mob e.V. und strassen/feger - Jetzt weltweit im Internet
www.strassenfeger-berlin.de
Informationen zur Arbeit des Berliner Obdachlosenselbsthilfevereins mob - obdachlose machen mobil e.V. mitsamt seinen Projekten können Sie ab sofort - wenn alles so funktioniert hat, wie wir uns das vorgestellt haben - auch digitaler Form im Internet finden - sofern Sie Zugang zu einem Computer haben, der mit dem weltweiten Internet verbunden ist. Sie finden die jeweils aktuellen Informationen zum Verein mob e.V. und einiges andere mehr im World Wide Web (WWW) unter der Adresse: "http://www.strassenfeger-berlin.de". Auf diesen Seiten werden Sie in Zukunft auch eine pdf-Datei mit dem kompletten Inhalt der jeweils aktuellen Ausgabe des strassenfegers finden, die sie herunterladen, auf Ihrem Bildschirm lesen und bei Bedarf auch ausdrucken können.
Warum das Ganze?
Natürlich finanzieren wir unser Zeitungsprojekt weiterhin durch den Straßenverkauf gemäß der Devise: Einen Teil (achtzig Cent) für den (obdachlosen) Verkäufer, eine Teil (vierzig Cent) für den Verein zur Finanzierung. Dieses Prinzip, das direkt den Wohnungslosen nutzt, wollen wir damit nicht in Frage stellen, und wir wollen auch keine Käufer abwerben. Tatsache ist aber, daß die Computerisierung und Vernetzung unserer Gesellschaft zunehmende Bedeutung erfährt, kaum ein Bereich des öffentlichen und privaten Lebens ist davon nicht betroffen. Mit Sorge sehen wir einer Entwicklung entgegen, die die ohnehin schon bestehenden sozialen Gegensätze verschärfen könnte: Daß nämlich die Gesellschaft zerfällt in eine privilegierte Gruppe derer, die diese neue Technologie beherrscht und in die Gruppe der Computeranalphabeten, die zunehmend an den Rand gedrängt wird, keine Perspektive mehr hat auf dem Arbeitsmarkt und immer weiter ausgeschlossen wird von den Entwicklungen im Bereich Politik, Bildung, Qualifikation, Kultur und Soziales - eben weil sie diese immer wichtiger werdende Kompetenz der Computerliteralität nicht mehr beherrscht oder - noch viel einfacher - weil sie sich diese Technik schlichtweg nicht leisten kann. Dem wollen wir etwas entgegensetzen, indem wir mit unseren Verein, seinen Projekten und unserer Zeitung im weltweiten Internet präsent sind und zugleich mit unserem Projekt, Armen und Wohnungslosen den Zugang zum Internet zu ermöglichen. Den ersten Schritt haben wir getan, der zweite Schritt - ein öffentliches Internetcafé für Obdachlose und Arme - steht noch aus.
Computerliteralität
Anders gesagt: Der Umgang mit dem vernetzten Computer ist eine Schlüsselqualifikation der heutigen Zeit, und der entscheidende Vorteil ist, daß der oder die AnwenderIn eben nicht auf eine bestimmte Art der Nutzung festgelegt ist. Ob ein Wohnungsloser den Computer dazu nutzt, weltweit Liebesbriefe abzusetzen, seine Gedichte und Texte verbreitet, elektronisch verfügbare Zeitungen, Zeitschriften, Aufsätze und Publikationen ließt, zu bestimmten Themen recherchiert, auf Stellenanzeigen oder Angebote der Wohnungsvermittlung reagiert oder einfach nur irgendwelche Spiele spielt, oder ob er oder sie sich mit diesen erworbenen Fertigkeiten um einen Job bemüht oder einfach den elektronischen Postkasten benutzt, um erreichbar zu sein, daß ist letztlich egal und jedem einzelnen überlassen. Und eines ist klar: Wer in das Netz eine Nachricht schickt oder sich mit einem Text präsentiert, dem sieht man nicht an, ob er wohnend oder wohnungslos ist, Mann oder Frau, schwarz oder weiß, behindert oder nicht-behindert, süchtig oder clean, alt oder jung. Vorurteile können dadurch abgebaut werden, allein Argumente und Positionen zählen. Die Frage ist, was wir daraus machen können, was wir damit bewegen können? Das wird sich herausstellen.
Informationssuche und redaktionelles Arbeiten im Netz
Indem wir "mob - obdachlose machen mobil e.V./ strassenfeger" im Internet präsentieren, wollen wir einen ersten Schritt in diese Richtung unternehmen. Wichtig ist, daß wir unser inhaltliches und politisches Ansinnen nun im Internet weltweit verbreiten können. Im Editorial der ersten Ausgabe der von uns 1995 mitgegründeteten motz schrieben Sonja Kemnitz und ich: "In unserem redaktionellen Selbstverständnis wollen wir die Sicht derer von Unten, der Ausgegrenzten drucken und manchem Ängstlichen helfen, seine Stimme zu erheben. Insbesondere Obdachlose sind unsere wichtigsten Korrespondenten, aber auch jene, die sich in der gefahrenvollen Welt der Armen und Heimatlosen bewegen. Wir sind ein Armenjournal, reich an Ideen für einen lebendigen, anspruchsvollen und kritischen Journalismus sowie hintergründige Informationen. Wir wollen etwas bewegen und werden auch Bewegung einfordern - nicht nur bei den Politikern. Wir schauen aus der SZENE heraus nach draußen, nicht von draußen auf die Szene drauf." (Editorial der motz 0, Mai 1995). Daß wir von diesem inhaltlichen Anspruch mit den Seiten www.strassenfeger-berlin.de noch Lichtjahre entfernt sind, dürfte nicht verwundern. Immerhin: Ein erster Schritt ist getan.
Bedarf/ Ziele/ Perspektiven
Wir hoffen, daß wir von Seiten weitere Unterstützung und Beratung erhalten. Wir brauchen vor allem weitere Computer für unsere zum Teil wohnungslosen Redakteure, damit sie an eigenen vernetzten Computern in unseren Redaktionsräumen in der Prenzlauer Allee 87 arbeiten und und im weltweiten Internet recherchieren können, wir brauchen weitere Rechner als auch Drucker und Scanner, um unsere redaktionelle Arbeit verbessern und auch anderen Wohnungslosen Computerarbeitsplätze anbieten zu können.
Aber die Zielsetzung der internationalen Computervernetzung von "mob e.V./ strassenfeger" ist einigermaßen klar: Bislang gibt es nur lockere Kontakte zwischen den Armen- und Wohnungslosenprojekten in Deutschland, Europa und weltweit. Indem wir uns vernetzen, können wir unser gemeinsames Anliegen vorantreiben, uns schneller gegenseitig informieren, Artikel und Positionen austauschen und vor allem sehr viel schneller und effizienter gemeinsame Aktionen und Veranstaltungen planen und durchführen. Wenn wir damit anfangen, werden andere nachziehen, weil sie die Vorteile sehen. Wenn Armut und Wohnungslosigkeit ein globales Problem ist, dann müssen wir auch entsprechend darauf reagieren. Das heißt zum einen, daß möglichst viele Wohnungslose die Gelegenheit erhalten sollten, dieses neue Medium für sich und ihre Zwecke zu nutzen, und zum anderen, daß strukturelle Lösungen gesucht werden müssen, um das Engagement gegen Armut, Ausgrenzung, Vertreibung und Wohnungslosigkeit auf eine internationale Ebene zu bringen und modellhafte Projekte zur Verbesserung der Lebenslage obdachloser und armer Menschen auf den Weg zu bringen.
Stefan Schneider
PS:
"www.strassenfeger-berlin.de" im Internet käme nicht zustande ohne die Hife von vielen Menschen, die aus Überzeugung und mit großem ehrenamtlichen Engagement bereit sind und bereit waren, diese Idee auch praktisch voranzutreiben. Unser Dank gilt vor allem Thomas Schulz (
SelbstHilfe - Der Mensch ist Mittelpunkt!
Nach unseren Schätzungen werden - allein im Land Berlin - im Jahr mehr als 1.000 Menschen von SelbstHilfegruppen im Bereich Wohnungslosenhilfe erreicht. Erreicht bedeutet hier, daß diese Menschen in irgendeiner Form eingebunden werden dergestalt, daß damit eine, manchmal unmittelbare, manchmal nachhaltige Verbesserung der Lebenslage erreicht wird. Setzen wir diese Zahl ins Verhältnis zu den weniger als 10.000 im Land Berlin registrierten Wohnungslosen, dann heißt dies, daß deutlich mehr als 10% der Wohnungslosen in SelbstHilfegruppen eingebunden sind. Mit Blick auf die bisher entstandenen Initiativen und Gruppierungen ist zu erwarten, daß dieser Bereich auch in den nächsten Jahren noch weiter zunehmen wird, sowohl was die Vielzahl der Projekte angeht, als auch in Bezug auf den Anteil der erreichten Personen. Hinzu kommt der Anteil der Wohnungslosen, die, in welchen Formen auch immer, an den vielfältigen Aktivitäten im Bereich des ehrenamtlichen und bürgerschaftlichen Engagements eingebunden sind. Das fängt an bei Menschen, die in kirchlich organisierten Suppenküchen mitarbeiten und geht weiter bei den Wohnungslosen, die bei den Tafeln als Beifahrer zum Laden tätig sind. Auch in den konventionellen Einrichtungen der Wohnungslosenhilfe wird ein Großteil der Arbeit und der Angebote nur deshalb bestritten, weil Wohnungslose oder ehemals Wohnungslose dort tätig sind, oftmals ehrenamtlich oder mit nur geringer Entlohnung. Auch dies sind SelbstHilfepotentiale, auf die hier zurückgegriffen wird. Oftmals ist es doch so, daß Menschen, die in akuter Not waren, nach der Überwindung der schlimmsten Zeit für sich selbst das Bedürfnis entwickeln, wiederum anderen helfen zu wollen. Schon jetzt ist der Anteil von SelbstHilfe und SelbstHilfestrukturen oder Ansätzen und Potentialen dafür wesentlich größer, als wir vielleicht wahrzunehmen bereit sind.
Angesichts dieser Bedeutung von SelbstHilfe in der Wohnungslosenhilfe fordern wir
- eine systematische Finanzierung für Initiativen, Gruppen und Verbände sozialer SelbstHilfe und bürgerschaftlichen Engagements auf den Ebenen EU, Bund, Länder und Kommunen,
- Programme der Wohnungspolik, die es vorrangig Wohnungslosen und SelbstHilfegruppen ermöglichen, über Grund und Boden, Immobilien und die Finanzierung von Bauvorhaben in Eigenregie zu verfügen, ohne daß ein etablierter Hilfeträger dazwischen geschaltet werden muß,
- innovative Modelle im Bereich der Arbeitsmarktpolitik, wo ganz klar beschrieben und gefordert werden muß, daß immer da, wo Obdachlose und engagierte Bürger jenseits von konventionellen Beschäftigungsformen anfangen, Arbeitsstrukturen aufzubauen, eine ganz deutliche Selbstbestimmung gegenüber den Ämtern erreicht werden muß, in dem Sinne, sich selbst eine ABM oder SAM oder IdA-Stelle schaffen zu können oder als Projekte ganze Maßnahmen gefördert zu bekommen. Und natürlich ganz klar, eine vorrangige Förderung von Arbeits- und Sozialamt bei Initiativen, die in SelbstHilfe etwas aufbauen wollen,
- die Anrechnung ehrenamtliche Arbeit in Projekten sozialer SelbstHilfe bei Arbeitslosen und Sozialhilfeempfängern: Wo SelbstHilfeinitiativen oder -potentiale da sind, sind diese auch vorrangig zu unterstützen.
Professionelle Hilfe, ehrenamtliches und bürgerschaftliches Engagement sowie SelbstHilfe sind drei gleichberechtigte Säulen der Wohnungslosenhilfe, die sich einerseits unterscheiden und in Konkurrenz zueinander stehen, die sich aber auch in wichtigen Bereichen ergänzen. Bei allen Diskussionen um Hilfe, SelbstHilfe und Hilfe zur SelbstHilfe sollte nicht vergessen werden: Der Mensch ist Mittelpunkt, eine Bank ist kein Zuhause.
Jutta Welle/ Stefan Schneider
Editorial
Keine Frage: Looser/Strassenfeger ist die strassenzeitung zwischen Bremen und Tübingen, Berlin und Essen, Wittstock und Bensheim. Zugegeben: Die nunmehr ein halbes Jahr dauernde Zusammenarbeit zwischen den Looser-Leuten aus Südhessen und den Strassenfegern aus Berlin war auch nervig und stressig. Es ist nicht ganz einfach, redaktionelles Arbeiten über eine Distanz von 600 Kilometern zu koordinieren, ohne da§ sich jemand auf dem Schlips getreten fühlte, weil ein Artikel nicht berücksichtigt wurde oder zu spät eintraf. Dennoch: Die Zwischenbilanz ist positiv, das Vorhaben hat sich bisher ausgezahlt: Neue Verteilerstellen konnten aufgebaut werden, regionale Gruppen haben sich gegründet und weitere im Entstehen, Artikel und Spenden erreichen uns aus ganz Deutschland, auch in den Medien werden wir als die strassenzeitung zu Kenntnis genommen. Und vor allem für arme und obdachlose Menschen, die hŠufig unterwegs sind oder sein müssen, ist es ganz wichtig, auf diese bundesweit verbreitete strassenzeitung zurückgreifen zu kšnnen, um ein paar Mark zum Überleben zu verdienen. Es entsteht soetwas wie Solidarität untereinander, bisweilen auch Freundschaften. Erst kürzlich hatten wir einen VerkŠufer aus Bielefeld in Berlin zu Gast, der ganz selbstverständlich als Kollege unter Kollegen aufgenommen wurde.
Vieles ist erreicht, nicht alles ist perfekt. Wir arbeiten zur Zeit nachhaltig daran, diese Idee der Selbsthilfe weiter zu verbessern: Eine übersichtlichere Gestaltung, ein klareres redaktionelles Profil, weitere Verteilerstellen, neue Partner und Gruppen, bundesweit. Damit diese Gazette schon bald das wird, was sie jetzt (in AnsŠtzen) schon ist: die strassenzeitung! Seien Sie gespannt, wir sind es auch!
Stefan Schneider & Werner Picker
In meinen Tagträumen phantasiere ich, daß ich zur Lottostelle gehe um die Ecke, meinen Tip abgebe und am nächsten Samstag erfahre, daß ich gewonnen habe, natürlich 6 Richtige und so mindestens eine Million. Montag drauf kommt dann offiziell der Typ vom Lotto und bestätigt mir das. Inzwischen habe ich das natürlich mit meinen Freunden durchgekaspert und sage: 200.000 Mark Handgeld, den Rest lege ich an. Alles Roger und so. Dann würde ich erstmal in nen CD-Laden gehen und dem Geschäftsführer mitteilen, was ich mal eben brauche: Alles von Heino, Freddy, Roberto Blanco und Elvis Presley und noch ein paar andere Kleinigkeiten. So knapp nebenbei mal 1.000 CDs oder mehr. Am nächsten Tag zum Laubenpieperverein und den Kollegen erzählen, was mir so vorschwebt. Ein Garten von Feinsten mit allen Extras. Dann die Wohnung renovieren, Gasetagenheizung, Isolierverglasung, Komplettrenovierung. Am besten gleich kaufen. Und eine vernünftige Lebensversicherung abschließen. Zum Schluß noch ein paar tausend Mark Spende für den Straßenfeger, damit das mal ne brauchbare Zeitung wird. Und dann den Kollegen auf Arbeit bescheidstoßen: Und Tschüß! Arschlecken ist angesagt. Nie mehr wieder knechten. Schönen Dank auch! Erstmal Urlaub machen - Weltreise in die Karibik oder Südsee oder so.
Komischerweise würde ich meine Freundin behalten. Weiß auch nicht. Gibt Sachen, die kann man für Geld nicht kaufen.
Seltsam. Irgendwannmal ist Schluß mit Tagträumen. Du trinkst noch ein Bier, wachst am nächsten Morgen auf und stellst fest, Dein Konto ist immer noch überzogen, die Miete ist nicht bezahlt und einen Job hast Du auch nicht. Und die Leute auf dem Sozialamt kännen Dich mal! Gerne haben! Scheiß drauf. Also raus auf die Straße, Zeitung verkaufen, abends den Frust runterspülen. Scheißleben!
Eine Kontokarte müßte man haben! Du brauchst Geld, gehst zum nächsten Automaten und läßt es raus ohne Ende. Hallo Automat, ich brauch mal eben 400 Mark für heute abend - schönen Dank auch!
Schluß mit Lustig: Auch ein Millionär kann nicht mehr fressen als ich kotzen kann. Für alle eine Wohnung und für alle eine Arbeit.
Und daß jeder, der Geld hat, solange mit den Armen teilen muß, bis alle gleich sind.
Sie finden das utopisch? Ich auch!
Na und?
Ach so - das Thema dieser Ausgabe ist: "Reich und schön". Die meisten von uns sind einfach nur - arm und obdachlos. Über Schönheit läßt sich streiten.
Sie finden dieses Editorial reichlich verworren? Ich gebe Ihnen recht. Wir kännten die Welt verändern, aber vielleicht nicht gerade heute sondern irgendwann später. Ist ja in Ordnung. Vielleicht möchten Sie ja ein paar Mark spenden auf unser Konto. Wir würden uns im Verein einen Kopf darum machen, wie wir Ihr Geld verwenden. Zum Beispiel eine Wohnung anmieten für obdachlose Verkäufer. Das allerdings ist uns ein wichtiges Anliegen: der nächste Winter kommt bestimmt. Im Moment renovieren wir gerade unsere Notübernachtung. Vorsorglich.
Trotz düsterer Gedanken - viel Spaß beim Lesen dieser Ausgabe wünscht Ihnen
Bruno Katlewski
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Selbsthilfehaus O12
Das Selbsthilfewohnhaus jetzt!
Das Selbsthilfe(wohn)haus von mob e.V.
Eine Wohnung ist nicht alles – aber ohne Wohnung ist alles nichts. Aus diesem Grund ist das Selbsthilfehaus in der Oderberger Straße 12 ein wesentlicher Bestandteil zur Bekämpfung der aktuellen Wohnungsnot in der Stadt. Da die aktuelle Wohnungsnot ursächlich auf den strukturellen Mangel an preiswertem Wohnraum zurückzuführen ist und sich die öffentliche Hand aus der Wohnungsbauförderung zurückgezogen hat, ist Selbsthilfe an dieser Stelle dringend erforderlich.
Im Zeitraum 1999 bis 2003 hat mob – obdachlose machen mobil e.V. im Rahmen des Landesprogramms Wohnungspolitische Selbsthilfe ein Wohnhaus aus der Gründerzeit (Vorderhaus und Quergebäude) unter Mitarbeit von ehemals Wohnungslosen unter fachlicher Anleitung in Eigeninitiative in Stand gesetzt und modernisiert.
Es entstanden dort 18 Wohneinheiten und 2 Gewerbeeinheiten. Damit ist erstmalig in Berlin ein Projekt der Selbsthilfe von obdachlosen und armen Menschen in der Lage, in eigenen Häusern dauerhaft preisgünstigen Wohnraum anzubieten. Das Beispiel Oderberger Str. 12 zeigt: Es ist möglich, zusammen mit Obdachlosen ein sehr ehrgeizigen Sanierungsvorhaben fach- und zeitgerecht abzuschließen. Auf dieser Grundlage kann nun der zweite Schritt erfolgen, sich innovativ in die bestehende Nachbarschaft einzubringen.
Der Verein verwaltet die Häuser selbst und hat deshalb einen engen Kontakt zu allen Mieterinnen und Mietern. In den seltenen Fällen, in denen eine Wohnung frei wird, wird diese bevorzugt an obdachlose oder Personen in schwierigen Wohnverhältnissen oder an Menschen mit Wohnungsberechtigungsscheinen (WBS) vergeben.
Stand: 09.05.2006