So werde ich es zu nichts bringen. Ich bin zu gut für diesen Job. Zu gut angezogen. Die abgeschrubbte C&A-Jacke ist zu sauber - weg damit, eintauschen gegen einen müffelnden Lederfetzen aus der Kleidersammlung. Meine 20-Mark-Armbanduhr - wozu die denn? Meine Brille? "Sieht nach Zuzahlung aus, setz' die ab", raten mir Karsten Krampitz und Hans-Jürgen Nowack. Sie sind meine Dozenten, die mich auf die Prüfung vorbereiten: Ich will das Betteldiplom machen.
Kein Scherz, sondern bitterer Ernst: Der Berliner Verein "mob - Obdachlose machen mobil" bietet eine professionelle Bettelausbildung an. Für Verarmte von morgen, die, wie Krampitz formuliert, "den Sprung in die Selbständigkeit wagen wollen" und vor allem für alle, die Schnorren mit süßem Nichtstun verwechseln. Diplomierte wissen: Betteln ist harte Arbeit. "Das zu vermitteln ist uns wichtig", sagt mob-Vorsitzender Stefan Schneider, weshalb bei der Aktion von Verhöhnung Notleidender nicht die Rede sein könne. Beschwerden gab es noch nicht. Im Gegenteil: Politiker und Penner finden das Diplom prima. Auch wenn der Anlaß für die Initiative alles andere als prima ist: In Berlin sind nach offiziellen Schätzungen über 15.000 Menschen ohne Bleibe; die Diakonie geht sogar von 40.000 aus. Täglich werden es mehr. Wohlgemerkt keine wißbegierigen Simulanten. Die müssen übrigens löhnen: Die Erfahrung, das Leben ganz unten für einen Tag zu erschnuppern, ist nicht ganz billig. 180 Mark kostet der Kurs. "Das ist doch eine Investition in die Zukunft. Noch bettelst du freiwillig", rechtfertigt Karsten die Gebühr, die fifty-fifty zwischen Verein und Lehrer aufgeteilt wird. Außerdem sind die Dozenten Profis, meist Berber, die sich ihre Stütze mit Betteln und "Strassenfeger"-Verkaufen, der Obdachlosenzeitung des Vereins (Auflage: 30.000), aufbessern.
So wie Hans-Jürgen. Der 38jährige aus dem niedersächsischen Vechta hat vor vier Jahren wegen eines kaputten Rückens seinen Job als Maurer verloren. Seitdem schlägt er sich so durch und kennt die Betteltricks. Sie nennen ihn den "Großen", weil eine Bahnhofswaage ihm mal frech den Zettel "Bitte nicht in Gruppen benutzen" entgegen gespuckt hat. Karsten, zu DDR-Zeiten zum Statistiker und nach der Wende zum Betriebswirt ausgebildet, hatte genug von "der Welt der Zweireiher" und weiß von sich, nicht "Büro-kompatibel" zu sein. Der 28jährige war wohnungslos, studiert an der Humboldt-Universität ein wenig Geschichte, schreibt Bücher und ist Redakteur des "Strassenfegers". Die Idee mit der Bettelausbildung war seine.
Auf dem Lehrplan stehen drei Pflichtfächer und ein Wahlfach. Nur ein Fünfer, und man ist durchgefallen. Los geht's, zum Kaufhof am Hauptbahnhof. Hans-Jürgen drückt mir eine Blechdose in die Hand, die Ausstattung zum "Sitzung halten", betteln auf dem Boden. "Bloß nicht gucken, als hättest du gerade einen Mallorca-Urlaub hinter dir, aber auch nicht zu böse, am besten so von unten raus", rät mir der "Große", der mir gleich einen Platz zuweist. Oh nein, nicht an den Pißpfosten vor dem Ausgang. Muß das sein? Es muß. Schließlich sei das genau die Stelle, an der die Leute nach dem Einkaufen vorbeikommen, wenn sie am ehesten in Spenderlaune seien. Also gut, ich tu's. Ich sitze keine Minute, und ein Wachmann will mich aus dem Blick fegen. So sagt er das natürlich nicht. Er nestelt verlegen an seiner viel zu kurz gebundenen Krawatte, bittet mich, vor das Farbengeschäft gegenüber zu gehen oder doch wenigstens um die Ecke. Im übrigen habe er Verständnis für meine Situation, das sei sozusagen mein Job, wie es seiner sei, für Ordnung zu sorgen. Da könnten wir ja beide nichts für und so weiter. Schließlich rutsche ich einen Meter nach links, weg von dem Kaufhof-Pißpfosten in meinem Rücken; der Saubermann ist nicht glücklich darüber, aber gibt erstmal Ruhe. Ich höre, wie sich meine Dozenten schlapplachen, die sich dezent im Hintergrund halten und beobachten, wie ich mich schlage.
Endlich. Ein junger Typ mit knallgelben Airwalks wirft eine Mark in meine Dose. Leider kann ich sein Gesicht nicht richtig erkennen, weil meine Brille konfisziert ist. Die angeblich so spendierfreudigen Omis, die immer genau an meiner Stelle vorbeikommen sollen, machen heute einen großen Bogen, spekulieren verschämt rüber und zuckeln ungerührt weiter. Zwanzig Minuten sitze ich, habe bei 8 Grad Celsius einen knackig-kalten Hintern und gerade mal das Geld für zwei Aldi-Bier zusammen. Das macht keinen Spaß. Ich werde erlöst und satt belohnt: mit einer "Eins". Nicht für die Einsfuffzig in meiner Dose, sondern dafür, wie ich den Wachmann abgewimmelt habe. "Ein Naturtalent", lobt Karsten.
Nächste Prüfung: "Strassenfeger" in der S-Bahn verkaufen und Schwarzfahren. Vorsicht vor Handtaschenträgern! Das sind die Kontrolleure. Erst einsteigen, wenn der Bahnsteig auf Taschenträger abgecheckt ist. Dann gibt es zwei Möglichkeiten: entweder die Zeitung seriös wie die FAZ anbieten oder, und das empfiehlt Hans-Jürgen, gutgelaunt, locker-flockig. Er macht es vor und verkauft prompt vier Exemplare in zwei Wagen. Ich brauche dafür acht Wagen - das ist die Zähleinheit.
Nicht sehr ergiebig ist der "Kirchenstich", das dritte Pflichtfach. Es geht darum, die "Handkasse" der Prediger anzuzapfen. Allerdings nicht einfach so hopplahopp im 'Haste mal `ne Mark'-Stil. Karsten: "Pfarrer haben ein Recht auf eine Geschichte. Hauptsache, sie ist neu und rührt an. Stimmen muß sie nicht, glaubt eh' keiner." Also bin ich der arme verstoßene Drücker aus Magdeburg, der in Berlin gestrandet ist und nun das Geld für eine Rückfahrkarte braucht. Der Erfahrungswert 'Katholiken geben mehr' bestätigt sich: weil der Pfarrer der katholischen St. Marien-Liebfrauengemeinde in Brasilien ist, zückt der Küster anstandslos fünf Mark. Weil auch sonst überhaupt kein Pfarrer da ist, wenn man ihn braucht, vertršsten mich fürsorgliche Protestantenfrauen in drei weiteren Kirchengemeinden mit "Probieren Sie es doch um 16 Uhr nochmal", "Bei uns gibt es kein Geld, gehen Sie doch zum zuständigen Sozialamt" und "Fragen kostet ja nichts". Mehr als eine schwache "Drei" ist für mich nicht zu holen. Noch schlechter läuft im Wahlfach "Containern", das im Jargon für Essensreste und Pfandflaschen aus Abfalleimern ziehen steht. Es ist nichts Brauchbares zu finden, außer einer Cola- und zwei Bierflaschen. Macht Einsdreißig, Note "Vier" und Ekel total.
Geschafft! Ich habe bestanden - mit einer glatten "Zwei". Und 17 Mark in der Tasche, die in fünf Stunden zusammengekommen sind. Mit so einem Schnitt käme Hans-Jürgen nicht rum. In der Woche braucht er etwa 200 Mark - und er kennt lange Tage, an denen nicht mehr als 20 Mark zu holen sind. "Da möchtest Du am liebsten alles sein lassen", sagt er, guckt starr in den grauen Himmel von Berlin und brummt monoton: "Richtig motiviert bist du sowieso nicht. Ich hab' ja noch nicht mal einen Kühlschrank, den ich füllen könnte."
Kontakt: mob e.V., Tel.: 030/ 7 84 xx xx, Stefan Schneider. Die Teilnahmegebühr beträgt 180 Mark.
Dirk L.
Über die Geschichte der Strassenzeitungen ranken sich eine Menge Gerüchte und Halbwahrheiten. Ich habe mir an dieser Stelle einmal die Mühe gemacht, all die Medieninformationen zusammen zu tragen, die über die Geschichte von mob e.V. und der Strassenzeitung strassenfeger berichten, um so interessierten Menschen die Möglichkeit geben, selber anhand von Originaldokumenten sich ein Bild zu machen. Trotzdem müssen die Beiträge deshalb nicht richtig sein. JournalistInnen hetzen oftmals von Thema zu Thema, und nicht jede Information, die sie wieder geben, muss deshalb stimmen.
Ich habe, soweit es möglich war, die Quelle im Internet angegeben und mich darüber hinaus um möglichst korrekte Quellenangaben bemüht.
Stefan Schneider
Bei den Geldautomaten gibt es trockene und sichere Schlafplätze für Obdachlose. Eine Obdachlosenzeitung sammelt abgelaufene Karten als Türöffner
Wer als Normalsterblicher über das entsprechende Geld verfügt, schläft zentralbeheizt oder am warmen Ofen. Aber selbst wer sich wegen des fehlenden Kleingelds nicht mal mehr eine Wohnung leisten kann, muß nicht im Kalten schlafen, wenn er noch aus besseren Tagen über eine Geldautomatenkarte verfügt. Die verheißt zwar nicht unbedingt den Weg zum gefüllten Portemonnaie, öffnet aber immerhin die Türen zu den gut beheizten Automatenräumen der Banken und Sparkassen. Wem es aber, wie dem Durchschnittsobdachlosen, an Kreditwürdigkeit und der nur so zu erlangenden Karte mangelt, dem bleiben nur sehnsuchtsvolle Blicke in die verheißungsvoll leuchtenden Vorhallen des pekuniären Glücks.
Dabei geht es ja gar nicht um das in den Automaten schlummernde Geld, sondern nur um den simplen Magnetstreifen als "Sesam, öffne dich!". Den haben aber auch längst abgelaufene Karten, dachte sich die Redaktion der Obdachlosenzeitung motz und ruft daher die Bevölkerung auf, alte Karten an Obdachlose weiterzugeben. So könnte jeder dazu beitragen, "in der Regel warme, geschützte und saubere Räume, in denen mensch sicher vor Überfällen und Belästigungen unbehelligt und vor allen Dingen kostenfrei übernachten kann", bereitzustellen.
Um sicherzugehen, da§ sich der obdachlose Kunde nicht auch am Konto bediene, empfiehlt die motz, nicht auch gleich die Geheimnummer weiterzureichen. Sonst übernachtet der Beschenkte womöglich bald im Interconti, während der edle Spender gebeutelt auf der Straße sitzt und nicht einmal mehr die wärmende Nähe der Geldautomaten genießen kann - ohne Karte bleibt die Tür verschlossen.
"Ich kann das unseren Kunden nicht empfehlen, auf den Karten ist schließlich auch die Kontonummer drauf", meint Konrad Fiedler, Sprecher der Berliner Sparkasse. Anscheinend vermutet er ausgebuffte Hacker unter den Obdachlosen, die ihre Laptops aus den Plastiktüten ziehen, um die Codes der ungültigen Karten zu knacken. Immerhin meint Fiedler, es müsse jeder Kunde selber wissen, ob er die Karte weitergebe. Allerdings sei das sehr hypothetisch, da die Sparkassen abgelaufene Karten immer zurückverlangen. So muß man das verbrauchte, aber nicht zwecklose Stück schon mutwillig verlieren, um es seiner wärmenden Bestimmung zu übergeben.
Zum Umgang mit den potentiellen Übernächtigern will Fiedler sich nicht äußern. "Bisher ist mir das als Problem nicht bekannt." Und auf die Frage nach einer eventuell negierenden Hausordnung meint er nur, "wer berechtigt ist und über eine Karte verfügt, darf die Räume auch betreten". Die motz-Verkäufer finden die Idee witzig, auch wenn man in der Redaktion selbst ein bißchen unsicher ist über die Folgen des eher satirisch gemeinten Aufrufs. Immerhin fünf Karten sind dort bereits eingetrudelt. Jetzt muß man sich Gedanken machen, wem man die Schlafplatzkarten zukommen läßt. Einfacher wäre daher die direkte Weitergabe. "Fragen Sie den nächsten Obdachlosen, ob er einen Übernachtungsplatz braucht, und überreichen Sie ihm Ihre Magnetkarte", schlägt die motz vor und gibt abschließend auch noch einen Tip für ganz Vorsichtige. "Meist funktionieren auch (abgelaufene) Bahncards."
Gereon Asmuth
TAZ-BERLIN Nr. 4839 vom 02.02.1996 Seite
28 Berlin 102 Zeilen
[Nachtrag: Ja, die Kampagne "Magnetkarten für Obdachlose" war eine coole Idee, das Thema Obdachlosigkeit wieder in den Medien zu platzieren. Die taz hat darauf reagiert, einige andere Zeitungen auch. Aus diesem Grund dokumentiere ich an dieser Stelle diese Meldung. Warum diese Nachricht so lange auf meinem Computer rumlag und nicht von mir veröffentlicht wurde, ist mir aber schleierhaft. Wahrscheinlich, weil ich damals noch bei der motz war. Später beim strassenfeger habe ich nahezu alles dokumentiert.
Berlin, 20.08.2014
Stefan Schneider]
Vorbemerkung. Diese Meldung aus dem Jahr 1996 hatte ich mir aufgehoben, weil ich sie so krass fand. Einfach schon die Idee, Toilettenhäuschen zu besetzen, also Scheißhäuser, fand ich nicht richtig. Wenn es etwas zu besetzen gibt, dann m.E. Paläste, Luxuswohnungen. Aber doch keine Toilettenhäuschen. Tatsächlich habe wir Jahre später das Adlon und das Kempinski besetzt. Sicher, es waren nur symbolische Besetzungen und es kam uns vor allem auf die Medienaufmerksamkeit an, aber mir schien das richtiger und konsequenter zu sein.
Berlin, 18.06.2014
Stefan Schneider
Protest gegen Kürzungen bei Wohnungslosentagesstätten. Etat nur für laufende Kosten, Verpflegung fällt weg
"Liebe Berlinerinnen und Berliner, dieses Toilettenhäuschen ist besetzt", so schallte es gestern Punkt 11 Uhr über den Wittenbergplatz. Rund 70 Obdachlose und Sozialarbeiter nahmen die öffentlichen Toiletten neben dem KaDeWe in Beschlag. "Wir protestieren damit gegen die 10prozentige Kürzung unserer Gelder", erklärte Karsten Krull, Sprecher der "Arbeitsgruppe Berliner Wohnungslosentagesstätten" via Megaphon den Passanten.
Auf Transparenten forderten die Besetzer die Bezirksämter auf, "nicht bei den Ärmsten zu sparen". Sie fürchten, da§ es nicht bei einer einmaligen Kürzung von 10 Prozent bleiben wird. Schilder mit den Aufschriften "Beratungsraum", "Kleiderkammer", "Essensausgabe" und "Duschen" zierten die Aborte - mehr Aufgaben als diese könne man mit dem jetzt zusammengestrichenen Geld nicht übernehmen, so der Sprecher. Das Toilettenhaus drohe für obdachlose Menschen zur Tagesstätte der Zukunft zu werden.
Wie wichtig die Tagesstätten sind, unterstrich ein Betroffener: Seit November letzten Jahres ist Arthur zum erstenmal in seinem Leben arbeits- und obdachlos. Arthur ist 43 Jahre alt. Am Tag pendelt er zwischen Alex und Zoo und "zwischendurch kann ich mich in den Tagesstätten aufwärmen und habe auch meine Ruhe", sagte er.
In Berlin gibt es zehn ganztägige betreute Aufenthaltsangebote für Obdachlose. Jeweils drei bis vier Sozialarbeiter kümmern sich um Hilfe und Beratung. Angebote wie Sport, Kino, eine Betroffenenzeitung oder ein Frauenfrühstück sollen den Obdachlosen helfen, sich wieder in das gesellschaftliche Leben einzugliedern.
Beim "Warmen Otto" in Tiergarten muß man in diesem Jahr mit 35.000 Mark weniger rechnen als 1995. "Da Miet-, Telefon- und Lohnkosten weiter gestiegen sind", rechnete Karsten Krull vor, "haben wir rund 60.000 Mark weniger für die Betroffenen zur Verfügung." Die Unterstützung vom Bezirksamt decke gerade die laufenden Kosten für Strom, Miete und Telefon, aber "Ausflüge, Verpflegung oder Kleidung könnten wir nicht mehr finanzieren".
In der Kreuzberger Einrichtung "Am Wassertor" wurde die Stelle eines Sozialarbeiters gestrichen. "Wir werden die Öffnungszeiten weiter einschränken müssen, und das geht zu Lasten der Obdachlosen", klagte Albert Nägele von der Diakonie.
Torsten Teichmann
TAZ-BERLIN Nr. 4857 vom 23.02.1996 Seite 28
Charlottenburg. Keinen Pfennig Geld in der Tasche, weder Kredit- noch Telefonkarte, keine Hausschlüssel, kein Ausweis - und 24 Stunden auf den Straßen Berlins auf sich allein gestellt. Eine Horror-Vorstellung. Für etwa 10.000 Obdachlose der Stadt tägliche Realität.
Ein "Crashkursus Obdachlos in Berlin", initiiert von der Obdachlosen-Zeitung "Strassenfeger", bietet jetzt Gelegenheit, das harte Leben auf der Straße am eigenen Leib zu erfahren. In Begleitung eines "echten" Obdachlosen kann der Teilnehmer Suppenküchen und "Läusepensionen" der Hauptstadt kennenlernen.
Der Kursus beginnt um acht Uhr morgens mit einem Frühstück in einer Notübernachtung. Danach gibt es ein neues Outfit aus den Kleiderspendenvorräten. Schlafsack oder Decken sind nicht vorgesehen, Kontakte zu Familie und Bekannten dürfen nicht aufgenommen werden. "Vorurteile und Meinungen zum Thema Obdachlosigkeit gibt es viele", sagt "Strassenfeger"-Redakteur Karsten Krampitz. "Aber wie es wirklich ist, kein Dach über dem Kopf zu haben und im Notfall schnorren zu müssen, weiß niemand, der das nicht selbst erlebt hat", fügt Gerald Denkler hinzu, der seit zwei Monaten obdachlos ist. Der Weg des 30jährigen gelernten Gebäudereinigers in die Obdachlosigkeit ist klassisch: Trennung von der Frau, Rausschmiß aus der gemeinsamen Wohnung. "Wenn man auf der Straße gelandet ist, ist es sehr schwierig, wieder eine Wohnung zu bekommen", so Denkler.
Er wird den Berliner Abgeordneten Benjamin Hoff (PDS), der sich als einer der ersten zum Crashkursus angemeldet hat, "auf Trebe" begleiten. Teilnahmegebühr: 180 Mark, ermäßigt 120 Mark. Anmeldung und Infos am Vertriebsbus gegenüber der Bahnhofsmission an der Jebensstra§e, Mo.-Fr., 9-20 Uhr; Sa., 9-19 Uhr, So., 11-18 Uhr. Wer den Kursus nicht machen will, kann spenden:
Konto-Nummer 76 35 xx xxx, Postbank Berlin, BLZ 10010010
13. März 1997, Berliner Morgenpost 1997
- 1998.12.28. - Junge Welt - Karsten Krampitz - Warum erste bundesweite Obdachlosenzeitung?
- 1998.02.11. - Junge Welt - Karsten Krampitz - Premiere im Berliner Bahnhof Zoo
- 1998.12.28. - Junge Welt - Karsten Krampitz - Neue Presse von der Platte
- 1998.02.12. - Berliner Morgenpost - Katrin Rüter - Zoo: Ein Platz für Obdachlose?