Arbeitsgruppe - Quelle: WikiCommons, Detail am Ende des Artikels[Internet] Deutschlands prominentester Internet-Erklärer, Sascha Lobo, ist der Meinung: Das Internet ist kaputt. Er argumentiert vor dem Hintergrund der Informationen, die durch den den amerikanischen Whistleblower Edward Snowden ans Licht der Öffentlichkeit gelangten. Alle großen staatlichen Geheimdienste, die technisch dazu in der Lage sind, saugen so ziemlich alles an Daten ab, was im Internet überhaupt bewegt wird. Das Internet ist zu einem Kontrollnetz von unersättlichen Datenfetischisten verkommen und die ursprüngliche Idee eines demokratischen Netzes der globalen Menschheit hat sich als Illusion offenbart.

[Vernetzung] Trotz dieser Missstände, die aber abgeschafft werden können, ist das Internet nach wie vor eine wichtige Plattform, um Menschen weltweit zusammen zu bringen. Das vollständige Zitat von Sascha Lobo lautet nämlich: Das Internet ist kaputt, die Idee der digitalen Vernetzung ist es nicht. Diese digitale Vernetzung betrifft nicht nur Geschäfte und Informationen, sondern hat auch eine wichtige soziale Funktion. Das ist nicht allen bekannt, uns insbesondere Menschen, die sich mit Sozialer Arbeit befassen und denen ich die Vorzüge von Twitter, Sozialen Plattformen, Portalen und Gruppen erkläre, konfrontieren mich immer wieder mit dem hartnäckigen Vorurteil, das Internet könne die unmittelbare menschliche Begegnung auf keinen Fall ersetzen. Das ist ein ausgemachter Unsinn, denn: Die Instrumente und Tools des Internet werden nicht genutzt, um die Begegnung mit Menschen zu ersetzen, sondern dahinter stehen Menschen und die Technik ermöglicht, mit diesen Menschen besser und intensiver kommunizieren zu können. Menschen lernen sich durch das Internet kennen und bleiben über das Internet miteinander in Kontakt. Die persönlichen Begegnungen werden in Wahrheit erweitert, vertieft, verändert, häufig überhaupt erst möglich gemacht über Zeitzonen und Distanzen hinweg.

[Selbsthilfe] In Wirklichkeit ist das Internet also ein ganz hervorragender Ort, um Kontakt zu allen möglichen Fragen und Problemen herzustellen. Eine neue und aufstrebende Plattform für soziale und zwischenmenschliche Fragen ist Get-Help. Diese Plattform hat gegenwärtig (Stand Ende Mai 2014) 4000 Mitglieder und jeden Tag kommen etwa 20 neue dazu, und kommuniziert werden kann in deutsch, englisch und bald auch kroatisch und französisch. Aktuelle Themen, die dort in Gruppen und auf Wunsch auch anonym besprochen werden können sind z.B. Probleme in der Partnerschaft, Existenzängste, Depressionen, Sinnkrisen, Suchtprobleme und weiteres mehr. Es stehen auch Experten zur Verfügung. Der Vorteil dieser Plattformen ist kurz erklärt mit dem Slogan: Finde Menschen, die dein Problem kennen! In diesem Sinne ist Get-Help eine wirkliche Bereicherung innerhalb der sozialen Selbsthilfebewegung.

Berlin, 20.05.2014
Stefan Schneider

[Abbildung] Working Group, Quelle: WikiCommons, 

http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Working_group_(5161011108).jpg

 

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