Liebe Leserin, lieber Leser,
unser Mitarbeiter Peter rief an letzten Donnerstag aus der Notübernachtung, er wollte irgend etwas wissen wegen der Weihnachtsfeier. Es war krachend kalt die letzten Tage, und beiläufig fragte ich ihn:
"Ihr müßtet ja ausgelastet sein jetzt bei Euch!"
- "Nein," sagte er, "sind wir nicht!"
"Woran liegt's denn?", wollte ich wissen, denn auch unser Treffpunkt war eigentlich die letzten Tage immer rappelvoll an Besuchern, die sich aufwärmen wollten.
- "Naja," sagte er, "zwei Matratzen fehlen, wir haben doch immer so einen hohen Verschleiß!"
"Dann besorgt doch welche, Du weißt doch selbst, wie kalt es draußen ist!"
"Ja, da ist irgendwas in Arbeit!"
Das war mir nun viel zu ungefähr und zu vage, und ich sagte, "Du, heute nachmittag kriegst Du welche!"
Als wäre er bestellt worden, kam gerade Ingo, unser ehrenamtlicher Fahrer, zur Tür rein, der für uns immer die gespendeten Lebensmittel abholt zur Versorgung unseres Treffpunktes.
"Du, die in der Notübernachtung brauchen noch zwei Matratzen, und Matratzen sind ja nicht schwer," Ingo kann nämlich nicht schwer heben, "wenn ich Dir einen Beifahrer organisiere, kannst Du bei dem Möbellager der Stadtmission vorbeifahren, zwei abholen und bei der Notübernachtung vorbeibringen? Liegt doch alles auf dem Weg und sie haben jetzt gerade offen!"
Zufällig hörte gerade Andreas aus der Buchhaltung dieses Gespräch mit, der gerade Mittagspause machen wollte.
"Du, das kürzen wir ab, wir haben doch hier oben noch zwei Matratzen. Wir tragen sie gleich runter und fahren sie mal eben vorbei! Und dann gebe ich Dir noch Geld mit zum Tanken!"
Eine halbe Stunde später hatte die Notübernachtung zwei neue, gespendete Matratzen und am Abend konnten zwei weitere Menschen einen Schlafplatz bei uns finden.
Ich berichte diese Episode, weil sie zeigt, wie wichtig gerade in diesen Tagen Ihre Unterstützung ist, die unmittelbar obdachlosen Menschen zu Gute kommt. Viele wirken daran mit, diese Hilfe möglich zu machen. Deshalb ich möchte Sie einladen, eine Patenschaft zu übernehmen für "Ein Dach über dem Kopf!" Weitere Informationen erhalten Sie dazu auf der Rückseite dieser Zeitung.
Liebe Leserin, lieber Leser, mit der Einführung des Euro zu Beginn des neuen Jahres müssen wir alle sorgsam umgehen mit dem neuen Geld. Aber ich möchte Sie ermutigen: Sparen wir nicht an der falschen Stelle! Jeder Kältetote ist einer zuviel. Gerade jetzt brauchen obdachlose Menschen Ihren Beistand. Jeder Beitrag ist willkommen. Danke.