Guten Tag!

Nachstehender Artikel von Wolfgang Koschnick zum Thema Strassenzeitungen ist nicht wirklich gut. Er enthält zwar sehr viele Fakten, ist aber äussert unsystematisch. Ich veröffentliche ihn  dennoch wegen der Fülle an Materialien einerseits und andererseit wegen den umfangreichen Literaturangaben am Ende des Beitrags. Möglicherweise wird das einmal der Einstieg für einen längeren Beitrag dazu.

Gruss

stefan schneider, Berlin 02.07.2007

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Wolfgang J. Koschnick - 1.7.2007

Tombrocks Titel zum VagabundenAls „Straßenzeitung“ oder „soziale Straßenzeitung“ bezeichnet man alle Publikationen, die von Wohnungs- und Arbeitslosen auf der Straße verkauft oder verteilt werden und an deren Herstellung sie mit beteiligt sind.

Der geläufigere Ausdruck „Obdachlosenzeitung“ trifft auf manche Projekte nicht wirklich zu, weil unter den Verkäufern mitunter einige sind, die niemals obdachlos waren. Er hat dennoch eine gewisse Berechtigung, weil ursprünglich wohnungs- und obdachlose Menschen die Zielgruppe der allermeisten Straßenzeitungen bildeten; sei es, dass sie selbst die Zeitung herausgaben, sei es, dass sie gemeinsam mit Sesshaften eine Zeitung machten oder dass Sesshafte eine Zeitung produzierten, die dann von Wohnungslosen verkauft wurde. Außerdem beschäftigen sich die meisten Zeitungen inhaltlich im Schwerpunkt mit Wohnungs- und Obdachlosigkeit. Auch der überwiegende Teil der Verkäufer ist oder war kurze oder längere Zeit wohnungs- bzw. obdachlos.

Zwischen den in Deutschland erscheinenden Straßenzeitungen bestehen große Unterschiede. Manche erscheinen sehr unregelmäßig, andere monatlich oder gar 14-täglich. Die einen haben eine Auflage von wenigen hundert oder tausend Exemplaren, andere verkaufen mehrere zehntausend Exemplare. Manche werden von professionellen Journalisten gestaltet, andere entstehen in Eigenverantwortung von Wohnungslosen, wieder andere sind aus Einrichtungen der Wohnungslosenhilfe erwachsen.

Außerdem gibt es von Ehrenamtlichen verantwortete Projekte und Mischformen, die von (Ex)-Wohnungslosen und Sozialarbeitern gemeinsam gestaltet werden.

In der Regel werden Straßenzeitungen unter der Leitung von Sozialarbeitern von Obdachlosen gemacht und von ihnen auf der Straße verkauft. Einen Teil des eingenommenen Geldes darf der Verkäufer behalten, um sich ein neues Leben aufzubauen. Thema ist vor allem das „Leben im Abseits“, von dem nicht nur in Lebensgeschichten und Erfahrungsberichten, sondern auch in Gedichten und Kurzgeschichten von der Straße berichtet wird. Auch mit Veranstaltungskalendern und Literaturtipps wird oft versucht, das Blatt interessanter für den Leser zu gestalten. Verlosungen von gesponserten Kunstwerken tragen zur Attraktivität der Druckwerke bei.

Einige Straßenzeitungen bieten auch die Möglichkeit, Kleinanzeigen aufzugeben. Dies und der Verkauf von Anzeigen auf ihren Seiten oder auf ihrer Web-Site ist eine Einnahmequelle für die Zeitungen.

Für die Mediaplanung sind die Straßenzeitungen nur begrenzt von Interesse. Es gibt nach wie vor wenig verlässliche Media-Daten. Reizvoll für Werbungtreibende ist bestenfalls die Möglichkeit, mit einer geschalteten Anzeige für sich zu werben und sich gleichzeitig ein Image als Wohltäter zu verpassen. Die Unterstützung der Wirtschaft für die Obdachlosenzeitungen durch Spenden oder ehrenamtliche Mithilfe ist überraschend groß.

Die Idee der Straßenmagazine stammt aus den USA. Ende der 1980er-Jahre entstand das erste Magazin dieser Art in New York gegründet. Grundidee war es, Wohnungslosen etwas in die Hände zu geben, das sie verkaufen konnten. Sie sollten nicht mehr betteln müssen.
In New York sah der vermögende Engländer Gordon Roddick („The Body Shop“) erstmals Straßenzeitungen und gründete daraufhin zusammen mit John Bird im September 1991 in London das Magazin „The Big Issue“, von dem rund 300 000 Exemplare pro Woche in mehreren Städten Großbritanniens verkauft werden. Von dort breitete sich das Magazin auch auf Schottland und Wales aus. Heute liest über eine Million Menschen jede Woche diese Zeitschrift.

70 % der Einnahmen des Blatts, das auch deutschen Obdachlosentiteln als Vorbild diente, werden durch den Straßenverkauf der rund 800 obdachlosen Verkäufer erwirtschaftet. Den Rest decken Werbung, Sponsoren und Spenden.

Anspruch des Herausgebers ist es, Verkäuferinnen und Verkäufer in einem Beruf des Zeitungsmetiers auszubilden, zumindest zu qualifizieren und Verantwortungsbewusstsein für das eigene Leben zu wecken, damit sie über kurz oder lang unabhängig von dem Zeitungsprojekt in Selbständigkeit leben können. Die Verkäufer des „Big Issue“ werden speziell geschult und streng kontrolliert. Anders als die meisten deutschen Straßenzeitungen betreibt „The Big Issue“ objektiven Qualitätsjournalismus ohne soziale Larmoyanz. Das Blatt bietet eine bunte Themenmischung mit leicht sozialem Touch.

Straßenzeitungen (Obdachlosenmagazine) gibt es heute in fast jedem europäischen Land ebenso wie in den USA oder Australien. „The Big Issue“ ist nach wie vor die Mutter aller Straßenzeitungen. Sie besteht aus acht einzelnen Organisationen in ganz Großbritannien und Südafrika und erreicht monatlich 1,3 Millionen Leserinnen und Leser. Weitere Informationen finden sich unter den Web-Adressen http://www.bigissue.com, http://www.bigissuescotland.com und http://www.bigissueinthenorth.com.Die Straßenmagazine schlossen sich 1994 im International Network of Street Papers (INSP) zusammen. Motivation war die Einsicht, dass ein weltweiter Verband den Anliegen der Straßenzeitungen wesentlich mehr Gewicht verleihen kann als die einzelnen Zeitungsprojekte. Im Netzwerk sind Straßenmagazine aus 22 Ländern in Europa, Afrika, Amerika und Australien vertreten, die gemeinsam eine Auflage von mehr als einer Million Exemplaren erreichen.
Das INSP sieht sich als internationaler Verband mit der Aufgabe, eine weltweite Vernetzung von Straßenmagazinen möglich und die Belange obdach- und mittelloser Menschen öffentlich zu machen. Das INSP hat es sich zum Ziel gesetzt, gesellschaftliche Veränderungen herbeizuführen und sozial ausgegrenzten Menschen zu helfen. Daneben stehen die gegenseitige Unterstützung der Straßenzeitungen, deren Austausch untereinander und Hilfestellung bei Neugründungen im Vordergrund.

Weitere Informationen über den Verband, seine Organisation, Aktivitäten, Mitglieder und Zielsetzungen finden sich unter der Web-Adresse http://www.street-papers.com. Dort steht auch eine vollständige Liste aller dem INSP angeschlossenen Straßenzeitungen.

Neben politischen Kampagnen und gegenseitiger Unterstützung soll auch ein internationaler Anzeigenverbund aufgebaut werden. Einmal im Jahr erscheinen die INSP-Mitglieder mit einem gemeinsamen Titelbild, um weltweit Solidarität und Gerechtigkeit einzufordern und auf den Weltarmutstag am 17. Oktober hinzuweisen.

Die ersten deutschen Straßenmagazine entstanden zu Beginn der 1990er-Jahre in Hamburg, München und Berlin. Eines der ersten Projekte war „Bank Extra“ in Köln. Mehr als ein Jahr vor „Hinz & Kunzt“ und „Biss“ erschien im Juni 1992 die erste Ausgabe als Initiative von Wohnungslosen und Sozialarbeitern.

Ende 1993 kam erstmals „Hinz & Kunzt“ in Hamburg heraus. Im September 1994 brachte es die Zeitschrift auf eine Monatsauflage von 120 000 Exemplaren. Heute ist „Hinz & Kunzt“ ist ein professionelles Magazin, das nicht nur aus dem Alltag der Obdachlosen berichtet, sondern auch über Kunst und Kultur.

„Hinz & Kunzt“ war Vorbild für „Asphalt“, Hannover, „fiftyfifty“, Düsseldorf, „Trott-war“, Stuttgart und „Biss“, München, die sich alle in einer Größenordnung von zwischen 30 000 und 55 000 monatlich gedruckten Exemplaren bewegen. Ferner gehören „Bodo“, Bochum und Dortmund, mit einer monatlichen Auflage von durchschnittlich etwas über 20 000 und „Die Straße“ aus Solingen mit 10 000 Exemplaren pro Monat zu dieser Gruppe.

Auch in sozialpolitische Kontroversen mischt sich die Redaktion ein. So forderte das Blatt immer wieder, dass Obdachlose nicht aus der Innenstadt vertrieben werden dürfen. Neben „Hinz & Kunzt“ ist „Biss“ übrigens eines der wenigen Blätter, die sich der Auflagenkontrolle der Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern e.V. (IVW) unterziehen.

Dabei hatten die Initiatoren des „Hamburger Straßenmagazin" vom Diakonischen Werk noch bei der Gründung selbst die allergrößten Bedenken, ob das eigene Produkt sich am Markt würde behaupten können. Schließlich sind Obdachlose kaum eine wichtige Zielgruppe für die Werbung treibende Wirtschaft.

Die notwendige Anschubfinanzierung von 50 000 Mark leistete die Nordelbische Kirche. Private Sponsoren wie der Hamburger Großverlag Gruner + Jahr griffen dem Projekt ebenfalls unter die Arme. Das redaktionelle Konzept beruht auf einem Programmteil, der Kulturtipps bietet, und einem redaktionellen Teil, der teils von professionellen Schreibern, teils von Wohnungslosen gestaltet wird.

Durch eine Fragebogenaktion erhob die Zeitung Daten über ihre Leser. Danach sind Dreiviertel der „Hinz & Kunzt"-Leser Frauen, fast die Hälfte hat Abitur oder Studium. Am erstaunlichsten jedoch: 38 % verdienen über 2000 Euro monatlich. Im Durchschnitt der Gesamtbevölkerung trifft das jedoch nur auf 28 % zu. Gut 99 % derjenigen, die den Fragebogen zurückschickten, gaben an, sie wollten das Heft wieder kaufen.

Zum ersten Mal im Oktober 1993 erschien „Biss“ („Bürger in sozialen Schwierigkeiten“) aus München mit 11 Ausgaben im Jahr mit je einer Auflage von 35 000 Exemplaren. „Biss“ wird vom Verein „Bürger in sozialen Schwierigkeiten“ herausgegeben. Die Zeitschrift soll Hilfe zur Selbsthilfe leisten. Der Verkauf des Blatts erfolgt ausschließlich auf der Straße und durch die Betroffenen selbst.

1996 begann „Biss“ mit unentgeltlichen Fortbildungsangeboten (Schreibwerkstätten, EDV-Kurse, etc.) für Bürger in sozialen Schwierigkeiten. Durch Öffentlichkeitsarbeit wie Diskussionsrunden, Hearings, Podiumsgespräche und Vorträge in Schulen möchte der Verein die Öffentlichkeit aufklären und für Menschen in sozialen Notlagen sensibilisieren.

Im Frühjahr 1994 gründeten Journalisten und Privatleute in Stuttgart das soziale Projekt „Trott-war“. Im November erschien die erste Ausgabe der Straßenzeitung mit einer Druckauflage von 10 000 Exemplaren; davon konnten 8000 verkauft werden. Zum Zeitpunkt der Gründung existierte in Stuttgart bereits das Straßenmagazin „Prisma/Prisant“. Über ein Jahr teilten sich die beiden Zeitungsprojekte den Markt auf Stuttgarts Straßen, bis dann zum September 1995 die Fusion beider Vereine beschlossen wurde.

Ziel von „Trott-war“ ist es, Wohnungs- und Langzeitarbeitslosen zu helfen. Viele Wohnungs- und Langzeitarbeitslose haben ihre Selbstachtung verloren, fühlen sich häufig nicht mehr gebraucht und ertränken nicht selten ihre Verzweiflung im Alkohol. Die Straßenzeitung „Trott-war“ gibt ihnen Arbeit als Verkäuferinnen und Verkäufer. Nach meist langer Zeit wieder durch Arbeit Geld zu verdienen, motiviert die Betroffenen, macht sie unabhängig und selbständig und verhilft ihnen zu neuem Selbstvertrauen. Außerdem unterstützt „Trott-war“ die Verkäufer bei der Schuldenregulierung, bei der Suche nach einer Wohnung, beim Kampf gegen Alkohol- und Drogensucht, bei Gerichtsprozessen, bei der Wohnungseinrichtung und anderen Anforderungen des Alltags.

Am 26. August 1994 startete in Hannover das „Asphalt-Magazin“ mit einer Auflage von 30 000 Exemplaren den Verkauf. Schon anderthalb Wochen später mussten 10 000 Exemplare nachgedruckt werden. Von Oktober 1994 bis Mai 1995 konnte eine Auflage von 50 000 gehalten werden.
„fiftyfifty“ in Düsseldorf ist auch ein Magazin, das Obdachlosen hilft, sich selbst zu helfen. Vom Verkaufspreis dürfen die Verkäufer und Verkäuferinnen die Hälfte behalten; der Name ist Programm. Gleichzeitig ist „fiftyfifty“ ein Sprachrohr für Wohnungslose. Viele Artikel und Fotos stammen von Menschen auf der Straße.

Innerhalb nur eines Jahres wurden in Deutschland etwa 20 Straßenzeitungen gegründet. Nachdem, inspiriert durch den großen Erfolg von „Hinz & Kunzt“ in Hamburg, in den Jahren 1994 und 1995 Straßenzeitungsprojekte wie Pilze aus dem Boden geschossen waren, ist allerdings Phase der Euphorie vorbei. Inzwischen gibt es über 40 Straßenzeitungen mit einer Gesamtauflage von mehr als 500 000 Exemplaren in Deutschland. Von steigenden Auflagezahlen wird nur noch vereinzelt berichtet. Bei einigen Projekten ging der Absatz sogar zurück.

Das Ende des Wachstums führte auf zwei Ebenen zu Konkurrenzsituationen:

  1. Auf der Suche nach neuen Märkten versuchten und versuchen expandierende Straßenzeitungsprojekte in attraktiv erscheinenden Städten ansässige kleinere Projekte zur Kooperation zu bewegen oder zu schlucken.
  2. Auf der Suche nach neuen Verkaufsplätzen fahren Verkäufer in angrenzende Städte, um dort ohne Rücksicht auf Verkäufer des dort ansässigen Blattes ihre Zeitungen abzusetzen. Auf beiden Ebenen setzten sich im Normalfall größere, auflagenstärkere Zeitungen durch.


Straßenzeitungen müssen sich einerseits am Markt behaupten und arbeiten andererseits mit und für Menschen, die „der Markt“ nicht haben will. In diesem Dilemma befinden sich alle Projekte. Die Hoffnung, durch die Beschäftigung in einem Straßenzeitungsprojekt wieder „fit“ für den Arbeitsmarkt zu werden, erfüllt sich nur für wenige. Straßenzeitungen bieten in den allermeisten Fällen kein Sprungbrett in die gewünschte Lebens- und Wohnform. Straßenzeitungen können auch das Versagen der Arbeitsmarktpolitik nicht korrigieren.

Die Straßenzeitungen erfüllen gleichwohl viele Funktionen. Sie bieten Lebenshilfe für Wohnungslose und sollen zugleich Vorurteile der breiten Bevölkerung gegenüber den Obdachlosen abbauen. Sie wollen Obdachlosen eine Perspektive geben und ihnen ein festes Einkommen sichern; denn vom Verkaufspreis geht meist die Hälfte direkt an den Verkäufer. Sind die Kosten wie Druck und Papier bezahlt, wird jede Mark, die der Verkauf der Titel und der Anzeigen einbringt, zum Nutzen der Wohnungslosen eingesetzt. Um ihnen allen zu helfen, reichen allerdings die Einnahmen bei weitem nicht; denn es gibt etwa 880 000 Wohnungslose in Deutschland.

Immerhin 28 Straßenzeitungen mit einer Gesamtauflage von 500 000 Stück pro Monat formulierten im Oktober 1997 in einer gemeinsamen Presseerklärung: Straßenzeitungen „wollen ... zu einem Faktor in der öffentlichen Meinungsbildung werden, ohne das gemeinsame Ziel aus den Augen zu verlieren: Straßenzeitungen dienen als Sprungbrett in die vom Verkäufer gewünschte Lebens- und Wohnform.“

Ziele der verschiedenen Magazine sind u.a. die Schaffung neuer Arbeitsplätze, Information über soziale Projekte, ein geregeltes Arbeitsleben der Verkäuferinnen und Verkäufer, die Stärkung des Selbstwertgefühls, die finanzielle Unterstützung und die Funktion als Sprachrohr sozialer Randgruppen.

So baute das Berliner Straßenmagazin „Straßenzeitung“ ein Haus zur Notschlafstelle für Wohnungslose aus. Die Verkäuferinnen und Verkäufer des Straßenmagazins „Biss“ in München können selbst einen sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplatz durch den Verkauf einer bestimmten Stückzahl des Magazins pro Monat schaffen. In Hamburg modernisierte „Hinz & Kunzt“ in der Innenstadt einen Fußgängertunnel, betreibt dort ein Kaffee und einen Buchladen, in dem gespendete Bücher verkauft werden. Zudem gibt es dort einen Servicepunkt, der als Touristeninformation dient. In Zusammenarbeit mit der Stadt Hamburg wurden zahlreiche Arbeitsplätze geschaffen.

Etwa die Hälfte der Marktteilnehmer ist inzwischen auch im Internet präsent. Ziel ist vor allem der Informationsaustausch unter den Projekten selbst. Viele Websites sind daher miteinander verlinkt. Mittlerweile gibt es sogar ein europäisches Netzwerk.

Die Konzeptionen der professionell arbeitenden Projekte lassen sich etwa folgendermaßen zusammenfassen:

  1. Der Verkauf steht im Mittelpunkt der „Hilfe zur Selbsthilfe“.
  2. Durch den Zeitungsverkauf verdienen Wohnungs- und Arbeitslose Geld, werden unabhängig und kommen in Kontakt zur „normalen“ Bevölkerung.
  3. Das Selbstvertrauen der Verkäufer wächst ebenso wie das Verständnis der Bevölkerung.
  4. Auf Grund ihres neu erwachten Selbstvertrauens können die Verkäufer – unterstützt durch Fachkräfte – ihre Probleme angehen und ihre Ausgrenzung schrittweise aktiv beenden.


Um über die Herstellung eines guten Produkts eine stabile Auflage und damit eine verlässliche Einnahmequelle für die Verkäufer und Verkäuferinnen zu garantieren, wird mit professionellem Personal gearbeitet. Ein oder mehrere fest angestellte Journalisten sind redaktionell verantwortlich und schreiben einen Großteil der Texte. Das Layout machen in der Regel freie Layouter. Im Vertrieb, der zum Teil völlig von der Redaktion losgelöst ist, arbeiten meist ein oder mehrere „Betroffene“. Für Sozialdienstaufgaben ist bei manchen Projekten wie bei „Hinz & Kunzt“ oder „Trott-war“ ein Sozialarbeiter oder eine Sozialarbeiterin zuständig. Die meisten Wohnungs- und Arbeitslosen betätigen sich ausschließlich im Verkauf.

Die Finanzierung der Projekte erfolgt im Wesentlichen durch fünf, von Projekt zu Projekt unterschiedlich wichtige Einnahmeposten:

  • Straßenverkauf: Die Kosten der Projekte lassen sich über den Straßenverkauf der Zeitungen, bei dem der Verkäufer bzw. die Verkäuferin rund die Hälfte des Verkaufspreises erhält, nur zum Teil einspielen.
  • Anzeigen: Alle größeren Straßenzeitungen enthalten – in der Mehrzahl kleinformatige – Anzeigen. Anzeigenkunden sind hauptsächlich in der Stadt und der Region ansässige Firmen, soziale Organisationen und Kulturbetriebe.
  • Spenden: Ein wesentlich größerer Anteil der Einnahmen stammt aus Spendengeldern. „Hinz & Kunzt“ z.B. bestreitet 20 % der monatlich für die Herstellung der Zeitung notwendigen Gelder aus Spenden. „Biss“ erwirtschaftet aus Spenden, Fördermitgliedsbeiträgen, Stiftungsgeldern und Geldbußen fast 40 % der benötigten Mittel. Um nicht zu sehr von saisonalen Schwankungen oder unvorhergesehenen Ereignissen, die Spenden abziehen, betroffen zu sein, haben die meisten Projekte Freundeskreise und Fördermitgliedschaften eingerichtet.
  • Sponsoren: Für Sponsoren scheinen die meisten Straßenzeitungsprojekte nicht attraktiv zu sein. Weder „Hinz & Kunzt“ noch „Biss“ haben Sponsoren. „fiftyfifty“ arbeitet erfolgreich mit namhaften Künstlern zusammen.

Förderungen des Arbeitsamts bzw. der Kommune: Der Löwenanteil der Kosten entfällt auf die Bezahlung des angestellten Personals. „Biss“, „Trott-war“, „Asphalt“ und „Die Straße“(Solingen) arbeiten deshalb mit von der Kommune als Träger der Sozialhilfe geförderten Personen. Die Höhe der übernommenen Kosten ist zum Teil erheblich.

Bei den nach dem Profi-Konzept arbeitenden Projekten steht die Herstellung einer Zeitung und ihr Verkauf im Mittelpunkt. Darüber hinaus ist eine Straßenzeitung jedoch auch ein Sozialprojekt. Die wichtigste sozialdienstliche Aufgabe ist die Beschaffung von Wohnraum. Wie eine von „Hinz & Kunzt“ 1995 durchgeführte Analyse zeigt, wünschen sich fast alle Verkäufer und Verkäuferinnen eine eigene Wohnung.

Dafür hat das Hamburger Projekt einen ausschließlich aus Spenden finanzierten Wohnungspool gegründet. Unter dem Motto „Ab in die eigene Wohnung – „Hinz & Kunzt“-Verkäufer werden Mieter wie Du und ich“ – beschaffen drei Sozialpädagoginnen und ein ehemaliger Wohnungsloser Wohnungen von öffentlichen und privaten Vermietern, helfen bei der Wohnungssuche, vermitteln zwischen Vermietern und Wohnungslosen und betreuen bei Bedarf die zum Teil jahrelang wohnungslos gewesenen Mieter.

Auch für „Trott-war“ ist es ein zentrales Ziel, für wohnungslose Verkäufer und Verkäuferinnen eine Bleibe zu finden. Allen Verkäufern wird innerhalb weniger Wochen eine „Trott-war“-Wohnung vermittelt. Das Projekt hat Zugang zu einer Notfallkartei. Auch Anzeigen, in denen unter Angabe der Verkäufernummer Wohnungen gesucht werden, scheinen sich bewährt zu haben. „Biss“ will über den Kauf von Belegungsrechten Verkäufern zu Wohnraum verhelfen. „fiftyfifty“ renoviert zusammen mit wohnungslosen Menschen Häuser und richtet diese ein.

Die nach dem Profi-Konzept arbeitenden Projekte bieten durch die professionelle Herstellung einer regelmäßig erscheinenden Zeitung einer großen Zahl von wohnungs- und arbeitslosen Menschen die Möglichkeit ein regelmäßiges kalkulierbares Einkommen zu erzielen. Durch den Verkauf der Zeitung und sozialdienstliche Unterstützung soll bei den Verkäufer und Verkäuferinnen die Verantwortung für das eigene Leben schrittweise (wieder) aufgebaut werden, bis sie im Idealfall unabhängig von den Projekten leben können. Durch die hohe Auflage haben die Zeitungen eine wichtige Aufklärungsfunktion der Bürger und besitzen im sozialpolitischen Diskurs vor Ort großes Gewicht.

Neben den auf professioneller Basis operierenden Straßenmagazinen bestehen Selbsthilfeinitiativen. Sie erscheinen meist in einer Stadt, mitunter aber auch bundesweit. So entstand beispielsweise die 1992-1998 in Köln monatlich erscheinende Zeitung „Von unge“ aus einer Gefangeneninitiative. Das Blatt verstand sich als eine kollektive Selbsthilfe, nicht jedoch als Obdachlosenblatt.

Ebenfalls ein Selbsthilfeblatt ist der seit 1995 14-täglich in Berlin erscheinende „Strassenfeger“. Herausgeber ist der gemeinnützige Verein „mob – obdachlose machen mobil e.V“, der sich „die Verbesserung der Lebensumstände von gesellschaftlich Benachteiligten und Ausgegrenzten, insbesondere Obdachlose und von Obdachlosigkeit bedrohte Menschen zum Ziel gesetzt hat.

Der „Strassenfeger“ versteht sich als Organ, das „entschieden Partei für Arme, Ausgegrenzte und Obdachlose“ nimmt. Er wird im Wesentlichen von wohnungslosen und anderen ausgegrenzten Menschen selbst gestaltet.

Zu den bundesweit agierenden Objekten zählte z.B. die Ende 1994 gegründete die Zeitung „Looser“, die von dem in Michelstadt im Odenwald ansässigen „Selbsthilfeförderverein Arbeit und Wohnen“ herausgegeben wurde. Zeitweise wurde der „Looser“ in über 30 Städten mit einer monatlichen Auflage von 40 000 Exemplaren verkauft. Dazu gehörten die größeren Städte im Umkreis von Michelstadt Heidelberg, Mannheim, Ludwigshafen und Darmstadt, jedoch auch weiter entfernte Regionen wie das Ruhrgebiet oder Bremen. Allerdings gab es immer wieder Konflikte mit örtlichen Publikationen, so dass die Zeitung Ende der 1990er Jahre eingestellt wurde. Ein weiteres Ziel des „Looser“ war es, mit anderen Straßenzeitungen zu kooperieren.

Der „Looser“ war wegen seines bundesweiten Engagements heftig umstritten. 1996 wurde er aus dem „Loccumer Abkommen“ von 1995 ausgeschlossen, in dem sich 21 Straßenzeitungen verpflichtet hatten, in einem schon von einem anderen Projekt besetzten Markt keine Zeitungen zu verkaufen und auf in Gründung befindliche Projekte Rücksicht zu nehmen. Insbesondere im Ruhrgebiet, wo die großen Städte längst aufgeteilt waren, hatte es wegen des Verkaufs des „Looser“ Probleme gegeben.

Die aus Selbsthilfeinitiativen hervorgegangenen Projekte weisen bei weitem nicht die konzeptionelle Homogenität der professionellen Blätter auf. Allen Selbsthilfeinitiativen gemeinsam ist, dass „Betroffene“ über die Belange des Projektes weitgehend selbst entscheiden und die Inhalte meistens selbst verantworten.

Einige Zeitungsprojekte werden von ehrenamtlichen Mitarbeitern herausgegeben. Zu dieser Gruppe gehören z.B. der „Straßenkreuzer“ aus Nürnberg und „draußen!“ aus Münster und Hamm. Es ist das wichtigste Ziel von „Straßenkreuzer“ und „draußen!“, für die meist wohnungslosen Verkäuferinnen und Verkäufer eine Verdienstmöglichkeit zu schaffen. So betonen ehrenamtliche Initiativen ebenfalls die durch den Verkauf neu erworbenen Fähigkeiten und ein wachsendes Selbstbewusstsein als wichtige Ziele.

Bei den von Einrichtungen der Wohnungslosenhilfe herausgegebenen Zeitungen lassen sich zwei Typen unterscheiden:

  1. Zeitungen, die auf der Straße verkauft werden und
  2. Zeitungen, die kostenlos verteilt oder ausgelegt werden.

Allen von Einrichtungen der Wohnungslosenhilfe herausgegebenen Blättern gemeinsam ist die ausschließliche Fokussierung auf Wohnungs- und Obdachlosigkeit.

Über die vier Gruppen hinaus gibt es jedoch auch Projekte, die von „Betroffenen“ und der Wohnungslosenhilfe gemeinsam initiiert wurden. „Hempels Straßenmagazin“ in Kiel wurde im Januar 1996 von Obdachlosen zusammen mit einem Sozialarbeiter gegründet. Die erste Auflage von 5000 Exemplaren wurde von damals drei Verkäufern in sechs Wochen verkauft.

Seit 1997 sind jeweils acht Sozialhilfeempfänger und drei Langzeitarbeitslose sozialversicherungspflichtig für ein Jahr angestellt, die von der Redaktion über den Druck bis hin zum Vertrieb das Straßenmagazin erstellen. Inhaltlich beschäftigt sich „Hempels“ fast ausschließlich mit den Themen Obdachlosigkeit und Armut. Auch die von Sozialarbeitern und „Betroffenen“ gemeinsam initiierten Projekte stellen ähnlich wie die Selbsthilfeprojekte und die von der Wohnungslosenhilfe herausgegebenen Zeitungen Wohnungslosigkeit, Armut und verwandte Themen in den Mittelpunkt. Inhaltlich werden die Blätter von „Betroffenen“ geprägt.

Nach dem Boom der Gründerjahre ist seit der Jahrtausendwende bei den sozialen Straßenmagazinen die Goldgräberstimmung vorüber. Die Auflagen sind bei vielen geschrumpft. Zunehmend lösen sich die Straßenzeitschriften auch von ihrer Fixierung auf die Obdachlosenproblematik.

Im August 2002 stellte gar das in Schwerin erscheinende Straßenmagazin „argus“ sein Erscheinen ein. Allerdings war es mit einer Auflage von zuletzt 2000 Exemplaren ohnehin nur eine kleine Publikation. Die Einstellung war symptomatisch für die Situation: Im Schweriner Raum machten sich drei Blätter gegenseitig Konkurrenz. Als die Arbeiterwohlfahrt die Zuschüsse für „argus“ kürzte, wurde es eng. Fusionsverhandlungen scheiterten.

Die deutschen Straßenzeitungen schlossen sich am 1. April 2000 zum Bundesverband Soziale Straßenzeitungen (BSoS) zusammen. Ziel des Verbands sind die bessere Koordination untereinander, der Austausch und gemeinsame Aktionen. Derzeit sind im Bundesverband 22 von rund 30 regelmäßig erscheinenden Straßenzeitungen in Deutschland vertreten (Stand 2004). Sie haben eine monatliche Gesamtauflage von 360 000 Exemplaren.

Der Bundesverband will Vermittler in Konflikten und Rat- und Hilfegeber in Krisensituationen sein. Er arbeitet aktiv an der Entwicklung von Zukunftskonzepten, vertritt seine Mitglieder in Politik und Medien und repräsentiert sie bei anderen Interessenverbänden. Der Verband versteht sich als Sprachrohr für sozial Benachteiligte und will Arbeitsplätze für Verkäufer und Redakteure absichern helfen.

1996 einigten sich die meisten deutschen Straßenzeitungen in der „Loccumer Erklärung“ auf einen gemeinsamen Verhaltenskodex. Darin verpflichteten sie sich u.a., dass kein Straßenmagazin in das Verkaufsgebiet eines anderen eindringen darf. Alle Straßenzeitungen respektieren die Verkaufsgebiete der anderen Straßenzeitungen.

Dennoch kommt es über längere Zeit immer wieder zu Konflikten, da eine Straßenzeitung versucht, ein bundesweites Vertriebssystem für ihre Ausgabe zu organisieren. Allein in Berlin stehen drei Zeitungen in Konkurrenz. Alle drei Magazine zusammen erreichen eine Auflage von gerade mal 64 000 Exemplaren. Keines der Berliner Blätter ist Mitglied im Bundesverband.

Ziele und Positionen des BSoS, beschlossen auf der Bundestagung in Jena, Mai 2001 sind:

  1. Die Mitgliedschaft im Bundesverband soll für alle sozialen Straßenzeitungen in Deutschland attraktiv sein.
  2. Der Bundesverband soll für alle sozialen Straßenzeitungen Ansprechpartner sein. Er soll Vermittler in Konflikten und Rat- und Hilfegeber in Krisensituationen sein und sich aktiv zeigen in der Entwicklung von Zukunftskonzepten der Straßenzeitungsarbeit.
  3. Der Bundesverband soll seine Mitglieder in Politik und Medien lokal, national und international vertreten.
  4. Der Bundesverband soll die sozialen Straßenzeitungen bei anderen Interessenverbänden repräsentieren.
  5. Der Bundesverband soll des Bindeglied der sozialen Straßenzeitungen zum INSP (International Network of Street Papers) und anderen nationalen Verbänden von sozialen Straßenzeitungen sowie einzelnen Projekten im Ausland sein.
  6. (Mittelfristiges Ziel) Die Mitglieder des BSoS kooperieren in Regionalkonferenzen. Der Bundesverband begleitet die Arbeit, wenn er darum gebeten wird.
  7. (Langfristiges Ziel) Der Bundesverband agiert mit Hilfe eines/einer hauptamtlichen, erfahrenen und fachkompetenten Geschäftsführers/in.

Weitere Informationen über den Verband, seine Organisation, Mitglieder und Aktivitäten finden sich unter der Web-Adresse http://soziale-straßenzeitungen.de/.

Im Oktober 1999 stand auf der Grundlage des „Loccumer Abkommens“ die Gründung einer „Bundesarbeitsgemeinschaft der Straßenzeitungen von und für Menschen in sozialer Not“ auf der Tagesordnung. 20 Soziale Straßenzeitungen nahmen teil. Man einigte sich auf Zielsetzungen (z.B. bundesweite Interessensvertretung), Arbeitsweisen (z.B. Aufbau eines Artikel- und Bilderpools) und die Grundzüge einer Satzung (z.B. regionaler Bezug).

Im April 2000 schließlich erfolgte die Gründung des „Bundesverbands regionaler Straßenzeitungen von und für Menschen in sozialer Not – Soziale Straßenzeitungen – e. V.“ 17 Straßenzeitungen wurden Mitglied des Verbands. Im November 2000 folgte in Stuttgart die erste Mitgliederversammlung des Bundesverbands zum Thema „Vertrieb und Neue Medien“.

Der Auftritt der Online-Ableger der Straßenzeitschriften ist sehr unterschiedlich ausgefallen: Während „Abseits!?“ aus Osnabrück mit Hilfe einer Firma, die professionell und für den guten Zweck kostenlos Webseiten erstellt, eine sehr schöne Site erstellte, lassen die Angebote anderer Magazine häufig zu wünschen übrig: Die Seiten sind meistens langweilig gestaltet, die Beiträge oft veraltet und nicht sehr informativ. Auf den Sites geht es um dieselben Themen wie in der Papierversionen: Lebensgeschichten, Wohnungssuche, Erfahrungsberichte „von der Straße“.

Strittig ist die Frage, ob die sozialen Straßenzeitungen der Gattung der Alternativmedien zuzurechnen seien. Geht man davon aus, dass die Artikulationsfunktion für benachteiligte Gruppen und eine nach innen gerichtete Selbstverständigungsfunktion wichtige Merkmale alternativer Medien sind, so kann man das bejahen.

Drei wesentliche Maximen der Obdachlosenpresse bestehen in der Hilfe zur Selbsthilfe, dem Gebot nicht untereinander zu konkurrieren und der Möglichkeit für Obdachlose, durch den Verkauf selbst Geld zu erwirtschaften. Zu diesen Merkmalen gehört auch das zentrale Anliegen der Alternativpresse, eine Gegenöffentlichkeit durch die Verbreitung unterbliebener Nachrichten zu verschaffen.

Besonders markant ist der hohe Anteil an selbstreferenziellen Bezügen in den Straßenmagazinen: Ein gutes Fünftel aller Beiträge über Obdachlosigkeit entfällt auf Berichte über andere Obdachlosenzeitschriften.
Eine Reihe von informativen Links zu Straßenzeitungen in Deutschland, Europa und den USA findet sich unter der Web-Adresse http://www.tuerantuer.de/ri_links.htm .

Literatur:

  • Bono, Maria Laura: Straßenzeitungen: ein Ratgeber. Freiburg im Breisgau 1999
  • Boom der Krisenpresse (Obdachlose). In: Journalist Nr. 2 Februar 1994, S. 30-31
  • Breiholz, Jörg: Bettel-Konkurrenz. Zeitung für Obdachlose gegründet. In: taz 28. Oktober 1993
  • Fuchs, Bernhard: Die Stadtzeitungen der Obdachlosen. Wien 1999
  • Gruber, Christoph: Die gesellschaftliche Struktur alternativer Öffentlichkeit am Fallbeispiel der Wiener Obdachlosenzeitung Augustin. Armut offenbart sich ihr mit Gesicht und Stimme. Eine LeserInnenumfrage. Diplomarbeit Wien 1997
  • Höpfner, Rolf: Von Loccum nach Berlin. In: Asphalt, Dezember 1997, S.22
  • Kater, Thomas: Konzeption zur Erstellung einer Straßenzeitung in Osnabrück, Osnabrück 1995
  • Kautz, Verena: Literatur vom Rande der Existenz. Eine Untersuchung ausgewählter Literaturwerkstatt-Texte von Autoren der Obdachlosenzeitung „Augustin“. Diplomarbeit Wien 2000
  • Kazig, Rainer: Ablasshandel oder emanzipatorisches Printmedium? Zur armutspolitischen Funktion von Straßenzeitungen. In: Forschungsjournal Neue Soziale Bewegungen 15 (4) 2002, S. 73-78
  • Knuf, Thomas: Obdachlosenzeitungen: Mobilisierungsfaktor der Betroffenen oder publizistische Marktnische? Berlin 1995
  • Kogler, Bettina: Ein Porträt der ersten österreichischen Obdachlosenzeitung. Der „Augustin“ ist mehr als eine Zeitung. Diplomarbeit Wien 1998
  • Lewy, Anna: Mit „fiftyfifty“ begann das neue Leben. Ein Jahr Obdachlosen-Zeitung – Über 160 000 DM für die Armen. In: Neue Rhein Zeitung, abgedruckt in: Ostendorf, Hubert: Die Arbeit von „Asphalt“ im Spiegel der Düsseldorfer Presse, o.J.
  • Meiler, Thomas: Die Straßenzeitung als niedrigschwelliges Hilfsangebot für Menschen in sozialer Not. Diplomarbeit an der Georg-Simon-Ohm-Fachhochschule Nürnberg Januar 1999
  • Miseré, Katrin: The Big Issue – Portrait der Obdachlosenzeitschrift Londons und eine qualitative Untersuchung von LeserInnen und NichtleserInnen. Diplomarbeit Wien 1998
  • Möhnle, Alexander: Wieder zurück auf die Straße? Obdachlosenzeitung „Trott-war“ vor dem Aus. In: Sonntag Aktuell, 18.1.1998, S.5
  • Müller, Andrea/Orban, Martina: Hinz & Kunzt. Obdachlosenhilfe zwischen Sinnstiftung und Vermarktung. Ambulante Hilfe Hamburg e.V. Reihe Praxis und Sozialplanung. Diplomarbeit über „Hinz & Kunzt“. Hamburg 1995
  • Neues von der Straße. Obdachlosenblätter nach dem Gründungsboom. In: journalist Nr. 4 April 1998, S. 50-52
  • Pucher, Barbara: Straßenzeitungen. Eine reale Möglichkeit, Obdachlosigkeit zu überwinden. Diplomarbeit Graz 1998 (Nationalbibliothek)
  • Rosenke, Werena: „Bunte Blätter“: die bundesdeutschen Straßenzeitungen haben sich etabliert. Eine Bestandsaufnahme. In: wohnungslos 4/1995, S.154-160
  • Rosenke, Werena: Straßenzeitungen. Dauerbrenner oder Strohfeuer? In: Gefährdetenhilfe 2/1994, S.73-77
  • Schamall, Sigrid: Ziel und Nutzen von Obdachlosenzeitungen am Beispiel von Paris. Eine Analyse des Entstehungsjahres (1993-1994). Diplomarbeit Wien 1997
  • Schaumberger, Gerhard: Die Straßenzeitung als Instrument sozialer Integration. Eine Vergleichsstudie verschiedener europäischer Straßenzeitungen unter besonderer Berücksichtigung der aktuellen Situation. Diplomarbeit Salzburg 2000
  • Schumacher, Vera/Winkelhorst, Udo: Alternativer Medienmarkt der Straßenzeitungen. Eine neue Bewegung im gesellschaftlichen Unten? In: Soziale Arbeit 2/97, S. 54-61
  • Staiger, Martin: Straßenzeitungen unter den Bedingungen der Marktwirtschaft. Anspruch und Wirklichkeit von Obdachlosenprojekten. Ludwigshafen 1998
  • Stolle: „Hinz & Kunzt“. Verkäufer-Analyse. Bedarfserhebung zum Thema Wohnen und Arbeiten. Hamburg 1995
  • Zyber, Kerstin: Die deutsche Obdachlosenpresse: Entstehung, Entwicklung und Zukunftsperspektiven. Diplomarbeit Eichstätt Herbst 1996

 

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