Editorial

Keine Frage: Looser/Strassenfeger ist die strassenzeitung zwischen Bremen und Tübingen, Berlin und Essen, Wittstock und Bensheim. Zugegeben: Die nunmehr ein halbes Jahr dauernde Zusammenarbeit zwischen den Looser-Leuten aus Südhessen und den Strassenfegern aus Berlin war auch nervig und stressig. Es ist nicht ganz einfach, redaktionelles Arbeiten über eine Distanz von 600 Kilometern zu koordinieren, ohne da§ sich jemand auf dem Schlips getreten fühlte, weil ein Artikel nicht berücksichtigt wurde oder zu spät eintraf. Dennoch: Die Zwischenbilanz ist positiv, das Vorhaben hat sich bisher ausgezahlt: Neue Verteilerstellen konnten aufgebaut werden, regionale Gruppen haben sich gegründet und weitere im Entstehen, Artikel und Spenden erreichen uns aus ganz Deutschland, auch in den Medien werden wir als die strassenzeitung zu Kenntnis genommen. Und vor allem für arme und obdachlose Menschen, die hŠufig unterwegs sind oder sein müssen, ist es ganz wichtig, auf diese bundesweit verbreitete strassenzeitung zurückgreifen zu kšnnen, um ein paar Mark zum Überleben zu verdienen. Es entsteht soetwas wie Solidarität untereinander, bisweilen auch Freundschaften. Erst kürzlich hatten wir einen VerkŠufer aus Bielefeld in Berlin zu Gast, der ganz selbstverständlich als Kollege unter Kollegen aufgenommen wurde.

Vieles ist erreicht, nicht alles ist perfekt. Wir arbeiten zur Zeit nachhaltig daran, diese Idee der Selbsthilfe weiter zu verbessern: Eine übersichtlichere Gestaltung, ein klareres redaktionelles Profil, weitere Verteilerstellen, neue Partner und Gruppen, bundesweit. Damit diese Gazette schon bald das wird, was sie jetzt (in AnsŠtzen) schon ist: die strassenzeitung! Seien Sie gespannt, wir sind es auch!

Stefan Schneider & Werner Picker

Solidarische Hinweise

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