Das ist unser Haus! Oderberger Str. 12 - Jeder Mensch braucht eine Wohnung - eine Bank ist kein Zuhause!

Seit knapp 18 Jahres gibt es das Programm "Wohnungspolitische Selbsthilfe". Entstanden aus den Zeiten der Westberliner Häuserbesetzungen war die Zielstellung dieses Programms, Wohnraum, in der Regel Altbauten, wieder herzustellen unter Beteiligung der Bewohner in Eigenleistung ("Muskelhypothek"), wobei der Eigenanteil in der Regel 15 - 20% des gesamten Bauvolumens ausmacht. Mit einem jährlichen Förderetat von 35 Mio. DM können pro Jahr etwa 7 - 10 Projekte gefördert werden. Aufgrund der gegenwärtigen Haushaltssituation steht zu befürchten, daß das Programm auf die Streichliste des Senats gerät. Nicht zuletzt aus diesem Grund lud die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung am 27.06.2001 zu einer Fachtagung unter dem Titel " Wohnen, Leben, Nachbarschaft" - Bauliche Selbsthilfe im Kiez" in die Fabrik Osloer Str. ein, um Zwischenbilanz zu ziehen und zu diskutieren, wie es weiter geht: "Bisher sind in diesem Programm 367 Projekte in den Innenstadtbezirken Berlins erfolgreich durchgeführt worden. In den 80er Jahren und kurz nach der Wende sanierten vorwiegend jugendliche Besetzer ihre Häuser. Heute nutzen junge Mietergenossenschaften, Mietergemeinschaften und Träger sozialer Wohnformen die Möglichkeit, Wohnen und Arbeiten im Stadtteil langfristig in einer sozialen Gemeinschaft zu verankern. Die Nachfrage reißt nicht ab und doch scheint das Programm bei Haushaltseinsparungen immer wieder gefährdet zu sein."

Zwar gibt es eine Reihe Einwände gegen das Programm: Das Antragsverfahren ist zu kompliziert, es sind sehr viele Hürden zu nehmen. Zu den Hürden, die hier zu meistern sind, können wir aus eigener Erfahrung eine ganze Menge Stichworte nennen: langwieriges Antragsverfahren, einzuholende Genehmigungen, Prüfverfahren (Statik, Schornsteinfeger, Feuerwehr und anders mehr), finanzielle Vorausleistungen von der 1. Förderrate (Gutachterkosten, Steuern, Bank-, Prüf, Gutachter- und Bürgschaftsgebühren), Material- und Werkzeugkosten.

In den letzten Ausgaben haben wir Sie um Hilfe geben, weil uns noch 45.000 DM fehlen, (12.000 DM für die Bürgschaftsgebühr, um die Finanzierung der Förderung zu sichern, sowie weitere 33.000 DM für Werkzeuge, Maschinen, Transporte und Bauaufzug. In der Zwischenzeit sind wir - dank Ihrer Hilfe - unserem Ziel um 12.098 DM näher gekommen. Bei allen Spendern und Unterstützern möchten wir uns herzlich für Ihr Vertrauen bedanken. Damit ergibt sich folgendes Bild:

Soll    Ist    noch fehlend    für was       

12.000 DM    8.500 DM    3.500 DM    Bürgschaftsgebühr       

33.000 DM    3.598 DM    29.402 DM    Werkzeug, Maschinen etc.        

45.000 DM    12.098 DM    32.902 DM    Summe    

Liebe Leserinnen und Leser, wir wissen, daß Sie mit tätiger Unterstützung unser Bauvorhaben begleiten. Lassen Sie uns nicht auf halben Wege stehen und helfen Sie uns, ein wichtiges Vorhaben für arme und obdachlose Menschen voranzubringen. Schon hier und heute möchten wir uns für Ihre Unterstützung herzlich bedanken!

Ein weiterer wichtiger Diskussionspunkt der Tagung zum Programm "Wohnungspolitische Selbsthilfe" war folgender Einwand: In Zeiten vieler leerstehender Wohnungen ist zu begründen, warum trotzdem immer noch in den sozialen Wohnungsbau investiert werden soll. Das wichtigste Argument der Tagung war die soziale und kulturelle Wirkung dieses Programms, die allein dadurch entsteht, daß Menschen sich entschließen, in Gemeinschaft ein Haus zu sanieren. Ein Beispiel dafür ist der Verein mob - obdachlose machen mobil e.V., der sich auf dieser Tagung mit seinem Vorhaben vorstellen konnte: Mit dem Bauvorhaben in der Oderberger Str. 12 wird der Verein mob e.V. Wohnungen schaffen - preisgünstigen Wohnraum, der auch für ehemals Obdachlose erschwinglich ist. Die Sanierung der beiden Wohngebäude im Stadtteil Prenzlauer Berg ist von mob - obdachlose machen mobil e.V. mit viel Mühe, Kraft und Engagement vorbereitet worden. Seit Februar 2001 laufen die ersten Bauarbeiten. Freiwillige, ehrenamtliche Helfer, Obdachlose und ehemals Obdachlose haben schon einiges weggeschafft und abgerissen (wir berichteten in den vergangenen Ausgaben) - Wände abgerissen, Steine gestapelt, Schutt sortiert für die Container.

Knapp 10.000 Menschen sind laut Auskunft des Berliner Senats obdachlos. Hinzu kommt eine Dunkelziffer von weiteren 2.000 oder 3.000 Menschen, die mehr oder weniger auf der Straße leben. Die Ursachen dafür sind vielfältig: Arbeitslosigkeit, Krankheit, Überschuldung. Persönliche Schicksalsschläge kommen häufig hinzu. Obdachlose sollen aus ihrer scheinbaren Sinnlosigkeit herausgeholt werden und eine neue Arbeits- und Lebensperspektive gewinnen. Beide Altbauten sollen mit Unterstützung von Helfern und Freiwilligen aus unserem Verein fertiggestellt werden. Um die Hoffnungen all derer, die unsere Unterstützung benötigen, nicht zu enttäuschen, benötigen wir Ihre Hilfe. Wir haben ein ehrgeiziges Vorhaben in Angriff genommen, daß wir nur gemeinsam schaffen werden.

Ihr mob - Team

Selbstverständlich stellen wir Ihnen eine steuerlich abzugsfähigen Spendenbescheinigung aus. Bitte geben Sie dafür deutlich Ihren Namen und Ihre Anschrift auf dem Überweisungsträger an!

Stefan Schneider

Solidarische Hinweise

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