"Im Innenhof haben wir den Hausengel gefunden ..."

Bericht über ein etwas anderes Gutachten im Haus Oderberger Str.

"In der Oderberger Str. 12 in Berlin Prenzlauer Berg wird ein Haus von dem Obdachlosenverein mob e.V. saniert. Die Finanzierung erfolgt ¸üer das Senatsprogramm 'Wohnungspolitische Selbsthilfe'. Ein Großteil der Bauarbeiten ist dabei von dem Verein selbst auszuführen. Die Geomantiegruppe Berlin hat den Auftrag bekommen, vor allem das Hinterhaus energetisch zu reinigen. An dem Auftrag beteiligen sich Jana, Tanja, Ullrich und Agnes. Der Selbsthilfebauleiter und Zimmerer sowie der Architekt sind unserer Arbeit gegenüber sehr aufgeschlossen. Ich bin sehr glücklich darüber, dass wir dort arbeiten können. Durch diesen Auftrag ist mir ganz deutlich geworden, wie sehr ich mir wünsche, dass geomantische Arbeit in jedem Bauvorhaben selbstverständlich wird."

So beginnt der schriftliche Bericht der Geomantiegruppe. Es gab auch Stimmen, die bezweifelt haben, daß soetwas überhaupt Sinn macht. Aber auch die Kritiker meinten: Schaden kann es jedenfalls nicht. Ich habe Holger H. gebeten, einmal zu recherchieren, was Geomantie überhaupt ist. Er hat herausgefunden:

"Geomantie - im Einklang mit den Energien der Erde bauen - ist ein besonders in China verbreiteter Volksglaube, aus Erdzusammensetzung und Sandfiguren Weissagungen erstellen zu können. Geomantie, sowie Feng Shui, Radiaesthesie, Lo Shu und weitere aus dem asiatischen Raum stammende Techniken sind Themen, die einen jahrhundertelangen Hintergrund haben. Bisher war es in jeder Kultur selbstverständlich, auf die Gegebenheiten von Umwelt und Natur zu achten und diese in das Bauen einfliessen zu lassen. Erst durch die moderne Wissenschaft und deren Aufklärung - "Alles was nicht messbar ist, ist nicht existent" -, wurde dieses Wissen in den Hintergrund gedrängt, der Mensch hat verlernt zu fühlen und spüren. In der heutigen Zeit wird dieses Wissen, das sich aus Beobachtung und Erfahrungen zusammensetzt, durch die Quantenphysik erklärt. Mit Hilfe der Geomantik und ähnlicher Techniken wird nicht nur auf den Bau als solchen, sondern auch auf die Inneneinrichtungen der Häuser Wert gelegt. Berücksichtigt wird  die Wirkung der fünf Elemente, Harmonie (Ying Yang), die Bestimmung positiver und negativer Bereiche im Haus, astrologische Einflüsse, Erdstrahlen, energetische Reinigung, Elektrosmog und die Aktivierung positiver Plätze."

In ihrem Gutachten schreibt Agnes weiter:

"Unser erster Arbeitstag dort war am 17.12.2001. Nach gemeinsamer Erdung hat uns Tanja in die Durchfahrt des Hinterhauses geführt. Ich hatte das Gefühl, jemand hält mich an den Handgelenken sehr fest bzw. ich bin gefesselt. Auch an den Schultern wurde ich festgehalten. Ich habe Angst in mir gespürt. Ich war starr, nicht fähig mich frei zu bewegen. Das ist wohl das Thema, vor allem hier im Hinterhaus. Hier konnte sich niemand frei entfalten, erst die ‰rmlichen sehr beengten Wohnverhältnisse, Faschismus, Kontrolle der Machtorgane der DDR. (...) Im Innenhof, weit oben, haben wir den Hausengel gefunden. Hier ging es uns viel besser, das Tönen ging leichter. Wir haben versucht den Engel nach unten zu tönen. Ich hatte das Gefühl, er ist nicht bis nach unten gekommen, sondern er hat sich seitlich verteilt und ist dann wieder aufgestiegen. Wir haben Lichtsäulen getönt, damit die unerlösten Seelenteile aus dem Hinterhaus aufsteigen können. (...)

Zum Schluß waren wir auf dem Nachbargrundstück, einem entkernten großen Hof. Trotz großer Bäume war er grau und tot. (...) Jana und ich sind zutiefst auf unsere DDR - Vergangenheit gestoßen. Uns wurde bewußt, dass wir uns von der DDR nicht wirklich verabschiedet haben, von der Illusion einer sozialen gleichberechtigten Gesellschaft. Wir fühlten Schmerz und Resignation, entstanden durch das nicht vorhandene Vertrauen in die Menschen. (..) Wir waren alle vier ziemlich geschafft. Ich denke, es ist sehr gut, daß wir in dieser Gegend arbeiten (...)"

Soweit, in Auszügen, der Bericht von Agnes. Im neuen Jahr besuchte die Geomantiegruppe nochmals unsere Baustelle, diesmal berichtet Tanja von merklichen Veränderungen:

"Am 9.1.2002 trafen wir uns wieder zu viert in der Oderberger Str. 12. Diesmal waren wir fast erstaunt über die Veränderung des Ortes. Es gab noch viel Schmerz. Doch die Botschaft der Vergebung und die Freude über einen freien kreativen Ausdruck an diesem Ort waren schon spürbar. Wir waren uns darin einig, es ist noch viel zu tun, viel auszudrücken in Liebe und Wahrheit, damit eine wirklich tiefe Vergebung zwischen Ost und West, eine wahre Wiedervereinigung und Heilung stattfinden kann. (...)"

In der Tat hat sich um den Jahreswechsel herum viel Positives auf der Baustelle in der Oderberger Str. entwickelt. Nicht nur der Bau hat Fortschritte gemacht, auch hat in der Zwischenzeit Gruppe der zukünftigen Bewohner Form angenommen. Ob nun wegen oder trotz der geomantischen Arbeit, das ist eine Frage, die wir gerne weitergeben möchten an unsere Leserinnen und Leser. Wie gesagt: Schaden kann es nicht.

Stefan Schneider

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Wenn Sie dazu einen Kommentar, eine Kritik oder Interesse an einer Mitarbeit an der Geomantiegruppe haben, nehmen Sie bitte Kontakt auf:

mob e.V.

- Stichwort: Geomantie-Gruppe

Oderberger Str. 12

10435 Berlin

oder per Fax:

030 - 246 279 xx

oder per email:

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