler Stelle stand ein großer, wuchtiger Kamin, der eine wohlige Wärme verbreitete, wenn er denn einige Stunden vorher angeheizt wurde. Erst später bekamen wir mit, dass dies eine Arbeit war, die meist Herbert im Hintergrund erledigte. Kaum war ich Mitglied im Verein, ging es los mit wichtigen Modernisierungen. Die neue Steganlage war gerade ein Jahr lang fertig, und nun sollten die alten Plumpsklos durch einen modernen Sanitärcontainer ersetzt werden. Zu meinem ersten Arbeitseinsatz im Verein gehörte die Aufgabe, mit einem Bohrhammer die alte gemauerte Plumpskloanlage einzureißen.
[Anschaffung] Es gab auch keine Mehrzeit dafür, das von den Vereinsmitteln zu finanzieren. Reparaturen an der Slipanlage wurden als vordringlicher angesehen – und das war auch nicht von der Hand zu weisen. Zum Glück gab es findige Vereinsmitglieder, die dann beschlossen, das privat zu finanzieren. Viele beteiligten sich daran und schlussendlich wurde doch ein neuer Kamin - wohl ein Kaminofen von Cera-Design - eingebaut. Die Dispute um den Ofen sind inzwischen in Vergessenheit geraten, und wenn sich die Vereinsmitglieder zum winterlichen Klönsnack versammeln, freuen sich alle über die Wärme des Ofens und das lodernde Feuer.
Berlin, 25.02.2013
Stefan Schneider
[Abbildung] http://www.cera-kaminofen.de/de/img/rondotherm/content_02.png